Stapler­fahrer Klaus?

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Auf meinem letzten Weg nach Vietnam wollte ich mal wieder einen langweiligen Film wählen und mich von diesem behutsam ins Reich der Träume langweilen lassen.

Dazu durchsuchte ich die Vietnam Airlines Mediathek und fand einen deutschen Film, von dem ich nie zuvor etwas gehört hatte. Der Film sprach mich aber vom Trailer her an und erinnerte mich von der Szenerie her ein kleines Bisschen an Der goldene Handschuh.

Der Film heißt In den Gängen und dieses Melodram ist alles andere als mit bekannten Schauspielern besetzt! Der für mich einzig bekannte Schauspieler ist Andreas Leupold und besetzt lediglich eine Nebenrolle. Der Hauptdarsteller Franz Rogowski war mir vorher nicht bekannt. Seine bekanntestse Rolle hatte er zuvor in Fikkefuchs.

In dem Film geht es um Christian, der in einem Großmarkt als Lagerarbeiter anfängt. Er wird im Getränkebereich von Bruno, einem alten Großmarkthaudegen eingearbeitet. Dabei lernt er Marion aus der Süßwarenabteilung kennen und verguckt sich direkt in sie. Allerdings ist er gelinde gesagt kontaktscheu.

Die zugegeben sehr flache Story entwickelt sich und präsentiert dem Zuschauer in einer beeindruckenden und sehr real wirkenden Darstellung diesen Mikrokosmos des Großmarktes, in dem die Helden im Dunkeln zur Arbeit kommen, im Dunkeln arbeiten und im Dunkeln wieder nach Hause gehen.

Jetzt denkt ihr sicherlich, dass ich aufgrund der schwachen Story das Ende des Filmes nicht mehr erlebt habe. Dem ist aber nicht so!

Es mag sein, das Regisseur Thomas Stuber nicht gerade den Schwerpunkt auf die Ausleuchtung gesetzt hat. Dafür transportiert er in ungefähr 120 Minuten aber absolut authentisch den Charakter, das Seelenleben sowie die Höhen und TIefen im Leben seines Hauptdarstellers.

Und dann gibt es noch den Film im Film, den ich euch unheimlich gern spoilern würde. Das macht aber nicht, oder Klaus?

Für mich ein unerartet guter Film, der gerade von unglaublich langen Szenen und den Bildern lebt. In gewisser Art und Weise stellt In den Gängen auch wirklich ein erschütterndes Beobachtungskino dar. Und Bobachtungskino ist dabei wirklich sehr treffend und erklärt mir auch, warum mich der Trailer so an Der goldene Handschuh erinnerte...

Von mir eine Empfehlung. Dies aber nur für Cineasten! Wer Filmkunst nicht zu schätzen weiß, braucht sich dieses Werk definitiv nicht anschauen!