Trainingslager Falster und Lolland
Donnerstag, 17. April 2025



Lesedauer: 17 Minuten
Nachdem ich zum Jahreswechsel in meinem ersten Trainingslager auf Fünen war und ich versucht habe, mich an das Gewicht eines Thru-Hike-Rucksacks zu gewöhnen, hab ich mir Anfang Februar eine schöne, kleine Hütte auf Falster gemietet, um auf der Insel mein nächstes Trainingslager zu verbringen.Die trainingsarme Zeit hab ich mit viel Recherche bezüglich brauchbarer Trekkingbekleidung genutzt.
Dabei ging es mir nicht nur darum, wirklich brauchbare und vielleicht auch zu mehreren Zwecken nutzbare Bekleidung zu finden, sondern dabei auch ein möglichst geringes Gewicht bei gleichzeitig niedrigem Preis zu erzielen.
Welche Touren ich im Trainingslager auf Falster gelaufen bin, warum im Titel auch die Insel Lolland genannt wird und ob meine Trekkingbekleidung etwas taugt, das erfährst du in diesem Beitrag.
Da ich witterungs- und gesundheitsbedingt die letzten Wochen kaum etwas machen konnte, war ein Ziel meines Trainingslagers auf Falster auf jeden Fall wieder, mich zunächst erneut und grundsätzlich an Strecke mit einem etwa 12 Kilogramm schweren Rucksack zu gewöhnen, der damit ungefähr das Gewicht meines geplanten Thru-Hikes auf dem Gendarmstien hat.
Ein weiteres Ziel des Trainingslagers auf Falster war auch, die von mir kürzlich erst beschaffte Trekkingbekleidung im Gebrauch zu testen und auf Herz und Nieren zu prüfen.
Kurze inhaltliche Übersicht
- Horreby Lyng Runde
- Vesterskov Runde bei Tingstedt
- Bogø By Runde
- Marielyst-Bøtogard Tour
- Dodekalitten Runde in der Ravnsby Bakker
- Fazit
Horreby Lyng Runde

Angesichts der Jahreszeit war zu erwarten, dass der Wasserstand dieses Hochmoores relativ hoch sein würde, nährt sich ein Hochmoor doch ausschließlich durch Regenwasser. Ich hätte aber mit mehr schlammig, morastigen Webabschnitten gerechnet.
Auszeichnen tut diesen Rundgang aus meiner Sicht vor allem, dass es zahlreiche Lehrstationen gibt, an denen man nicht nur über ein Hochmoor und dessen Flora und Fauna im Allgemeinen ganz viel lernen kann, sondern auch über die Geschichte dieses Hochmoores und das besonders im Zuge des 2. Weltkrieges.

Aber angesichts meiner Trainingsabstinenz in den letzten Wochen, wollte ich bewusst mit einer kurzen Tour meine Muskulatur, Bänder und Gelenke an die kommenden Belastungen gewöhnen.
Das gelang mir auch, wobei mein linkes Knie schon leichte Anzeichen einer Überbeanspruchung zeigte, die am nächsten Tag aber zum Glück wieder weg waren. Der Rücken und die Schultern hatten keine Probleme mit dem Gewicht des Rucksacks.
Ich brauchte für die Strecke trotz der zahlreichen Stops an den Lehrstationen nur 1:03 Stunde und erreichte so eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 km/h. Für mich also ein absolut gut dosierter Start in mein Trainingslager, eine tolle, lehrreiche Runde und auch für einen Sonntagsspaziergang mit der ganzen Familie absolut geeignet.

Die Tourdetails bei Komoot
Dich interessieren Details zu meiner Tour, so wie der genaue Streckenverlauf, das Tourprofil, die Webtypen und -beschaffenheit? Dann schau dir die Tour in meinem Komoot-Profil an.
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Vesterskov Runde bei Tingstedt

Ich ging leicht lädiert am linken, traumatisierten Knie in die 11,1 Kilometer lange Runde. Nach einem kleinen Vertreter auf der Horreby Lyng Runde war nämlich mein linkes Knie angeschwollen. Das hatte ich über den Vorabend aber mit Hochlegen des Beines, Nutzung von Kühlpads und entsprechender Medikation mit Diclofinac und Ibuprofen wieder in einen nutzbaren Zustand verwandeln können.
Die Vesterskov Runde verläuft auf guten Wegen durch eine leicht hügelige Landschaft, wodurch ich mit 30 Höhenmetern schon mal eine leichte Steigerung der absolvierten Höhenmeter im Vergleich zur Vortagestour hatte.
Es lief sich wirklich wunderbar und durch die abwechslungsreiche Natur wurde es auch nie langweilig. Auch psychologisch herausfordernde lange Geraden gab es nicht und so absolvierte ich die Runde in 2:09 Stunden und erreichte so trotz der knapp 12 Kilogramm Rucksackgewicht eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,2km/h.
Besonders begeistert hat mich an der Vesterskov Runde bei Tingstedt die tierreiche Natur. So habe ich in meinem Leben innerhalb von etwa zwei Stunden noch nie so viele Fasan gesehen und das größtenteils sogar aus nächster Nähe. Gerade die Männchen sind ja sehr farbenfrohe, schmucke Tiere, die auch mit ihrer stolzen, aufrechten und fast schon majestätisch wirkenden Gangart für Eindruck sorgen.

Auch die Gebäude des Falster Golfclubs mit den umgebenden Anlagen waren interessant zu betrachten und ich hab mir sagen lassen, dass man dort auch hervorragend Essengehen kann.
Sehr sehenswert war auch ein Bereich, den ich als kleines Hochmoor bezeichnen würde. Dort hatte sich durch Torfabbau ein kleiner, mit viel Schilf bewachsener See gebildet, den man dank einiger kleiner Rastplätze mit Bänken und Tischen gut für eine Rast nutzen konnte.
Verwundert hatte mich zunächst die hohen Anzahl an Jagdständen, die man teilweise im 100 Meter Abstand entlang der Runde passierte. Aus Verwunderung wurde dann aber zusehends Empörung und Wut, denn bei fast allen Jagdständen war manuell für ein Schussfeld gesorgt worden.
Damit aber noch nicht genug. Bei fast jedem Schussfelder der Jagdstände war entweder Futter wie bspw. Mais verstreut worden oder es gab sogar so eine Art Futterautomat, der wahrscheinlich zeitgesteuert oder anderweitig fernausgelöst Futter in einem Umkreis verstreut.
Ich dachte bisher immer, Jäger seien Ehrenleute. Das Anfüttern und damit Anlocken von Wild zu Jagdzwecken ist in vielen Ländern verboten. In Dänemark scheint das nicht so zu sein. So hat man als Jäger natürlich leichtes Spiel… Enttäuschend!
Insgesamt war die Vesterskov-Runde zwar keine besonders lange Runde. Dafür war es aber eine sehr abwechslungsreiche und von wirklich schöner Natur geprägte Tour in der dänischen Wildnis. Eine Tour, die ich jederzeit gerne wieder gehen würde und die ich jedem nur empfehlen kann.

Die Tourdetails bei Komoot
Dich interessieren Details zu meiner Tour, so wie der genaue Streckenverlauf, das Tourprofil, die Webtypen und -beschaffenheit? Dann schau dir die Tour in meinem Komoot-Profil an.
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Bogø Runde

Bogø ist eine hügelige, nur etwa 13 Quadratkilometer große Insel, hat eine vielseitige Landschaft, traditionelle Dörfer und einige Ferienhaussiedlungen.
Bei dieser Tour fing nun das Wetter an, einen psychologischen Faktor bei meiner Tour zu spielen, denn während es die Tage zuvor noch relativ windstill war, zog der Wind nun doch deutlich an.
Mit 5-6 Windstärken, in Böen 8 und nach offiziellen Angaben 2°C, gefühlt wie -3°C, fühlte sich der Wind in weithin offenen Passagen in meinem Gesicht an, als würde man mich mit tausenden von spitzen, kleinen Nadeln foltern.
Die Augen tränten und ich wiederholte Mantra-artig immer und immer wieder den Spruch embrace the suck. Es war wirklich eine Herausforderung, gegen diesen stetigen, eiskalten Wind anzukämpfen.
Meine Bogø Runde hatte aber auch einen wirklich sehr schönen Abschnitt, den Østerskov. Dabei handelt es sich um den einzig noch verbliebenen Wald auf der Insel, denn als die Insulaner die Insel 1769 kauften, finanzierten sie dies quasi mit dem Holz der Wälder auf der Insel.
Das Besondere an dem Wald war, dass ich erstmals auf einem sogenannten Single Trail unterwegs war und es dabei immer wieder größere und kleiner Hindernisse in Form von Bachläufen zu überwinden galt.
Aber auch sonst gab es dort etwas zu sehen. So beispielsweise das Hulehøj, ein restauriertes Ganggrab aus der Jungsteinzeit (3.500 bis 2800 v Chr.) und viele weitere, mystisch erscheinende Steinkreise.
Am überraschendsten war für mich aber eine etwas verwahrloste Vogelvoliere mitten im Wald, die aber videoüberwacht war.

Ich verstand kaum ein Wort und sagte ihm deshalb, das es mir leid täte, aber ich komme aus Deutschland und spreche noch nicht so viel Dänisch.
Er switchte ungefragt auf Englisch und fragte mich, ob ich denn die Møn Rundt, auch Camønoen genannt, laufen würde. Wir kamen ins Gespräch und er lud mich sogar zum Mittagessen ein, damit wir in angenehmerer Atmosphäre weitersprechen könnten.
Würde mir sowas in Deutschland passieren? Ich musste die Einladung leider ablehnen, weil ich ja noch was vor hatte…
Im letzten Abschnitt meiner Bogø Runde ging es dann durch das einzige Dorf der Insel, Bogø, wo ich mir die alte und restaurierte Bogø Mølle und das bekannte Internat Grønsund anschaute.
Am Ende lief ich die knapp 11 Kilometer mit seinen 50 Höhenmetern in 2:17 Stunden und blieb so mit nur 4,7 km/h unter meinem Ziel von 5 km/h.
Angesichts von massivem Gegenwind, den vielen Hindernisüberquerungen und der eisigen Temperaturen war ich am Ende aber doch zufrieden mit meiner Leistung und eine schöne Strecke mit Sehenswerten Abschnitten war es auch.

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Marielyst-Bøtøgård Tour

Dabei ging es einen Großteil der Strecke immer entlang der Guldborgsund-Bucht und damit einem der schönsten Badestrände Dänemarks. Der Weg führte mich aber auch auf Wanderwegen und sogar Single Trails durch das Naturschutzgebiet Bøtø und die Bøtø Plantation.
Herausfordernd machten diese Wanderung wieder die Witterungsbedingungen, das diesmal sogar über 17,4 Kilometer und obwohl es strahlend blauen Himmel gab.
Gerade auf dem langen Hin- und Rückstrecke entlang des Strandes war der auflandige Ostwind mit 6-7 Windstärken bei 0°C Lufttemperatur, laut Wetter-App gefühlt wie -4°C, schon eine mentale Probe und das in gesteigerter Form im Vergleich zur Vortragswanderung.
Trotz der ausgeprägten mentalen Herausforderung war es eine sehr schöne Wanderung und das lag nicht nur an dem strahlenden Sonnenschein, sondern absolut an den erlebnisreichen und wunderschönen Abschnitten im Naturschutzgebiet Bøtø und der Bøtø Plantation.

Aber damit nicht genug an Tierwelt, denn auch Adler und Hirsche sind dort zu erleben. So hatte ich bspw. das Glück, eine Herde von 20 bis 30 Hirschen beim Wechsel über meinen Single Trail nur etwa 50 Meter vor mir zu erleben. Das war schon cool.
Insgesamt brauchte ich 3:35 Stunden für die 17,4 Kilometer mit 11,5 Kilogramm Rucksackgewicht und nur 20 Höhenmetern. Das entsprach zwar nur 4,9 km/h und damit nicht meiner Zielsetzung, angesichts mehrerer Stopps zur Tierbeobachtung war das für mich aber trotzdem absolut ok.

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Dodekalitten Runde in der Ravnsby Bakker

Ravnsby Bakker ist dabei eine wunderschöne hügelige Landschaft, die während der Eiszeit vor 20.000 Jahren entstand und dem Gebiet daher auch den Namen Lollandische Schweiz gab.
Innerhalb dieses Gebietes liegt auch das Monument Dodekalitten. Dabei handelt es sich um zwölf bis zu acht Meter hohen Steinfiguren, die an eine steinzeitliche Kultstätte erinnern. Die Skulpturen, von denen bisher nur 10 vollständig fertiggestellt sind, zeigen stilisierte menschliche Köpfe und sind kreisförmig angeordnet.
Zusätzlich erklingt kontinuierlich elektronische Musik, die die mystische Atmosphäre verstärkt und man hat einen tollen Blick auf den kleinen Hafen Kragenæs, von dem aus Fähren regelmäßig zu den kleinen, idyllischen, vorgelagerten Inseln Fejø und Femø fahren.

Besondere Stimmung an den Dodekalitten
Die Dodekalitten haben gerade durch die immer wieder eingespielte Musik eine mystische Stimmung, die gerade bei Sonnenauf- und -untergang besonders zur Geltung kommt.
Die Dodekalitten haben gerade durch die immer wieder eingespielte Musik eine mystische Stimmung, die gerade bei Sonnenauf- und -untergang besonders zur Geltung kommt.

Herausfordernd war auch bei dieser Tour wieder das Wetter. Mit unverändert 6-7 Windstärken aber nur noch -2°C Lufttemperatur, laut Wetter-App gefühlt wie -6°C, wurden die 10,7 Kilometer dieser Tour gerade in der offenen, hügeligen Landschaft der Ravnsby Bakker zu einer erneuten mentalen Herausforderung.
Abgesehen von der Landstraßenpassage war es aber trotz der eisigen Bedingungen eine schöne Wanderung durch die malerische, hügelige Landschaften der Ravnsby Bakker und ein schönes Waldgebiet.
Ich brauchte für die 10,7 Kilometer mit 40 Höhenmetern und meinem 11,5 Kilogramm schweren Rucksack 2:07 Stunden und erreichte damit meine Zielgeschwindigkeit von 5 km/h. Ich konnte also zufrieden sein.

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Fazit

So habe ich nun Gewissheit, dass meine Trekkingbekleidung bezüglich Wärmen und Atmungsaktivität absolut liefert, wofür sie gedacht war! Sie hält mich auch in extremen Witterungssituation warm ohne das ich überhitze und damit ins Schwitzen komme, was dann bei Pausen unweigerlich zu Erkältungen führen kann.
Den erhofften Komfort und damit guten Sitz der Trekking-Bekleidung konnte ich im Zuge der fünf Wanderungen ebenfalls verifizieren. Alle Schichten überzeugten einzeln aber eben auch im Zusammenspiel und ich glaube da zumindest bzgl. meiner Trekking-Bekleidung schon mal gute Kaufentscheidungen für die kühleren Jahreszeit getroffen zu haben.
Auch meine Trekking-Schuhe haben sich bisher als Volltreffer erwiesen. Nicht nur, dass sie passen wie angegossen und somit keinerlei Blasen entstanden sind. Sie trocknen auch so schnell und einfach, wie ich es mir aufgrund der Produktbeschreibung erhofft hatte. Eigentlich sogar besser als erwartet!
Auf der Horreby Lyng Runde wurden meine Schuhe und Socken gleich am Anfang im morastigen Teil des Hochmoores patschnass. Aber wie auf wundersame Weise waren Schuhe und Socken nach etwas mehr als 30 Minuten des weiteren Wanderns wieder trocken.
Auch merkte ich im Verlauf der unterschiedlichen Touren, dass die Kraft und Ausdauer in den Beinen Tag für Tag besser wurde und ich auch eine gute Regeneration hinbekam. Und diese Regeneration gelang sogar ohne Sauna!
Alles in allem also ein bzgl. der gesetzten Ziele sehr erfolgreiches Trainingslager und eine tolle Zeit auf Falster und Lolland.
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Über mich
Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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