Wie Führungskräfte Veränderung wirklich erreichen können

Donnerstag, 24. Oktober 2024
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Quelle: Unseen Histories auf Unsplash

Lesedauer: 6 Minuten

In der heutigen Geschäftswelt dreht sich eigentlich alles ausschließlich um Leistung. Es geht primär immer darum, wie man besser wird, wie man schneller reagiert und wie man die gewünschten Ergebnisse erzielt.

Aber was, wenn ich dir sage, dass es tiefere, zugrundeliegende Prinzipien gibt, die bestimmen, wie Menschen und Organisationen performen?

In diesem Beitrag möchte ich dir anhand der drei Gesetze der Performance ein neues, anderes Verständnis für Veränderung und Leistungssteigerung aufzeigen, das dir dabei helfen kann, Veränderung wirklich geschehen zu lassen.


In ihrem Buch The Three Laws of Performance decken Steve Zaffron und Dave Logan auf, wie Menschen die Welt wahrnehmen, wie ihre Handlungen davon beeinflusst werden, und wie man tiefgreifende Transformationen bewirken kann.

Steve Zaffron ist Mitbegründer und CEO der Vanto Group, einer globalen Beratungsfirma, die sich auf transformative Veränderungen in Unternehmen spezialisiert hat. Er ist Experte für Unternehmensberatung und menschliches Verhalten, insbesondere darin, wie Organisationen ihre Leistung verbessern können.

Dave Logan ist Professor an der USC Marshall School of Business und Experte für Führung und Unternehmenskultur. Er ist bekannt für sein Buch "Tribal Leadership", das sich mit der Dynamik von Gruppenstrukturen in Organisationen beschäftigt.

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Tribal Leadership

Veränderung geht auch stark mit Kultur einher. Warum und welche 5 Ausprägungsstufen es nach dem Konzept des Tribal Leaderships gibt, erfährst du in meinem Beitrag Die 5 Ausprägungsstufen von Gruppenkultur.

Zusammen schrieben sie das Buch The Three Laws of Performance, in dem sie auch erklären, wie Menschen und Organisationen durch veränderte Wahrnehmung und Kommunikation ihre Leistung steigern können.

Aber was sind nun diese drei Gesetze der Performance?


1. Menschen handeln so, wie die Welt für sie erscheint

Das erste Gesetz der Performance besagt: Wie Menschen die Welt sehen, bestimmt ihre Handlungen.

Es geht nicht nur darum, was in der Welt passiert, sondern wie Menschen es wahrnehmen. Diese Wahrnehmung wird oft durch Erfahrungen, Geschichten und Annahmen aus der Vergangenheit gefiltert.

Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mitarbeiter in einem Unternehmen hat wiederholt das Gefühl, dass seine Ideen nicht wertgeschätzt werden. Auch wenn es vielleicht nur ein oder zwei solcher Vorfälle gab, kann sich daraus eine tief sitzende Überzeugung entwickeln, die seine Sicht auf die Arbeit und das Team prägt.

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Der Galatea-Effekt und der Golem-Effekt

Wie der Galatea-Effekt oder der Golem-Effekt Einfluss auf die Zielerreichung nehmen, erfährst du in meinem Beitrag Durch Selbstwirksamkeits­erwartung zum Erfolg.

Infolgedessen könnte er aufhören, Vorschläge zu machen oder sich weniger engagieren. Es ist nicht die objektive Realität, die seine Leistung beeinflusst, sondern seine subjektive Wahrnehmung der Realität.

Um dies zu ändern, muss man den Filter durchbrechen, durch den Menschen die Welt sehen. Das bedeutet, tiefer in die Geschichten und Überzeugungen einzutauchen, die das Verhalten beeinflussen und diese neu zu interpretieren.

Ein Perspektivwechsel kann zu neuen Handlungen führen.


2. Wie die Zukunft beschrieben wird, bestimmt das Handeln im Jetzt

Das zweite Gesetz der Performance lautet: Die Art und Weise, wie die Zukunft für uns beschrieben wird, bestimmt unser heutiges Handeln.

Dies ist eines der mächtigsten Prinzipien, da es darauf hinweist, dass die Vorstellung, die wir von der Zukunft haben, unsere Gegenwart massiv beeinflusst.

Wenn die Vision der Zukunft düster oder unklar ist, wird dies oft zu Resignation, Zögern oder geringer Motivation führen. Wenn jedoch eine inspirierende, klare und erreichbare Zukunft vor Augen steht, beeinflusst das direkt, wie Menschen sich heute verhalten.

Eine kraftvolle Vision ist wie ein Magnet, der die Handlungen im Jetzt in eine bestimmte Richtung lenkt.

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Der Pygmalion-Effekt

Wie der Pygmalion-Effekt Einfluss auf die Zielerreichung nimmt, erfährst du in meinem Beitrag Durch Erwartungs­haltung zum Erfolg.

In Unternehmen bedeutet das, dass Führungskräfte klare und überzeugende Visionen für die Zukunft schaffen müssen. Diese Visionen sollten nicht nur aus Zielen oder Zahlen bestehen, sondern emotional aufgeladen sein und die Menschen auf einer tieferen Ebene ansprechen.

Sobald die Zukunft in einer Weise beschrieben wird, die inspiriert und motiviert, ändern sich auch die Handlungen im Hier und Jetzt.


3. Zukunft wird durch Sprache erschaffen

Das dritte Gesetz der Performance besagt: Zukunft wird durch Sprache erschaffen.

Dies bedeutet, dass die Art und Weise, wie wir über die Zukunft sprechen, sie tatsächlich gestaltet. Unsere Worte haben Macht. Sie schaffen Realität.

Denke an große Ankündigungen, Versprechen oder Verpflichtungen, die Menschen gemacht haben. Ob in einem persönlichen Gespräch oder bei einer Unternehmensversammlung, wenn Menschen ein klares Bekenntnis abgeben, die Zukunft zu gestalten, passiert etwas.

Die Worte schaffen eine Art Verantwortung, die sowohl das Individuum als auch das Umfeld beeinflusst. Plötzlich beginnen Menschen, anders zu handeln, da sie wissen, dass eine bestimmte Zukunft eintreten soll – und das allein aufgrund der gesprochenen Worte.

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Bekannte Beispiele

Bekannte Beispiele von durch Sprache erschaffener Zukunft sind aus meiner Sicht die I have a dream-Rede von Martin Luther King Jr. oder die We choose to go to the Moon-Rede von John F. Kennedy.

Für Führungskräfte ist dies ein mächtiges Werkzeug! Die bewusste Verwendung von Sprache, um eine Zukunft zu beschreiben, schafft eine Realität, auf die sich Menschen zubewegen. Die Sprache wird zu einem Vehikel der Veränderung und Transformation.


Fazit

Veränderung beginnt im Kopf und mit Worten! Die drei Gesetze der Performance bieten einen tiefen Einblick in das Wesen menschlichen Verhaltens und der Veränderung.

Sie zeigen, dass Transformation nicht durch äußeren Druck oder Anreize geschieht, sondern durch die Art und Weise, wie Menschen die Welt sehen, wie sie die Zukunft interpretieren und wie sie über diese Zukunft sprechen.

Indem man diese Gesetze versteht und anwendet, können tiefgreifende Veränderungen in Organisationen und in unserem eigenen Leben bewirkt werden.

Es beginnt mit der Erkenntnis, dass unsere Handlungen von unserer Wahrnehmung gesteuert werden und dass wir durch kraftvolle Sprache die Zukunft gestalten können, die wir uns wünschen.

Performance ist nicht nur eine Frage von Strategien und Prozessen. Sie ist tief in unserer Vorstellungskraft und unserer Kommunikation verwurzelt.


Hast du Erfahrung mit der Anwendung dieser drei Gesetze oder Prinzipien? Dann würden mich deine Erfahrungen oder auch deine Anmerkungen zu meinem Beitrag sehr interessieren.


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