Tribute at it's best

Sonntag, 03. Februar 2019
Serie Konzerte S3 • E1
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Lesedauer: 4 Minuten

Hört ihr gerne Musik von Bands, bei denen ihr kaum eine Chance seht, diese auch mal live zu sehen, weil sie zu selten auftreten oder die Ticketpreise einfach exorbitant hoch sind?

Mir geht es mit der dänischen Metalband Volbeat so und deshalb war es um so überraschender, als ich beim letzten Weihnachtsrodeo der Waltons ein Konzertplakat der Band Still Counting sah, auf dem stand A tribute to Volbeat. Ich notierte mir den Termin und Bandnamen. Vielleicht würde das ja in meinen Zeitplan passen.

Gestern war es nun soweit und ich machte mich auf den Weg nach Lübeck und das sogar mit Denise, die sich kurzfristig doch noch eingeklinkt hat. Alles war gestern irgendwie zeitlich ziemlich eng getaktet, da ich erst gegen 18:00 Uhr von einem weiteren kleinen Arbeitseinsatz von meinen Eltern zurückgekommen war und dann auch noch überraschend auf das Erscheinen von Denise warten musste.

Letztlich legten wir aber ein perfektes Timing hin, denn mit 21:05 Uhr erschienen wir genau so pünktlich, dass wir uns noch was zu Trinken holen und einen guten Platz erkämpfen konnten. Ja und dann ging es gegen 21:15 Uhr auch schon los.

Erster Eindruck: Cooler Bassist, die Oberarme des Lead Gitarristen sollten wohl eigentlich Oberschenkel werden und der Sänger voll der Psycho- oder Rockabilly-Typ.

Zweiter Eindruck: Echt cooler Bassist und der Sänger kann echt gut singen!

Sie spielten viele Titel, die ich überhaupt nicht kannte, weil ich von Volbeat eigentlich nur das Album Outlaw Gentlemen & Shady Ladies aus dem Jahre 2013 kenne. Aber selbst die unbekannten Titel gingen richtig ab und dazu trug das Publikum auch einen nicht geringen Teil bei.

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Aber was war das dann nach einer Stunde plötzlich? Hat der Sänger gerade gesagt, dass sie nach hinten gehen, eine Pause machen und sich dabei den einen oder anderen Kurzen hinter die Binde kippen werden? Bei Denise und mir war das der Stimmungskiller schlecht hin. Wir waren beide gerade richtig drin im Auftritt und dann Pause? Ernsthaft?

Naja, ich nutzte die Gelegenheit Denise die Räumlichkeiten im Rider's Café zu zeigen und wir versorgten uns mit neuen Getränken, um im ausverkauften und dementsprechend warmen Rider's Café ausreichend hydriert zu sein.

Und dann das Unglaubliche. Die Band kommt nach ungefähr 15 Minuten Pause wieder auf die Bühne und keine 10 Sekunden später kocht die Stimmung wieder und es war, als hätte überhaupt keine Pause stattgefunden! Geil.

Sie haben es dann noch mal mehr als eine Stunde lang krachen lassen und das meine ich wirklich wortwörtlich! Es ging nicht so körperlich betont ab, wie bei den Waltons-Konzerten. Dafür sang das Publikum aber bei vielen Liedern ganze Passagen, klatschte und hüpfte. Cool! Mega Stimmung! Das bewegte auch die Band, die mit dem Handy Videos drehte und Fotos machte.

Ein besonderer Moment auch beim Vortrag des Liedes Fallen, denn die Frau des regulären Toningenieurs und anscheinend gute Freundin der Bandmitglieder war vor zwei Wochen verstorben. Die Band spielte nun dieses Lied ihr und ihrem Mann zu Ehren und ja, dabei waren verständlicher Weise die Emotionen bei den Bandmitgliedern deutlich zu sehen!

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Das Konzert endete dann mit der letzten Zugabe, dem Lied Still Counting, um 23:50 Uhr! Das war mal ne stramme Leistung, gerade wenn man bedenkt, dass Still Counting eine Band ist, die das Ganze absolut als Hobby betreibt. Etwas das wir überhaupt nicht glauben konnten, wenn man diesen Auftritt erlebt hat.

Musikalisch absolut professionell und das gespickt mit viel Rauch, guten Lichteffekten und sogar Flammen! Der Frontman machte gute Überleitungen von Lied zu Lied, wenngleich vor der letzten Zugabe eine Zuschauerin laut in seine Moderation rein rief: Halt's Maul und sing! Mein letzter Bus fährt gleich. Band und Fans konnten sich kaum halten vor Lachen!

Einziges Wehmutströpfchen: Beim äußeren Erscheinungsbild und der Art des Gesangs des Frontmans hatte ich ständig das Gefühl The BossHoss vor mir auf der Bühne zu haben. Trotzdem ein geiler Typ und Entertainer!

Unterm Strich ein absolut lohnenswerter Abend. 20€ Eintritt waren gerade in Anbetracht der Konzertdauer mehr als ein Schnäppchen und dazu konnte die Band, alles Amateure wohl gemerkt, mit ihrem Auftritt auch absolut überzeugen. Es war ein mega geiler Abend und ich glaube die Band selbst hat es mit ihrer Facebook-Stellungnahme absolut treffend kommentiert: ??? Lübeck, was war das bitte für ein Abriss ??? Ihr seid großartig! Das ausverkaufte Riders Cafe & Riders Classic hat gebebt! Danke an alle und wir sehen uns in 2020!

Denise und ich sind gespannt und wenn die Chance besteht, fahren wir bestimmt wieder ins Rider's Café zu Still Counting!
Kommentar der Redaktion:

Bevor ihr da was in den falschen Hals bekommt. Denise ist nicht zu spät gekommen! Ich musste auf sie warten, weil sie sich so kurzfristig eingeklinkt hatte und ja auch erst mal nach Escheburg kommen musste...


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