Reisetipps Dänemark - Læsø, Anholt, Samsø und Årø

Donnerstag, 23. September 2021
Serie Dänemark S3 • E7
Google Maps Escheburg
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Lesedauer: 21 Minuten

In meinen letzten sechs Posts der Dänemark-Serie habe ich Reisetipps für die Regionen Südjütland, Mitteljütland, Nordjütland, den Limfjord, die Insel Seeland und Kopenhagen vorgestellt.

In diesem siebten Teil soll es nun auf einige der abgelegensten und schönsten Ostseeinseln Dänemarks gehen.

Mit dieser dritten Staffel meiner Dänemark-Serie möchte ich dir mit einigen Reisetipps eine mögliche Urlaubsreise in mein Sehnsuchtsland Dänemark schmackhaft machen. Dänemark, das Land mit der größten Sandkiste meiner Kindheit, salzigen Lakritzstreuseln auf dem Softeis, kühlem Fadøl, immer einer Prise frischer Seeluft und vor allem der nach dem World Happiness Report der UN so häufig als die glücklichsten Menschen der Welt bezeichneten Bevölkerung. Erkunde mit mir in diesem Post meine Tipps für Læsø, Anholt, Samsø und Årø und lass dich gegebenenfalls doch von einer Reise überzeugen. Eines ist sicher, du würdest es nicht bereuen!

Nachdem ich in den ersten sechs Posts dieser dritten Staffel eine Rundreise mit vielen Tipps und Insiderwissen durch Südjütland, Mitteljütland, Nordjütland, die Limfjord-Region, Seeland und Kopenhagen unternommen habe, möchte ich dich in diesem Post gern auf eine Tour über die Ostseeinseln Læsø, Anholt, Samsø und Årø mitnehmen.

🚨 🚫 Zu allen meinen Tipps möchte ich den Hinweis geben, dass ich für genannte Preise keine Gewähr übernehme. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass du dich bei jedem Tipp selbst davon überzeugen solltest, ob dieser Tipp für dich und ggf. Mitreisende unter gesundheitlichen und alterstechnischen Gesichtspunkten geeignet ist.

Eine Karte bei Google Maps oder die nachfolgende Liste sollten dir schon mal einen Überblick verschaffen:


Læsø

Nach Hirsholm ist Læsø die zweit-nördlichste, bewohnte Insel Dänemarks im Kattegat und mit einer 90-minütigen Fährfahrt von Frederikshavn aus drei bis acht Mal am Tag zu erreichen.

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Mit einer Größe von 101 Quadratkilometern ist Læsø durchaus für eine Tagestour mit dem Fahrrad geeignet. Aber 25 Kilometer feinsandige Strände an der West- und Nordküste laden durchaus auch zu einem längeren Verbleib im Sommer ein.

Einen speziellen, mit etwas Nervenkitzel verbundenen Badeaufenthalt kann man auf dem äußerst westliche gelegenen Sandriff Stokken erleben. Um dieses Sandriff zu erreichen, muss man zunächst aber knapp 50 Meter waten...

Rund um Læsø gibt es einige der besten, großflächigen Flachwassergebiete Dänemarks, in denen sowohl unerfahrene als auch erfahrene Surfer viel Platz finden, um auf ihrem Niveau und vor allem bei jeder Windrichtung irgendwo an der Küste einen passend Surf-Spott zu finden. Höhepunkt auf Læsø ist das jährliche Læsø Kite Camp, zu dem Kite Surfer aus Dänemark, anderen skandinavischen Ländern und Deutschland anreisen und gemeinsam ihren Sport feiern.

Læsø ist eigentlich aber für drei andere Dinge sehr bekannt. Da ist primär das einzigartige kulturelle Erbe der wunderschönen Tanghäuser zu nennen. Des weiteren wird auf der Insel das berühmte und sehr reine Læsø-Salz hergestellt und man kann nirgends besser und frischer Kaisergranat essen. Aber erst mal der Reihe nach.

Die Tang-gedeckten Häuser sind wirklich hübsch anzuschauen. Am sogenannten Tanghusenes Dag (Tag der Tanghäuser) wird diese spezielle kulturelle erbe der Insel jedes Jahr in der 42. Woche gefeiert. Dabei wird von einige Insulanern demonstriert, wie man ein Seetangdach baut. Auch für Kinder gibt es viele interessante Aktivitäten.

Es werden auch geführte Touren auf der Tanghusroute angeboten und kannst dann mit dem Hedvigs Huset auch ein Seetanghaus von Innen sehen.

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Læsø ist auch für sein besonders reines Salz bekannt, dass nicht grundlos auch heute noch das weiße Gold von Læsø genannt wird. Anschauen und selber herstellen kann man dieses Salz in der Læsø Saltsyderi (Læsø Salzsiederei), die jährlich ungefähr 70-80 Tonnen Salz produziert. Möchte man das Salz selber machen, kostet ein Beutel 80 DKK (~ 11 €). Jeder weitere Beutel kostet 10 DKK (~ 1,30 €).

In Horneks Odde befindet sich das Hornekshuset, eine Art Naturschutzzentrum in dem man mit einigen Postern und einem Videofilm mehr über die Unterwasserwelt der Region erfährt.

Bei Horneks steht auch noch eine letzte alte Hummerhütte. Von Beginn des 20. Jahrhunderts an bis ca. 1950 befanden sich an dieser Stelle acht bis zehn Hütten, die von den Fischern vorwiegend als Basisstation für die Reusenfischerei von schwarzem Hummer genutzt wurden. Die Hütten waren aus Treibgut gebaut und in der Regel sehr spartanisch für das Nötigste ausgestattet.

Wenn du dich für besondere Steine interessierst, dann solltest du einen Spaziergang entlang der felsigen Strandabschnitte in Lilledal und östlich des Hafens von Østerby machen. Viele der auffindbaren Steine, wie Basalt, Granit und Gneis, stammen aus dem Gestein der Nachbarländer.

Das jährliche Hafenfest in Østerby lockt natürlich die Einheimischen aber auch viele Touristen in den Hafen von Østerby. Die Hafenparty des Østerby Sportsforening, die immer am Freitag und Samstag der 28. Kalenderwoche stattfindet, bietet viele interessante Aktionen wie eine Fischauktion, einen Heringstisch und einen Grillabend. Auch für Kinder wird einiges geboten, so gibt es eine Tombola und eine Hüpfburg.

Eine ähnlich unterhaltsame Veranstaltung stellt das jährliche Kajfest in Vesterø dar. Am Freitagabend wird das Fest mit Musik und Tanz gestartet und den ganzen Samstag gibt es am Kai viele unterhaltsame Spiele und Aktionen.

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Das Fest schlecht hin auf Læsø stellt aber das Jomfruhummerfestival (Kaisergranatfestival) dar, welches immer am ersten ganzen Wochenende im August stattfindet. Die Attraktion dabei ist der Kochwettbewerb zur Vergabe des Preises "Die goldene Hummerklaue". Den ganzen Tag über kann man den unterschiedlichen Köchen und Richtern auf einer großen Leinwand über die Schulter schauen und natürlich kann man auch Kaisergranat essen.

Eine seit 2008 neue Attraktion stellt die Læsø Kur dar. Dabei handelt es sich um die ehemalige Hafenkirche von Vesterø, die in eine Art Spa umgestaltet wurde und das salzhaltige Grundwasser von Rønnerne nutzt.

Solltest du einen längeren Aufenthalt beispielsweise zu den Festen planen, dann solltest du sowohl die Fährfahrten, als auch die Unterkunft frühzeitig buchen und wenn du dann auf Læsø übernachtest, dann solltest du bei wolkenlosem Himmel definitiv auch noch ein bisschen Sterne gucken. Die Lichtverschmutzung ist auf Læsø deutlich geringer als wir es hier gewohnt sind.

Anholt

Das nächste Schmuckstück der dänischen Inselwelt, das ich dir empfehlen möchte ist die nur 22 Quadratkilometer große Insel Anholt.

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Anholt liegt mitten im Kattegat zwischen Dänemark und Schweden. Dieses Paradies verfügt über 25 Kilometer Küste und die Fahrt vom Hafen in Grenaa dauert ca. 3 Stunden. Da die Fähre die Strecke wetterabhängig maximal nur zweimal am Tag bedient, ist eine Übernachtung auf Anholt notwendig!

Bei der Reiseplanung solltest du darauf achten, dass sowohl Übernachtung als auch Überfahrt mit der Fähre von Grenaa vor Reiseantritt gesichert sind. Zusätzlich solltest du die Reise ohne Auto planen, da die Fähre pro Fahrt nur zwei Autos mitnimmt. Das Gute ist aber, dass Fahrräder vor Ort geliehen werden können.

Anholt ist eine Naturinsel, die du nie wieder vergessen wirst. Der Ortskern der abgelegensten Inselgemeinde des Landes liegt im Westen, während der Rest der Insel größtenteils aus Sanddünen besteht und daher auch „Ørkenen" (die Wüste) genannt wird. Ørkenen ist aber nicht einfach nur eine Wüste, sondern Nordeuropas größte Flechtenheide.

Da Anholt sehr abgelegen von jedweden größeren Städten ist, bietet sich dir hier die einzigartige Möglichkeit, die leuchtenden Sterne und Sternformationen am Nachthimmel in dir sicher ungewohnter Fülle zu betrachten. Das Tourismus-Marketing der Insel sprach früher von der dunkelsten Nacht in ganz Dänemark. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass der Nachthimmel auf Anholt genauso spektakulär und beeindruckend ist wie mitten im australischen Outback!

Neben der einzigartigen Natur und dem imposanten Nachthimmel bietet Anholt als Sehenswürdigkeit eigentlich nur das Anholt Fyr. Dabei handelt es sich um einen im Jahr 1788 erbauten Backsteinleuchtturm am äußerst nordöstlichen Punkt der Insel, der interessanter Weise direkt an der Wasserlinie steht und das auch noch auf auf einem Betonsockel. In jedem Falle ein Foto wert und man kommt auch noch an dem einzigen Kunstwerk der Insel vorbei.

Tipp von mir: Mutig sein, mit ausreichend Vorlauf die Fähre und einen Platz auf dem Campingplatz buchen und dann von Grenaa aus mit einem Zelt und dem Nötigsten unter dem Arm einfach für zwei Tage mit einer Übernachtung auf die Insel kommen und unvergessliche Stunden verbringen.

Samsø

Samsø ist mein nächster Vorschlag für dich. Diese Insel im Kattegat ist mit ihren 112 Quadratkilometern Größe recht überschaubar und durchaus auch mal einen Wochenendausflug wert.

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Auf der Insel gibt es 22 kleine und größere Dörfer und jedes dieser Dörfer hat seinen ganz eigenen Charme. Auch Strände gibt es auf Samsø einige und diese variieren zwischen breiten kinderfreundlichen Sandstränden mit flach abfallenden Ufern und etwas steinigeren Stränden mit guten Angelmöglichkeiten. Eines ist auf Samsø aber immer gegeben und das ist das kristallklare Wasser mit garantiert nie überfüllten Stränden.

Die kannst die Insel mit auf drei Wegen erreichen. Da wäre zum einen die Fähren von Hou oder Aarhus und damit vom dänischen Festland aus. Die Fähren erreichen Samsø nach etwa 60 minütiger Fahrt in Sælvig Havn. Die weitere Möglichkeit besteht in der Fähre von Kalundborg auf Sjælland, das aufgrund seiner besonders gut erhalten mittelalterlichen Altstadt besonders sehenswert ist. Auch diese Fähre erreicht Samsø nach einer ungefähr 60-minütigen Fahrt in Ballen.

Beginnen möchte ich gerne am fast südlichsten Punkt der Insel. Dort steht nämlich das durchaus sehenswerte Vesborg Fyr. Ein schöner weißer Leuchtturm, von dem aus man bei gutem Wetter eine tolle Fernsicht hat, die bis Sjælland, Fyn und Jütland reicht. Die Möglichkeit besteht grob von April bis Mitte Oktober. Der Eintritt liegt bei ungefähr 20 DKK (~ 3 €)

Auf dem Weg gen Norden lohnt sich ein kurzer Fotostopp an dem sehr fotogenen Brattingsborg Gods. Dabei handelt es sich um ein Herrengut, dass seinen Ursprung bereits im 13. Jahrhundert hat.

Nur wenige Kilometer weiter nördlich befindet sich die Kolby Mølle. Dabei handelt es sich um eine Mühle aus den Niederlanden, die von 1889 bis 1947 in Betrieb war. Auch heute kann man die Mühle noch besichtigen und in Betrieb sehen, sollte aber vorher mal im Internet schauen, wann geöffnet ist, da die Öffnungszeiten von der Mühlengilde recht flexibel gehandhabt werden.

Einige Kilometer nordöstlich dann die nächste Mühle. Bei der Brundby Stubmølle handelt es sich aber um eine Bockmühle und sie ist eine von nur noch 16 verbliebenen Bockmühlen in Dänemark. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass sie die zweitälteste Mühle dieser Art in Dänemark ist.

Nur wenige hundert Meter nördlich liegt das Dorf Tranebjerg, in dem sich direkt drei Tipps befinden, die Familien auch getrennt, zeitgleich ausprobieren können. Kinder haben auf der kostenlosen Samsø Tarzanbane sicher ihren Spaß. Diese ist erst vor wenigen Jahren errichtet worden und ist ein toller und anspruchsvoller Parcours, auf dem jedes Familienmitglied seinen Gleichgewichtssinn und seine Geschicklichkeit unter Beweis stellen kann. Da sehen die Eltern häufig blass gegen ihre Kinder aus!

Nur wenige Meter entfernt befindet sich der Samsø Museumsgård. Dabei handelt es sich um einen Museumshof, der das bäuerliche Leben im 19. Jahrhundert sehr schön wiedergibt. Im Sommer gibt es donnerstags auch Aktionen wie Weben und Spinnen. Im Spätsommer solltest du auf jeden Fall dem Hofgarten einen Besuch abstatten und die Blütenvielfalt dieses Bauerngartens genießen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 60 DKK (~ 8 €), ist aber absolut lohnenswert.

Für Erwachsene ist der Besuch der Sams Island Distillery ein absolutes Muss! In dieser im Jahr 2017 gegründeten Destillerie wirst du auf unvergleichliche, typisch dänische Art und Weise in die Welt der Spirituosen eingeführt. Ich empfehle dir hier in jedem Falle die 95 DKK (~ 13 €) für eine Tour auszugeben und mit ein bisschen Glück hat einer der beiden Gründer die Zeit, die Tour zu leiten.

Ich hatte das Glück von den Gründern Mads und Jesper in die Welt des Alkohols auf Samsø eingeführt zu werden. So erfuhr ich, dass alle Spirituosen hier ausschließlich aus lokalen Produkten hergestellt werden. Sie produzieren hier Råm, Vodka, Likör und Gin, der in diesem Jahr sogar auf der London Spirits Competition mit der Bronze-Medaille ausgezeichnet wurde.

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Während der Tour erfährst du viel über die hier produzierten Spirituosen. So erinnerte mich die Råm-Produktion schon sehr an die von Rum. Aus allen Wolken bin ich aber beim Sams Island Gin gefallen, denn im Produktionsprozess stellt die glänzend schwarze Holzameise, auch Kartonameise genannt, eine entscheidende Rolle. Also diese Station keinesfalls auslassen und auch den Kaffee-Lakritz-Likör probieren. Du wirst es nicht bereuen!

Nicht ganz fünf Kilometer weiter nördlich befindet sich im Dorf Besser ein weit über die Grenzen Dänemarks bekanntes, privates Museum. The Morgan Garage ist ein kleines und intimes Automobil- und Abenteuermuseum, in dem Morgan-Automobile der Jahre zwischen 1937 und 2017 vermischen mit anderen Klassikern aus jener Zeit ausgestellt sind. In jedem Falle vor einem Besuch wegen der Öffnungszeiten auf die Homepage schauen!

Wenn du etwas für Dänemark absolut Ungewöhnliches machen möchtest, dann bist du auf Samsø oder genauer gesagt im Dorf Alstrup absolut richtig. Denn hier hast du die Möglichkeit zu einem Spaziergang durch die Weinberge des Samsø Vinsyndikat! Du kannst hier auch eine Tour inklusive Verkostung machen. Bist du bereit, dich überraschen zu lassen?

Willst du die Promille-geladenen Zeit gesetzeskonform verbringen, empfehle ich dir einen Spaziergang auf dem Besser Rev. Dabei handelt es sich um eine etwa drei Kilometer lange, teils nur wenige Meter breite Landzunge. Ein Naturspaziergang par excellence.

Der weitere Weg gen Norden führt uns nun auf die Nordspitze Samsøs. Dabei überquerst du unweigerlich aber meistens völlig unbemerkt den Kanhavekanalen. Dabei handelt es sich um einen etwa 500 Meter langen und etwa 11 Meter breiten Durchstich, der von den Wikingern im achten Jahrhundert hergestellt wurde. Der mittlerweile trocken gefallene Kanal stellt eine Abkürzung für die Schiffe dar, die im Stavns Fjord stationiert waren.

Unweigerlich kommst du auf dem Weg zum nördlichsten Punkt Samsøs auch durch Nordby, ein kleines Dorf, dessen durch flache Fachwerkhäuser entstandenen engen Gassen um einen Dorfteich herum angelegt wurden. Ein schöner, kleiner Ort, in dem auch der Klokketårnet i Nordby ein Instagram-fähigen Ort darstellt.

Keine 200 Meter nördlich des Dorfes Nordby liegt mit dem Samsø Labyrinten eine weitere Attraktion für die ganze Familie. Dabei handelt es sich gemäß Eintrag im Guinness Buch der Rekorde um das größte Labyrinth der Welt für dessen Besuch man etwa zwei Stunden einplanen sollte.

Das Labyrinth ist auf einer Fläche etwa 12 Fußballfeldern angelegt und bietet ein durch Nadelbäume und Büsche entstandenes Wegesystem mit einer Länge von mehr als fünf Kilometern. Seine 168 Kreuzungen sorgen garantiert für Momente des Orientierungsverlustes und ich habe viele Gäste mit Google Maps hantieren sehen.

Der Eintritt kostet für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren 60 DKK (~ 9 €) und alle älteren Gäste 70 DKK (~ 10 €) und für alle, die Angst haben, aus dem Labyrinth nicht mehr herauszukommen gibt es auch einen deutschsprachigen Wegfinder.

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Westlich von Nordby liegt der höchste Punkt Samsøs. Der Ballebjerg bietet mit seinen 64 Metern Höhe und dem alten Wachturm aus dem Jahre 1920 einen tollen Blick in die Ferne.

Von diesem Punkt kannst du auch deine Wanderung durch die einzigartige, hügelige Landschaft in Richtung Issehoved, der Nordspitze der Insel starten. Und auch Richtung Süden bietet sich mit dem Møgelskår noch eine sehr sehenswerte Steilküste.

Samsø hat aber auch sonst noch viel zu bieten. Da sind diverse Musikfestivals wie die Søholm Opera oder das Samsø Jazzfestival. Die bekannteste musikalische Veranstaltung ist aber das Samsø Festival, das laut dem dänischen Tourismusverband das gemütlichste Festival Dänemarks darstellt.

Und wenn du auch mal wieder ein wenig kulinarisch unterwegs sein willst, dann bieten sich dir mit dem Samsøs bedste kartoffelmad, dem Samsø Råvarefestival und dem Kastanjefestival auch in dem Bereich gute Möglichkeiten.

Årø

Als letzte Insel in diesem Post möchte ich dir noch Årø vorstellen. Årø, nicht zu verwechseln mit Ærø, ist mit nicht mal sechs Quadratkilometern, einer Länge von vier Kilometern und einer Breite von maximal drei Kilometern auch eine der kleinsten, bewohnten Inseln Dänemarks.

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Ihre etwa 140 Einwohner verstehen es aber trotzdem Gäste für einen Tagesausflug auf die Insel zu locken. Du erreichst die Insel von Årøsund Havn durch eine etwa acht minütige Fährfahrt. Bei Ankunft empfiehlt es sich ein Fahrrad oder einen Golfwagen zu leihen und damit beispielsweise auf eine Genießer-Fahrradtour zu starten.

Direkt am Årø Havn kommst du auch direkt an einer Kuriosität der Insel vorbei. Dort steht nämlich eine Krabbe væddeløbsbane, also eine Rennbahn für Krabben, die von großen und kleinen Kindern gerne genutzt wird. Die dafür notwendigen Sportgeräte können vorher noch im Hafenbereich gefangen werden.

Im Dorf Årø sollte man in jedem Falle am Brummers Gård anhalten und sich beispielsweise den "Taste of Årø" -Teller mit den Spezialitäten der Insel gönnen. Das ist ein schönes Frühstück und du kannst dir das direkt auch noch mit einem Kratluskeren, Årøs eigenem Bier versüßen. Sehr sehenswert auch die aus dem 17. Jahrhundert stammende Bohlenscheune Bulladen.

Am südlichen Ende des Dorfes Årø liegt mit dem Årø Vingård eine weitere Station, an der du auf deiner Genießer-Tour Stopp machen solltest. Das Weingut, welches 2004 gegründet wurde, besitzt heute 5.600 Rebstöcke. Dazu kommen aber auch noch 1.200 Apfelbäume. Aus den Äpfeln wird hervorragender Cider und Apfelwein hergestellt. Ein Stopp lohnt sich auf jeden Fall, denn wo kann man schon eine Weinprobe mit Blick über Weinstöcke auf das Meer genießen.

Wenn dir der Sinn nach Natur und ein wenig Kalorienverbrauch steht, dann empfehle ich dir eine Wanderung in das Vogelschutzgebiet Årø Kalv.

Da du aber auf einer Genusstour bist, solltest du auf dem Rückweg ins Dorf Årø auf jeden Fall noch an der Årø Fiskerøgeri anhalten und dir mindestens mal frisch geräucherten Fisch für zuhause mitnehmen. Und einen positiven Effekt hat der Besuch auch, denn solltest du dich auf der Ringstraße verfahren haben, weist dir eine auf den Fußboden gemalte Karte den Weg zurück zum Hafen.

Aber halt, bevor du dein Fahrrad wieder abgibst und die Fähre zurück nach Årøsund Havn besteigst, solltest du die lokale Mikrobrauerei Årø Bryg noch besuchen. Sie nutzt weitestgehend nur natürliche Zutaten der Insel Årø. Dazu gehören Getreide, Beeren, Kräuter und Blumen von von der Insel und genau das gibt dem Bier seinen eigenen unverwechselbaren Charakter. Auch hier gebe ich dir den Tipp einer Verkostung! Ausnüchtern kannst du dann ja auf der Fähre.

Damit enden meine Tipps für einen Besuch der dänischen Ostseeinseln Læsø, Anholt, Samsø und Årø. Ich hoffe, ich konnte dir die Inseln ein wenig schmackhaft machen und vielleicht hast du jetzt ja auch Lust, dort mal einen Urlaub, ein Wochenende oder einen Tag zu verbringen?

Hast du eventuell weitere Tipps und Erfahrungen in Bezug auf Læsø, Anholt, Samsø oder Årø? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.
Kommentar der Redaktion:

Mange tak til Jette, Nils og Lars for den store støtte med ægte, dansk insider viden. Vi ses!


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