Summit 2019
Mittwoch, 05. Februar 2020
Việt Nam S6 • E1
Hồ-Chí-Minh-City
Lesedauer: 4 Minuten
Jedes Jahr kurz vor Ende des Mondjahres veranstaltet unser vietnamesischer Dienstleister ein großes Summit und versammelt dabei bereits bestehende, ehemalige aber auch interessierte vielleicht zukünftige Kunden seiner eigenen Dienstleistung, um über eine Woche verteilt mit den Kunden eine große Sause zu veranstalten.Eines der vom Dienstleister genutzten Mantras ist dabei Work hard, party hard! Ich hatte dies schon vor fast zwei Jahren erlebt, als ich mit zwei Arbeitskollegen für 48 Stunden nach Hồ-Chí-Minh-City flog, um diesen Dienstleister in anbetracht der geringen Zeit bestmöglich kennenzulernen.
Was von damals definitiv hängen geblieben war, ist der zweite Teil des Mantras, nämlich Party hard. Unvergessen der Besuch im Envy-Club, auch weil ich damals mit alledem in einem sozialistischen Land nicht gerechnet hatte!
Nachdem sich viele Summit-Teilnehmer schon zwei Nächte durch das Nachtleben von Hồ-Chí-Minh-City gefeiert hatten, begann das Summit nun am Montagabend mit der großen Eröffnungsveranstaltung – dem Opening Event – und das an einem auch geschichtlich für Việt Nam ganz besonderen Ort.
Der Wiedervereinigungspalast bei meiner Ankunft am historischen Eingangstor.
Wir wurden dazu in den Wiedervereinigungspalast eingeladen, der zunächst dem südvietnamesischen Präsidenten als Residenz diente und mit dem Durchbruch der Panzer der vietnamesischen Volksarmee am 30. April 1975 zum Symbol des für Südvietnam und die USA verlorenen Krieges wurde.Diese Veranstaltung war die einzige im Verlauf der Woche, in der – auch aufgrund der geschichtlichen Bedeutung – mit Business Casual ein Dress Code ausgesprochen wurde.
Wie sich herausstellte, waren einige dann doch underdressed. Als ich am Eingang des Wiedervereinigungspalastes die Stufen heraufstieg und die Veranstalter im Anzug sah, fiel mir angesichts meiner eigenen Kleidungswahl ein Stein vom Herzen, andere fingen sichtlich das Schwitzen an...
Das Opening Event selbst fand dann im ehrwürdigen Salon des Palastes statt. Nach einer kurzen Ansprache von Lars ging es dann aber ganz gesittet ab. Angesichts der angereisten Gäste gab es natürlich viel Alkohol. Aber man muss ja nicht zugreifen...
Viel besser waren da aus meiner Sicht auch die kleinen Finger Foods der vietnamesischen Küche, die ich nach Tagen des Hungerns aufgrund einer im Flieger zugezogenen Lebensmittelvergiftung nun endlich wieder genießen konnte.
Gegen 21:00 Uhr war dann offizieller Rausschmiss aus dem Wiedervereinigungspalast und fast alle Teilnhemer zogen noch irgendwo anders hin. Mich zog es mit einigen neuen und alten Bekannten noch in die bestens bekannte Rooftop-Bar Lighthouse und das bis 2 Uhr morgens...
Nur einige der vielen alten Vespas mit ihren Fahrern bei einem Stopp auf einer Brücke über einen Seitenarm des Saigon Rivvers.
Am nächsten Morgen ging es dann schon um 7:00 Uhr am Opera House weiter. Diesmal zu einer Vespa-Tour in den ländlichen Gürtel um Hồ-Chí-Minh-City.Trotz des frühen Aufstehens waren Alle bestens gelaunt und ich möchte – obwohl denkbar – erwähnen, dass der Anblick von gut 120 alten Vespas vor dem Opera House schon irgendwie was ganz Besonderes war!
Ab dem Zeitpunkt als die Motoren gestartet wurden und dieser laute Zweitaktlärm in Verbindung mit dem so einmaligen Zweitaktgemischgeruch in der Luft lag, hatte ich ein Dauergrinsen im Gesicht.
Während einige doch mit der Fahrweise und dem örtlichen Verkehr zu kämpfen hatten, genoss ich diesen ersten Scooter Run seit gut 25 Jahren in vollen Zügen.
Da es sich bei dieser Veranstaltung wirklich um ein besonderes Event handelt, werde ich dazu in den nächsten Wochen noch einen gesonderten Post bringen...
Blick von der Dining Facility der Mekong Lodge auf den Mekong kurz vor Sonnenuntergang.
Vom ländlichen Gürtel aus ging es für uns dann weiter zum Mekong und dessen nördlichen Anfang des weltberühmten Deltas. Wir bestiegen klimatisierte Busse und obwohl es gar nicht so weit weg war, brauchten wir aufgrund des unglaublichen Verkehrs noch einige Stunden, um in Cái Bè anzukommen.Von dieser Hafenstadt aus verteilten wir uns dann mittels kleiner typisch vietnamesischer Boote auf drei Hotels direkt am Mekong. Dort angekommen bezogen wir unsere Lodges und keine 10 Minuten später fanden sich alle am Pool ihres Hotels wieder zusammen, um noch drei Stunden lang den Luxus und die Atmosphäre am Mekong zu genießen.
Um 18:00 Uhr wurden wir dann wieder mit Booten abgeholt und während des unglaublich schönen Sonnenunterganges in das luxuriöseste der drei Hotels gefahren, um dort das Dinner@Mekong zu erleben.
Bei diesem Abend-Event genossen wir dann gutes vietnamesisches Essen und Drinks in Hülle und Fülle. Ich lernte einige Teilnehmer kennen, die den weiteren Verlauf meines Summits noch sehr nachhaltig und positiv beeinflussen sollten.
Kurz vor Mitternacht fuhr dann das letzte Boot zu meinem Hotel und die allesamt in Feierlaune befindlichen Gäste dieses Bootes sollten sich noch als sehr sehr standhaft erweisen. Da auch diese Geschichte und die gesamte Mekong-Reise eine genauere Erzählung verdient, wird es auch dazu in den nächsten Wochen einen gesonderten Post geben.
Der Frontmann der vietnamesischen Metal-Band Wild Shadow.
Nach einem halben Tag im Büro mit meinem Team ging es dann abends zur Summit-Rock-Nacht, die in einer der besten Musikkneipen von Hồ-Chí-Minh-City stattfand. Am morgen hatte ich aufgrund meines Zustandes noch gedacht, abends mal auszusetzen. Aber wie das dann immer so ist, man will sich Dinge, die andere als geil und lohnenswert bezeichnet haben, ja auch nicht entgehen lassen.So stand ich gegen 22:00 Uhr im Lela und es war schon gut Stimmung. Ich erlebte den Auftritt der indonesischen Hausband, dessen Musiker wirklich nur als Berufsmusiker zu bezeichnen sind. Keine großen Proben, stattdessen Lieder auf Zuruf. Einfach unbeschreiblich gut!
Auch hier lief die Party gegen Mitternacht wieder zur Höchstform auf und es ging nicht nur musikalisch mächtig zur Sache!
Gegen 2 Uhr morgens war ich dann wieder mit einem Grab-Bike auf dem Heimweg und weil das auch ohne Details genannt zu haben, nicht grundlos erst so spät passiert sein wird, nehme ich mich in den nächsten Wochen auch dieses Events gezielt in einem Post an.
Nach nicht mal fünf Stunden Schlaf hieß es dann schon wieder aufstehen und zum nächsten Treffpunkt, denn nun sollte es zur großen Summit-Konferenz nach La Gi gehen, an der auch die Entwickler unseres Dienstleisters teilnehmen konnten.
Acoustic Night Stimmung im Coco Beachcamp in La Gi.
Nach gut vier Stunden Busfahrt kamen wir in La Gi an und bezogen je nach Buchungsklasse entweder unser luxuriöses Hotelzimmer oder eben wie in meinem Falle eher eine sehr schlichte aber immerhin mit Klimaanlage ausgestattete Cabin im Coco Beachcamp La Gi.Anschließend gab es dann lecker Lunch und schon begann auch die Summit-Konferenz mit den ersten Talks in den Bereichen Business und Tech. Da diese Talks zwar von klugen aber nicht immer dem Englischen ausreichend mächtigen Speakern auf Englisch gehalten wurden, war mir das Gestammel bereits nach dem ersten Talk zu viel und ich beschloss auf der Konferenz Business-Talks mit Personen zu führen, die mir in meinem Job weiterhelfen könnten.
Am Abend gab es dann ein leckeres Dinner und anschließend eine ganz entspannte Acoustic Night. Unglaublich aber wahr, gegen 19:00 Uhr war erstmals das Bier aus!
Nach einer langen und ruhigen Nacht begann dann der zweite Business-Talk-Tag, den ich wirklich gut nutzen konnte. Aber ab 14:00 Uhr war dann Schluß mit Konferenz und stattdessen Beach Activity ausgerufen worden. Leider kann ich ja wegen meines Knies nicht mehr Kiten. Möglich wäre es aber gewesen...
Abendliche Strandstimmung am Coco Beachcamp in La Gi.
Auch Bodyboarden wäre drin gewesen, nur waren die tollen, kleine Tubes bildenden Wellen des Vortages nicht mehr da. So genoss ich dann mit Baden, Gesprächen in der Sonne und einem verhängnisvollem Strandspaziergang meinen zweiten Tag in La Gi.Am Abend dann das abschließende Main Event des Summit 2019. Die Full Moon Party direkt am Strand des Coco Beachcamp La Gi. Und es wurde ordentlich aufgefahren!
Mehr dazu aber auch in einem gesonderten Post innerhalb der nächsten Wochen. Nur so viel noch, fünf von uns machten mit dem Hamburger DJ Baq Wahn um zwei Uhr morgens noch ein Foto der Last Men and Woman standing!
Rückblickend: was für eine Woche! Erlebnisreich, bereichernd, fröhlich, ausgelassen, sorglos. Aber eben auch anstrengend! Egal, war geil und – sollte ich das noch erleben – freue ich mich auf das nächste Summit im Januar 2021.
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Über mich
Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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Zusammengefasstes Feedback für die Veranstalter: A chain of awesome perfectly organized events with a bunch of cool people which will definitely be remembered not just from the business perspective of view!