Was tun, wenn der Schlüssel nicht öffnet?

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Als ich gestern Abend wieder nach Hause kam, steckte ich wie immer meinen Haustürschlüssel ins Schlüsselloch, dreht ihn einmal ganz herum und als ich umgegriffen hatte, ihn zum Entriegeln der Tür das zweite Mal drehte, bewegte sich auf einmal kurz vor dem Ziel gar nichts mehr.

Mit feststeckendem Schlüssel kurz vor dem Ziel steckengeblieben und damit letztlich ausgesperrt. Und jetzt? Wie bekomme ich nun mit steckendem Schlüssel die Tür auf?

Wenn man - aus welchem Grund auch immer - vor verschlossener Tür steht, denkt wohl jeder sofort an den Schlüsseldienst. Wenn es sich nun aber wie bei mir um einen Wochenend- oder Feiertag handelt, dann ist es wohl eher der Schlüssel-Notdienst. Der kostet aber schnell mal 400 - 500 € und hilft meistens auch nicht schnell, weil er erst aus größerer Entfernung anfahren muss. Wie es nun dazu kam, dass ich knapp 60 Minuten später auch ohne Schlüssel-Notdienst wieder in meinem Haus stand, das könnt ihr ja nachfolgend mit mir gemeinsam erkunden.

Was sind nun meine 5 Learnings oder 5 Dinge, die man meiner Meinung nach in einer solchen völlig zu Unrecht häufig als ausweglos empfundenen Situation beachten sollte?

Das Eigentum kennen

Das Eigentum und dessen Funktion zu kennen, ist bei der Behebung von Fehlfunktionen immer extrem hilfreich. Ich will ganz ehrlich sein, ich hatte das Wissen gestern Abend nicht. Und daher ist dies auch eines meiner wichtigsten Learnings aus der gestrigen Situation.

Nur wenn ich weiß, wie der Schließmechanismus meiner Haustür funktioniert, habe ich auch eine echte Chance, eine bestehende Fehlfunktion eigenhändig wieder zu beheben oder die Haustür eben mit anderen, vielleicht nicht ganz regulären Mitteln mit möglichst geringem Schaden zu öffnen.

Und selbst wenn das nicht gelingt, kann einem Wissen über das eigene Eigentum sehr viel weiterhelfen. Denn wenn ich weiß, durch welche Öffnungen im Mauerwerk ich eventuell trotzdem in mein Haus komme und welche Kosten etwaige Schäden dort verursachen, bieten sich vielleicht doch noch kostengünstige Alternativen zum kostspielige Schlüssel-Notdienst.

Die Ruhe bewahren

Die Ruhe zu bewahren, ist vermeintlich der wichtigste Punkt bei dem ganzen Unterfangen. Jede Aktion will wohl überlegt sein, kann sie doch direkt zu einem irreparablen Schaden führen und damit bleibt dann nur noch die allerletzte und verdammt kostspielige Option des Schlüssel-Notdienstes.

Deshalb sollte man nicht überstürzt handeln. Einmal irgendwo zu viel Kraft aufgewendet und der Schlüssel ist abgebrochen oder das Schloss ist vielleicht beschädigt.

Deshalb vielleicht erst mal ein bisschen Frust auf verbale Art und Weise ablassen, um dann mal halbwegs in Ruhe zu überlegen, wie man weiter vorgeht.

So habe ich das gestern gemacht. Nachdem ich erst einmal mächtig am Schlüssel rumgefuhrwerkt hatte, trat ich einige Schritte zurück und lies dann erst mal kräftig verbal Luft ab.

Als es mir damit schon etwas besser ging, begann ich darüber nachzudenken, was ich denn tun könnte, um meine Haustür dennoch zu öffnen. So kam ich zu meinem nächsten Ratschlag, wenngleich dieser bei mir auch nicht direkt funktionierte.

Die Mechanik gangbar machen

Das A und O in einem Fall wie dem meinen ist es, auf vorsichtige Art und Weise das Schloss wieder gangbar zu machen. Dazu braucht es ein Schmiermittel. Irgendein Öl. Irgendein Öl?

Nein, hier gilt es vorsichtig zu sein. Warum? Weil es vermeintliche Hilfsmittel gibt, die zwar unmittelbar für Abhilfe sorgen aber langfristig das Problem eher vergrößern. Achtet also gut darauf, ob das verwendete Schmiermittel auch wirklich für ein Türschloss geeignet ist.

Ein gute Portion Geduld aufbringen

Wenn man sich nun ein solches passendes Schmiermittel organisiert hat und dieses dem Schloss zuführen konnte, gilt es eine gute Portion Geduld aufzubringen.

Das Schloss wird nicht von jetzt auf gleich wieder gangbar sein. Viel mehr bedarf es eines ausdauernden Hin- und Herbewegens, um so das Schmiermittel gleichmäßig im Schloss zu verteilen, blockierende Ablagerungen zu lösen und so den Schlüssel zumindest in eine Position bewegen zu können, in der man ihn aus dem Schlüsselloch wieder entnehmen kann.

Hat man das erst einmal geschafft, ist man definitiv auf der Gewinnerstraße. Warum? Weil man nun das Schmiermittel wirklich direkt und nicht nur über den Schlüssel in das Schlüsselloch einbringen kann.

Bewegt man nun mit stoischer Gelassenheit den Schlüssel immer wieder hin und her, dann verteilt sich das Schmiermittel perfekt im Schloss, die Ablagerung lösen sich und letztlich lässt sich der Schlüssel auch weiter drehen. Plötzlich ist die Tür dann vielleicht auf. Zumindest war es in meinem Fall gestern Abend so.

Die richtigen Leute kennen

All das wäre ohne meine Nachbarn unmöglich gewesen. Und genau das bringt mich zum letzten Punkt, der in solch einer Situation extrem hilfreich ist. Und dieser Punkt ist, die richtigen Leute zu kennen.

Vor meiner Haustür standen gestern Abend letztlich vier Männer. Ein Maler, ein Kfz-Mechaniker, ein Bauingenieur und ich. Während ich eher zurückhaltend und vielleicht etwas übervorsichtig war, bestachen meine drei Nachbarn nicht nur durch Tatendrang, sondern auch durch Ausdauer, Gelassenheit und vor allem Wissen über den Schließmechanismus meiner Haustür und entsprechende Mittel und Wege, die Haustür vielleicht doch noch zu öffnen.

Was ich von dem gestrigen Abend und seinen Ereignissen ebenfalls mitnehme, ist die Tatsache, Kenntnis der Notdienstnummer eines lokalen Schlüsseldienstes zu haben. Auch dieser wird einen Notdienstaufschlag verlangen, aber zumindest wird er nicht noch stundenlang aus Hannover, Bremen, Osnabrück oder woher auch immer anfahren müssen.

Habt ihr eventuell schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Teilt diese gerne mit mir, indem ihr mir über das Kontaktformular davon schreibt.

Und für alle anderen noch ein schlauer Spruch zum Ende: better be prepaired than sorry!