Weihnachts-Rodeo

Sonntag, 23. Dezember 2018
Serie Konzerte S2 • E7
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post_0714_weihnachts-rodeo_1 Ungewohnte Ansicht der Waltons beim jährlichen Weihnachts-Rodeo im Rider's Cafe.

Lesedauer: 3 Minuten

Routinen und Gewohnheiten werden ja kontrovers diskutiert. Einerseits führen diese durch stetiges Lernen irgendwann zur Perfektion. Andererseits gelten sie aber auch als Hemmschuh für deutliche Verbesserungen, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht. Aber was hat all das nun mit dem Weihnachts-Rodeo zu tun?

Naja, das jährliche Weihnachts-Rodeo der Waltons im Rider's Cafe am Samstag vor Weihnachten ist eine seit nun 29 Jahren bestehende Routine oder Gewohnheit, nur unterbrochen durch Schicksalsschläge.

Gestern war es nun wieder so weit. Per Whatsapp erinnerte ich Joe an unser abendliches Date im Rider's Cafe und er war, von einer Hochzeitsfeier kommend, bereits in Begleitung auf dem Weg. Ich schlug so gegen 21:30 Uhr von einer starken Erkältung mächtig angeschlagen dort auf. Die Vorband Case 39 spielte noch, insofern war das Timing zwar nicht optimal aber angesichts der Begleitung von Joe doch ganz gut nutzbar. Er hatte sich, welch Neuigkeit, diesen Sommer von seiner Frau getrennt und war nun in Begleitung seiner neuen Flamme, einer bildhübschen, schlagfertigen und witzigen Bochumerin im Rider's.

Das Konzert an sich beobachtete ich erstmals von der Seite der Bühne, da sich Joe und Annalena bereits an der Bar häuslich eingerichtet hatten. Es war proppenvoll und die Waltons spielten direkt als erstes Lied Christmastime on Waltons mountain. Hmm. Irgendwie uncool, das eigentliche Highlight des Abends gleich am Anfang und nicht in den Zugaben zu bringen...

Das Konzert an sich war ganz ok, lediglich der hohe Anteil an Coversongs und die zunehmende Einbindung von Benes Frau als Sängerin wurden allgemein eher negativ gesehen. Bei den alten und neuen Krachern ging es auf der Bühne aber wieder mächtig ab und es war im Nachhinein lustig zu sehen, dass die erfahrenen Waltons-Jünger heute noch mit Stahlkappenschuhen und Schienbeinschonern zum Rodeo erscheinen.

Auf dem Weg zu Joe und seiner Flamme war ich auch erstmals nach vielen Jahren meinem alten Schul-Buddy Simon begegnet. Angesichts der Tatsache, dass wir über sieben Jahre lang die letzten Schulreihen mit viel Witz, Hohn und Sarkasmus bevölkert hatten, waren unsere letzten Begegnungen für mich gefühlt eher kühl und von einseitigem Desinteresse geprägt. So reagierte ich gestern Abend auch erst Mal etwas abweisend und mit Verarsche auf seine Versuche der Kontaktaufnahme.

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Nach dem Konzert kam er dann aber noch bei Joe und mir vorbei und das ganz gut angetrunken. Er freute sich anscheinend wirklich mich nach locker zwei Jahrzehnten mal wieder sprechen zu können. Tja und so unterhielten wir uns noch gut eine Stunde lang. Ein cooles Gespräch mit vielen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit! Er fragte nach meiner Nummer. Mal schauen, ob er sich nüchtern auch noch mit mir treffen will...

Dank Simon kam ich auch noch in den Genuss eines interessanten Gesprächs mit Bene, dem Sänger der Waltons. Er berichtete, wie toll sein Plan der Umstellung der Playlist anscheinend funktioniert habe. Alle sind geblieben. Keiner hat gebuht... Simon sagte ihm dann aber doch recht deutlich, dass sie im nächsten Jahr, beim 30-jährigen Jubiläum des Weihnachts-Rodeos dann doch besser wieder die ganzen alten Lieder spielen sollten. Ein kleiner Dämpfer, der aber mit einigen Schlucken aus der Bierbuttel besänftigt wurde...

Aber war die gestrige Routine nun positive oder negativ? It depends würde der Brite sagen.

Es ist kaum zu glauben aber ich habe erstmals wirklich darüber nachgedacht, das Konzert aus gesundheitlichen Gründen sausen zu lassen. Aber Gewohnheit und der mit ihr verbundene positive Outcome trieben mich dann zum Glück doch ins Rider's Cafe. Und aus meiner Pilotenausbildung ist bei mir ein Grundsatz hängen geblieben: Don't hesitate, self-medicate! Ohne mich fit zu schlucken und aufzuraffen, wäre mir viel Gutes entgangen. Insofern war die gestrige Routine absolut positiv für mich.

Die Routine sorgt auch jährlich dafür, dass man gute alte Freunde wieder trifft. So hatte ich im Jahresverlauf zwar immer wieder Kontakt mit Joe, aber wirklich wiedergetroffen habe ich ihn nach einem Jahr dank der Gewohnheit, das Weihnachtsfest mit dem Waltons Rodeo einzupogen. Also auch das positiv.

Dann lieferte mir die Gewohnheit die Möglichkeit, meinen alten Schul-Buddy mal wieder richtig zu sprechen. Vermutlich also auch absolut positiv.

Aber gibt es auch negative Auswirkungen? Vielleicht gesundheitlicher Art, aber das zeigt sich in den nächsten Tagen.

Im nächsten Jahr dann wieder der guten alten Routine folgend das 30ste Waltons-Rodeo zum Einpogen der Weihnachtszeit. Mehr darüber dann ganz bestimmt wieder hier.


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