Reisetipps Dänemark - Südjütland

Lesedauer: 31 Minuten

Sommerzeit ist Reisezeit und pünktlich zu dieser nun gerade begonnenen Reisezeit fallen (un)glücklicher Weise die Corona-bedingten Beschränkungen für den europäischen Reiseverkehr. Ich hatte als Schleswig-Holsteiner im letzten Herbst das Glück, gerade noch so vor Toresschluss – also quasi in letzter Minute – über die Grenze nach Dänemark gekommen zu sein.

Während dieses Aufenthalts übergab Nils – ein dänischer Freund – sein Ferienhaus in Henne Strand an den neuen Eigentümer und feierte mit uns am Abend zuvor noch seinen Abschied. Im Gespräch am Lagerfeuer erfuhr ich nicht nur extrem viel über Hygge und Janteloven, nein meine drei Freunde stellten erstaunt fest, wo ich in Dänemark schon überall war und meinten, ich solle mein Wissen gepaart mit Erfahrungswerten doch mal in ein paar Posts mit Reisetipps für Dänemark-Urlauber teilen.

Mangels der Möglichkeit zur Einreise nach Dänemark hat es ein wenig gedauert, bis ich diesen Vorschlag meiner dänischen Freunde nun mit ihrer Unterstützung und somit einer guten Portion dänischem Insiderwissen umsetze.

Mit dieser dritten Staffel meiner Dänemark-Serie möchte ich dir mit einigen Reisetipps eine mögliche Urlaubsreise in mein Sehnsuchtsland Dänemark schmackhaft machen. Dänemark, das Land mit der größten Sandkiste meiner Kindheit, salzigen Lakritz-Streuseln auf dem Softeis, kühlem Fadøl, immer einer Prise frischer Seeluft und vor allem der nach dem World Happiness Report der UN so häufig als die glücklichsten Menschen der Welt bezeichneten Bevölkerung. Erkunde mit mir in diesem ersten Post der dritten Staffel meine Tipps für Südjütland und lass dich gegebenenfalls doch von einer Reise dorthin überzeugen. Eines ist sicher, du würdest es nicht bereuen!

In den Posts dieser dritten Staffel meiner Dänemark-Serie möchte ich euch – wie in allen kommenden Post dieser Staffel auch – auf eine Art Rundreise mitnehmen, die immer an der Westküste, also an der Nordsee-Seite, in nördlicher Richtung einer der drei Regionen Jütlands beginnt und dann quasi über die Ostseite, also die Ostsee-Seite, in südlicher Richtung fortgesetzt wird, bis sich der Kreis letztlich wieder schließt. Dabei wird es ab und an auch immer mal einen Abstecher zu interessanten Orten im schönen Landesinneren der entsprechenden Region geben.

🚨 🚫 Zu allen meinen Tipps möchte ich den Hinweis geben, dass ich für genannte Preise keine Gewähr übernehme. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass du dich bei jedem Tipp selbst davon überzeugen solltest, ob dieser Tipp für dich und ggf. Mitreisende unter gesundheitlichen und alterstechnischen Gesichtspunkten geeignet ist.

Unterstützend möchte ich euch auch ein paar Links mit weiterführenden Informationen, sowie ein paar optische Anreize der jeweiligen Tipps bieten. So nun aber genug der Theorie! Einen Überblick der hier angesprochenen Orte bzw. Regionen verschafft dir eine Karte bei Google Maps oder die nachfolgende Liste:

• Møgeltønder
• Rømø
• Ribe
• Mandø
• Esbjerg
• Fanø
• Varde
• Blåvand
• Vejers, Henne Strand und Houstrup
• Nymindegab
• Der Nordseeküsten-Radweg
• Billund
• Vejle, Fredericia, Kolding, Åbenrå und Sønderborg
• Der Gendarmstien
• Tønder

Die Rundtour durch Südjütland beginnt anders als von den meisten Urlauber bevorzugt nicht mit der Einreise am Grenzübergang Ellund, sondern mit der Einreise in das Königreich Dänemark am Grenzübergang Tønder am südwestlichen Ende Dänemarks.

Møgeltønder - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Auf dem Weg vom Grenzübergang Tønder nach Rømø führt der Weg nur wenige Kilometer an der kleinen Ortschaft Møgeltønder vorbei. Entsprechende Zeit und Interesse vorausgesetzt lohnt sich ein Abstecher dorthin, um sich das bewohnte und daher auch nicht jederzeit betretbare Schloss Schackenborg (Schackenborg Slot) anzuschauen.

Und auch wenn man das Schlossgelände selbst nur bei Führungen betreten darf, so kann man doch den Fußweg dorthin, durch die noch wie vor hundert Jahren aussehende Schlossstraße, sehr genießen und sich als kleine Reisepause ein Käffchen mit typischen, dänischen Leckereien im Mormors Lille Café gönnen. Und wer dann die zu sich genommenen Kalorien wieder abarbeiten möchte, der kann dann noch eine Runde durch den neben dem Schloss befindlichen Slotsgaden machen.

Ein Mal im Jahr – meistens an einem August-Wochenende – findet im Schackenborg Slot das Schackenborg Musikfest statt. Für Liebhaber klassischer Musik sicherlich eine lohnenswerte Kulisse mit toller Atmosphäre. In diesem Jahr (2021) findet es vom – Achtung – Freitag, dem 13. August bis zum Sonntag, den 15. August statt.

• Møgeltønder bei Google Maps
• Schackenborg Slot
• Schackenborg Musikfest

Rømø - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

So gestärkt ist der Weg nach Rømø, der südlichsten Insel im dänischen Teil des Nationalparks Wattenmeer nur noch ein Klacks. Und dieses Wattenmeer kann man bei entsprechendem Timing auf der Fahrt über den Rømødæmningen (Rømø Damm) dann auch schon mal aus dem Auto heraus bewundern. Und natürlich gibt es auch Watt-Führungen und nur so sollte man sich eigentlich als Tourist ins Watt hinauswagen, da es sonst aufgrund von Unkenntnis schnell gefährlich werden kann.

Ist man dann erst einmal auf Rømø angekommen, ist das größte Highlight der Insel nie mehr als 3 Kilometer Luftlinie entfernt und das ist der Strand. Und dieser Strand ist mit dem Auto befahrbar und nicht irgendein Strand, sondern der beste Strand Europas für das Strandsegeln und Strandsurfen. Kurse werden angeboten und es ist innerhalb von wenigen Minuten gelernt.

Aber natürlich kann man auch andere, auf Wind angewiesene Sportarten bestens betreiben. Neben Surfen und Kitesurfen ist auch das Drachenfliegen zu nennen und beim jährlichen Dragefestival am ersten vollen September-Wochenende kann man sich von den vielen unterschiedlichen Drachentypen inklusive sehr sehenswerter Flugvorführung von Trickfliegern und unzähligen, schier unglaublichen Einleinern absolut begeistern lassen. Aber wie bei allem, was gut und beliebt ist, so gilt auch hier: Frühes Erscheinen sichert den höchsten Genuss!

Rømø lädt aber auch im Inselinneren zum Wandern ein und wer sich einen Überblick über die Insel verschaffen möchte, der wird die Aussicht vom Spidsbjerg sicherlich genießen. Und auch die Kleinen können auf Spielplätzen, sogar einem besonderen Naturspielplatz, sowie im Freizeitzentrum und Schwimmbad Skærbæk ihren Spaß haben.

Ein besonderes kulinarisches Highlight sei hier auch noch erwähnt. Liebhaber von Meeresfrüchten dürfte das jährliche Østersfestival (Austernfest) im Oktober genießen und auch für Liebhaber alter Fahrzeuge ist mit dem Rømø Motor Festival einiges, seltenes und höchst sehenswertes geboten.

• Rømø bei Google Maps
• Tidenkalender Rømø
• geführte Watt-Wanderung
• Strandsegel-Kurse
• Rømø Dragefestival
• Danmarks Østersfestival
• Rømø Motor Festival

Ribe - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Auf dem Weg von Rømø nach Esbjerg kommt man unweigerlich durch Ribe, Dänemarks älteste Stadt. Ribes reiche Vergangenheit etablierte sich auch dadurch, dass es mal den größten Hafen an der dänischen Westküste hatte. Und genau diese reiche Vergangenheit spiegelt sich heute noch in der wunderschönen Altstadt mit naheliegendem Hafen wieder.

Genau diese Altstadt mit seinen schmalen Gassen und Cafés ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Von einem der zwei Türme des Ribe Domes, dem ältesten Doms Dänemarks, hat man bei entsprechendem Wetter eine super Fernsicht, die auch einige weitere Attraktionen der Stadt sowie einen weiteren Reisetipp beinhaltet.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Ribe und seiner unmittelbaren Umgebung snd in jedem Falle der kleine, schnuckelige Hafen und das am südlichen Ortsrand liegende Ribe VikingeCenter, in dem eine rekonstruierte Wikingersiedlung mit Markt, Bauernhof und einigen kostümierten Laiendarstellern die Gäste durchaus voll mit ins Geschehen einbezieht.

Der Eintritt beträgt für Erwachsene 130 DKK (~ 18 €) und für Kinder ab 3 Jahren 65 DKK (~ 9 €). Zusätzlich kann man für 60 DKK (~ 8 €) noch eine Aktivitätskarte erwerben, mit der man 5 Pfeile mit dem Wikingerlangbogen verschießen, etwas Schönes schnitzen und eine Münze prägen darf.

Und wenn einem der Wikinger-Besuch noch nicht maritim genug ist, dann kann man sich an der Kammerslusen Ribe auch noch mal anschauen, wie der in Ribe abgehende Kleinschiffsverkehr die Ribe Å in Richtung Wattenmeer verlässt und das je nach Wasserstand der Nordsee eben mit Schleusung.

• Ribe bei Google Maps
• Ribe Dom
• Ribe VikingeCenter

Mandø - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Von Ribe aus kann man sich auch bequem für eine Tagestour auf einem doppelstockigen Anhänger von einem Trecker zur kleinen Nordseeinsel Mandø ziehen lassen.

Wer das Risiko auf eigene Verantwortung eingehen mag, kann dies zwar über den Låningsvejen auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder sogar dem eigenen Auto. Aber auch hier muss man wieder den Tidenkalender gut kennen, um auf der 6 Kilometer langen Schotterpiste nicht doch vom schnell kommenden, steigenden Wasser überrascht zu werden. Da ist es auf dem Doppeldecker viel entspannter!

Mandø selbst hat vor allem viel Natur zu bieten. Es gibt ein kleines, niedliches Dorf mit einer Windmühle und einer Kirche, die witziger Weise mit zwei Eingängen versehen ist, um so je nach Windrichtung auch bei starkem Wind noch in die Kirche eintreten zu können.

Und obwohl die kleine Insel Mandø keinen Hafen hat, gibt es trotzdem eine sehr sehenswerte Seenotrettungsstation, die man sich durchaus auch mal anschauen kann.

• Tidenkalender Vester Vedstedt
• Tour nach Mandø
• Infos zu Mandø

Esbjerg - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Nach dem entspannenden Tagesausflug nach Mandø kann man dann ja vielleicht auch mal wieder ein wenig mehr Zivilisation vertragen.

Und wenn einem dann nach einem bisschen mehr Tubel und ich meine wirklich nur ein bisschen mehr Trubel zu Mute ist, dann möchte man vielleicht mal gemütlich Bummeln gehen und dabei noch eine neue Windjacke oder das Nationaltrikot der dänischen Fußballhelden kaufen. Und das kann man in Dänemarks jüngster Großstadt Esbjerg und seiner Fußgängerzone mit zahlreichen Geschäften eigentlich ganz gut.

Den meisten Urlaubern ist wahrscheinlich nur der Hafen Esbjergs bekannt und dabei gibt es neben der Fußgängerzone noch das Fiskeri- og Søfartsmuseet (Fischerei- und Seefahrtsmuseum Esbjerg), das mit einem Robbarium, einem Aquarium, einem Freilufthafen, einem Offshore-Museum und vor allem einem Spielplatz sowohl die Kleinen als auch die Großen begeistern kann.

Und wenn man dann schon mal da ist, kann man sich auch gleich noch die 9 Meter hohe Skulpturengruppe Der Mensch am Meer angucken und von dort aus eventuell beobachten, wie Mitarbeiter des Fiskeri- og Søfartsmuseet im vorgelagerten Wattenmeer auf Wattwurmjagd gehen.

• Esbjerg bei Google Maps
• Fiskeri- og Søfartsmuseet

Fanø - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Vom besagten Hafen in Esbjerg aus bringt die Fanølinjen in einem 20 Minuten-Rhythmus in knapp 15 Minuten ein normal großes Auto mit 4 Insassen für ungefähr 400 DKK (54 €) nach Fanø und damit auf eine der beliebtesten Ferieninseln Dänemarks.

Fanø hat zwei kleine Ortschaften. Nordby mit dem Fährhafen, sowie ganz im Süden Sønderho, das mit seinen kleinen Gassen und den alten Fischerhäusern absolut zu einer Erkundungstour einlädt. Dabei sollte man aber nicht nur die Augen für die großen Dinge wie die Sønderho Kirke oder Sønderho Mølle haben, sondern auch und gerade auf die Feinheiten achten.

Feinheiten wie beispielsweise die Porzellanhunde in den Fenstern der alten Fischerhäuser. Diese wurden von den dänischen Seeleuten ihren Frauen aus England mitgebracht. Entscheidend ist nun die Blickrichtung der Hunde. Denn schauten sie zum Fenster hinaus, war der Mann auf See, schauten sie in die entgegengesetzte Richtung, war der Mann zuhause. So war für das Schäferstündchen immer eine entsprechende Einladung sichtbar...

Nordby wiederum bietet ebenfalls ein bisschen was für verregnete Tage. So stellt beispielsweise das Schifffahrtsmuseum (Fanø Skibsfarts- & Dragtsamling) die heute kaum vorstellbare, bedeutende Vergangenheit der großen Schiffbauer dieser Insel dar. Und auch ein Besuch einer Glasbläserei kann ja gerade für die Kleinen mal sehr interessant sein.

Gutes Wetter ist dann eher notwendig, wenn man sich während der Fannikertage in Nordby unter die feiernden Dänen mischen möchte. Eines ist dabei sicher. Man wird als Tourist auffallen, denn die Fanniker tragen an diesen 3 Tagen des zweiten Juli-Wochenendes ihre traditionellen Trachten.

Abgesehen von den zwei Ortschaften besteht Fanø eigentlich nur aus Strand, Dünen und Wald. alles lädt zum Wandern ein und vom höchsten Berg Fanøs, dem Pælebjerg, hat man dann nicht nur eine gute Aussicht, sondern kann in der entsprechenden Saison vielleicht auch schon sehen, wo man in den nächsten Tagen mal zum Blaubeerpflücken gehen könnte.

Auch Fanøs Strand darf man wie auf Rømø mit dem Auto befahren und so versuchen sich auch hier einige an Wind-abhängigen Sportarten. Sehenswert für Touristen ist dabei sicherlich immer auch das jährliche internationale Drachenfestival Mitte Juni. Erfahrungsgemäß bekommt man an den Tagen allerdings keine Unterkunft mehr, weil die ganzen Drachenflieger die Unterkünfte bereits belegt haben. Aber man kann ja für 45 DKK (6 €) auch als Fußgänger und Tagesgast mal auf Fanø vorbeischauen.

• Fanø bei Google Maps
• Fahrpläne und Tickets für die Fanø-Fähre
• internationales Drachenfestival Fanø

Varde - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Auf unserem Weg in die Strandbadeorte an der Westküste Südjütlands müsste man zwar nicht zwangsläufig durch Varde fahren aber einen kleinen Abstecher ist diese Kleinstadt trotzdem wert.

So bietet die Varde an sich eine schnuckelige Altstadt, in deren Fußgängerzone man wunderbar flanieren und shoppen kann. Als Zusatz gibt es auch noch das eine oder andere Straßen- bzw. Eiscafé, in dem man zum Beobachten des Treibens verweilen kann.

Sehr bekannt ist Varde auch für seine Mini-Version der Stadt, das sogenannte Varde Miniby. Ein lohnenswerter Besuch für die ganze Familie, denn der Detailreichtum der kleinen Häuschen sucht seinesgleichen. Ein Besuch des Varde Miniby vor dem Besuch der Altstadt hätte dann auch noch den Vorteil, dass man sich beim Rundegang durch die echte Innenstadt kaum mehr verlaufen kann. Schließlich ist man ja schon mal durchgelaufen, wenn auch nur in Miniatur.

Und wen das Wasser schlicht anzieht, der kann auch noch einen Blick in den kleinen Flußhafen von Varde werfen.

• Varde bei Google Maps
• Infos zu Varde
• Varde Miniby

Blåvand - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Von Varde aus geht es nun direkt in die Dünenlandschaft der Westküste Südjütlands und zum wohl mondänsten Badeort an der gesamten Westküste Dänemarks. Nirgends reihen sich so viele große, Reet-gedeckte Ferienhäuser aneinander und nirgends sieht man so viele Luxuskarossen, wie in Blåvand.

Abgesehen von einigen Shopping-Möglichkeiten und natürlich einem fantastischen Strand bietet Blåvand aber durchaus mehr. Die schon aus der Ferne wohl am besten ersichtliche Attraktion sollte wohl der bereits 1900 errichtete weiße Leuchtturm von Blåvand sein. Das Blåvandshuk Fyr kann während der Öffnungszeiten auch über 170 Stufen erklommen werden. Erwachsene zahlen dafür einen Unkostenbeitrag von 50 DKK (~7 €). Der Ausblick ist es aber wert. Direkt im Bereich des Leuchtturmes finden sich auch noch ein paar kleinere Überbleibsel des Atlantikwalls.

Ein größeres Überbleibsel etwas weiter im Hinterland und damit weiterer möglicher Anlaufpunkt gerade bei schlechtem Wetter ist die Tirpitz-Stellung, die seit 2017 in ein ganz tolles und modernes Museum umgebaut wurde und einen guten Einblick in den Bau und die Nutzung dieser riesigen Bunkeranlage aus dem Jahre 1944 bietet. Erwachsene zahlen hier einen Eintritt in Höhe von 145 DKK (~20 €).

Eher bei gutem Wetter ratsam ist der Besuch des Zoos von Blåvand. Ein kleiner aber feiner Zoo mit diversen Aktivitäten über den Tag, für den Erwachsene 130 DKK (~18 €) und Kinder ab 3 Jahren 70 DKK (~10 €) zahlen.

Ebenfalls bei trockenem Wetter ist ein Besuch der West Coast Minigolf-Anlage empfehlenswert. Auf der 18-Loch-Anlage kommt richtiges Golf-Feeling auf und sie lädt förmlich zu einem sportlichen Familienwettbewerb ein. Kinder von 7 – 15 Jahren zahlen 40 DKK (~5 €). Alle älteren Besucher zahlen 80 DKK (~11 €). Für die jüngeren Besucher kann es gerade bei den letzten Löchern durchaus auch schon zu schwer werden. Dafür zahlen sie aber auch keinen Eintritt.

Und wer gerne ein bisschen wandert und unberührte Natur genießen möchte, auch der kommt in Blåvand auf seine Kosten. Neben dem Umland der Ortschaft Ho empfand ich gerade die Halbinsel Skallingen immer als echtes Refugium der Naherholung. Dabei handelt es sich um eine etwa 6 Kilometer lange Landzunge, die erst vor etwa 100 Jahren aus einer Sandbank entstand und nun auf der Westseite hohe Dünen und dahinter nur von Schafen genutztes Weideland bietet. Natur pur abseits des Treibens des mondänen Badeortes. Und hat man es bis zur Südspitze der Landzunge geschafft, kann man mit etwas Glück Seehunde und Kegelrobben , sowie bei guter Sicht die nur 4 Kilometer entfernte Nordspitze Fanøs sehen.

Und wem das noch nicht genug war und gerne mal eine Wattwanderung machen möchte, dem bieten sich von Skallingen aus auch Watt-Touren zur kleinen Insel Langli in der Ho Bugt.

• Blåvand bei Google Maps
• Blåvandshuk Fyr
• Tirpitz-Stellung
• Blåvand Zoo
• West Coast Minigolf
• Wattwanderung nach Langli
• Infos zu Blåvand

Vejers, Henne Strand und Houstrup - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Auf der weiteren Routenführung zu unserem nördlichen Wendepunkt kommen nun einige Badeort, die dem einen oder andere eventuell auch schon bekannt sind. Diese sind Vejers, Henne Strand und Houstrup.

Der bekannteste und genau zwischen den anderen beiden liegende Badeort ist dabei Henne Strand, der zumindest noch ein paar kleine Geschäfte zum Bummeln anbietet. Im örtlichen Is Huset lässt sich hervorragendes Eis kaufen und kühles Fadøl genießen. Bei reizvollen Fußballübertragungen kann man dort auch sehr gemütlich und bestens versorgt Public Viewing genießen.

Aber auch Naturliebhaber finden mit Henne Strand ein gutes Basislager, um beispielsweise in den ausgedehnten Heide- und Waldgebieten des Hinterlandes zu wandern oder am nahe gelegenen Filsø in die Welt der Wasservögel einzutauchen. Neueste Attraktion dort ist das Filsø Ellipsen, ein ellipsenförmiger Steg ins Wasser, von dem aus man quasi direkt die sonst eher unzugängliche Uferzone beobachten kann. Und mit einem bisschen Glück sieht man sogar einen der ansässigen Seeadler.

Houstrup ist der nördlichste der drei Badeorte und eine kleine Ferienhausansammlung, die eher für diejenigen geeignet, die einfach nur Natur und vor allem ihre Ruhe genießen wollen.

Das Gleiche sollte man eigentlich auch von dem nur wenige Kilometer nördlich von Blåvand gelegenen Badeort Vejers denken. Da dieser aber ringsherum von einem Übungsplatz der dänischen Streitkräfte umgeben ist, kann es hier je nach Übungsintensität und verwendetem Gerät durchaus auch nachts recht laut zugehen. Eine Fahrt über die öffentlichen Straßen auf dem Übungsplatz kann dann auch zu unvergesslichen Beobachtungen führen. Aber immer schön vorsichtig sein! Panzer kreuzen im Eifer des Gefechts auch schon mal die Straße.

Vejers hat für den einen oder anderen aber auch den Vorteil, dass man mit dem Auto auf den Strand fahren darf. Gerade für Familien eine Erleichterung, wenn nicht alles für den Strandbesuch gebuckelt werden muss.

• Badeort-Region bei Google Maps
• Militärischer Übungsplan / Schießzeiten

Nymindegab - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Der nördlichste Ort unserer Route durch Südjütland ist Nymindegab. Ein kleiner Ort, den viele wahrscheinlich daher kennen, dass sie dort ihre Schlüssel für die weiter nördlich gelegenen Ferienhäuser des Holmsland Klits abgeholt haben. Auf das Holmsland Klit gehe ich im nächsten Post Reisetipps Dänemark – Mitteljütland ein.

Aber auch Nymindegab selber hat etwas zu bieten. Da ist zum einen der unglaubliche Aisblick, der sich einem an der Abbruchkante des Festlandes hin zur Dünenlandschaft auf das Holmsland Klit, also die den Ringkøbing Fjord im Westen eingrenzende Nehrung, bietet.

Direkt am Fuße dieser Abbruchkante finden sich am ehemaligen, durch Versandung abgetrennten Fjordausgang auch noch sehenswerte, alte Fischerkaten und mit ein bisschen Glück ist eine dänische Militäreinheit gerade im Schießtraining auf der in den Dünen gelegenen Handfeuerschießanlage.

Auch eine, aufgrund ihrer schwarzen Farbe ungewöhnliche, kleine Windmühle inklusive Museum kann man besuchen und ein absolutes Muss stellt zumindestens aus meiner Sicht das Pottwalskelett im Hvalhuset dar. Ich hatte schon aml das Vergnügen gleich zwei gestrandete Pottwale gesehen zu haben und so deren Größe zu kennen. Aber hast du eine Vorstellung von der Größe eines Pottwales?

• Nymindegab bei Google Maps

Der Nordseeküsten-Radweg - Insider-Tipps

Wer gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, für den ist die gesamte von uns bisher zurückgelegte Strecke von der deutsch-dänsichen Grenze bis Nymindegab auch mit dem Fahrrad zurücklegbar.

Die Vestkystruten oder auf Deutsch der Nordseeküsten-Radweg, der auf gut 560 Kilometern von Rudbøl nach Skagen führt ist dafür eine gute Basis. Zusätzlich bieten sich entlang der Hauptstrecke auch noch sehenswerte Abstecher an, die insgesamt nochmal 1133 Kilometer mögliche Strecke für die ambitionierten Radfahrer hinzufügen.

• Vestkystruten (Nordseeküsten-Radweg)

Billund - Insider-Tipps

Von Nymindegab geht es nun etwa 70 Kilometer landeinwärts zu der neben dem Tivoli in Kopenhagen wohl größten Attraktion Dänemarks, dem Legoland. Aber aufgepasst, mit satten 399 DKK (~54 €) pro Person kann so ein Familienausflug mit Essen vor Ort schnell teuer werden.

Dafür bietet das Legoland neben der Legowelt, in der ganz viele bekannte Ort der Welt aus Lego nachgebaut sind, auch viele aufregende Fahrgeschäfte. Und wer will kann für nur wenig Aufpreis auch gleich noch im Legoland Resort übernachten und einen zweiten vollen Tag im Freizeitpark genießen.

• Legoland bei Google Maps
• Legoland

Vejle, Fredericia, Kolding, Åbenrå und Sønderborg - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Im Osten Südjütlands gibt es mit Vejle, Fredericia, Kolding, Åbenrå und Sønderborg fünf größere Städte, die allesamt durch eine Förde oder aber Fjorde an die Ostsee angeschlossen sind oder direkt an ihr liegen.

Alle drei Städte haben eine schnuckelige, typisch dänische Alt- bzw. Innenstadt, in der man gut mal bei fehlendem Strandwetter ein paar Stunden bummeln und Dänemark erleben kann und zwar Dänemark so wie es abseits der Touristenpfade wirklich ist!

In Vejle sollte man auch mal in Richtung Sportboothafen schauen, denn neben der modernen Hafenanlage findet sich mit Bølgen – auch The Wave genannt – ein wirklich einzigartiger Apartmentkomplex.

Innen wie Außen hochmodernes, einfaches und damit irgendwie typisch dänisches Design. Die Monatsmiete für eine in dem Komplex als klein zu bezeichnende Wohnung mit 130 Quadratmetern Wohnfläche beträgt schlappe 19.600 DKK (~2.400 €).

In Fredericia, der Königsstadt, kann man sich noch die alten Wehranlagen anschauen und in Åbenrå gibt es noch das Schloss Brundlund mit seinem Kunstmuseum. Beide Städte haben quasi Stadtstrände und vor allem ganz schöne, kleine Häfen, wo man in den anliegenden Gastronomiebetrieben mit Blick auf den Hafen gut die Seele bei einem eiskalten Fadøl baumeln lassen kann.

Und in Kolding lockt die die Burg Koldinghus als letzte verbleibene Königsburg des Landes zu einem Besuch.

• Vejle bei Google Maps
• Infos zu Vejle
• Fredericia bei Google Maps
• Infos zu Fredericia
• Kolding bei Google Maps
• Infos zu Kolding
• Koldinghus
• Åbenrå bei Google Maps
• Brundlung slot
• Infos zu Åbenrå
• Sønderborg bei Google Maps
• Sønderborg Slot
• Infos zu Sønderborg

Der Gendarmstien - Insider-Tipps

Der Gendarmstien oder zu Deutsch der Gendarmenpfad ist einer der beliebtesten Wanderwege in Dänemark.

Er ist Teil des europäischen Fernwanderweges E6, erstreckt sich auf etwa 74 Kilometern von Høruphav in der Nähe von Sønderborg bis zur deutsch-dänischen Grenze in Padborg und ist trotz seiner Beliebtheit nicht überlaufen. Man kann die Natur und die vielen schönen Aussichten wirklich in Ruhe genießen.

Ursprünglich diente der Gendarmenpfad als Patrouillenweg, um Schmuggel zwischen Deutschland und Dänemark zu unterbinden. Die Besonderheit dieses Wanderweges ist sein Verlauf, der fast immer unmittelbar an der Flensburger Förde entlangführt. Er gilt daher auch als der landschaftlich attraktivste Wanderweg Dänemarks.

Und wer jetzt sagt Ach, 74 Kilometer... Die mache ich doch in zwei bis drei Tagen. dem sei der sich auf deutscher Seite direkt anschließende, etwa 70 Kilometer lange Fördesteig als Zugabe für eine volle Urlaubswoche empfohlen...

• Gendarmstien
• Fördesteig

Tønder - Sehenswürdigkeiten und Insider-Tipps

Immer an der Grenze entlang geht es nun wieder westwärts bis nach Tønder und damit zum Ausgangspunkt unserer Rundtour durch Südjütland.

Eigentlich ist Tønder, zu Deutsch Tondern, nur ein kleiner, nicht sonderlich bedeutungsvoller Ort an der deutsch-dänischen Grenze, durch den sich aber in der Urlaubszeit gerade bei Stau auf der Autobahn A7 die Touristenkolonnen kämpfen.

Aber ein Mal im Jahr tobt hier der Bär oder zumindest ein Großteil der Musik-interessierter Dänen. Denn alljährlich im August lockt das Tønder Festival auf das Festival-Gelände in der Nähe des kleinen Ortes tausende Besucher an.

Und damit den Besuchern auch etwas geboten wird, treten dann natürlich auch namhafte Bands wie beispielsweise 2021 die Red Hot Chilli Peppers auf. Das kleine Roskilde Festival an der deutsch-dänischen Grenze. Kaum bekannt und doch so besuchenswert.

• Tønder Bei Google Maps
• Tønder Festival

Damit hat sich der Kreis nun für Südjütland geschlossen. Im nächsten Post dieser Staffel kannst du mir dann auf eine Rundtour durch Mitteljütland folgen. Hast du weitere Tipps und Erfahrungen in dieser Region Dänemarks? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.