Reisetipps Dänemark – Lolland

Donnerstag, 05. Mai 2022
Serie Dänemark S4 • E1
Google Maps Escheburg
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Lesedauer: 13 Minuten

In den Posts der Dänemark-Serie habe ich bisher Reisetipps für die Regionen Südjütland, Mitteljütland, Nordjütland, den Limfjord, die Insel Seeland und Kopenhagen, die kleinen Inseln Læsø, Anholt, Samsø und Årø, sowie die Insel Fünen vorgestellt.

In dieser Ausgabe meiner Reisetipps für Dänemark soll es nun nach Lolland (alter Name Laaland), also auf die viertgrößte Ostseeinseln Dänemarks gehen.

Mit diesen Reisetipps für mein Sehnsuchtsland Dänemark möchte ich dir eine mögliche Urlaubsreise schmackhaft machen. Dänemark, das Land mit der größten Sandkiste meiner Kindheit, salzigen Lakritzstreuseln auf dem Softeis, kühlem Fadøl, immer einer Prise frischer Seeluft und vor allem der nach dem World Happiness Report der UN so häufig als die glücklichsten Menschen der Welt bezeichneten Bevölkerung. Erkunde mit mir in diesem Post meine Tipps für Lolland und lass dich gegebenenfalls doch von einer Reise überzeugen. Eines ist sicher, du würdest es nicht bereuen!


🚨 🚫 Zu allen meinen Tipps möchte ich den Hinweis geben, dass ich für genannte Preise keine Gewähr übernehme. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass du dich bei jedem Tipp selbst davon überzeugen solltest, ob dieser Tipp für dich und ggf. Mitreisende unter gesundheitlichen und alterstechnischen Gesichtspunkten geeignet ist.


Eine Karte bei Google Maps oder die nachfolgende Liste sollten dir schon mal einen Überblick verschaffen:

Lolland ist die viertgrößte Insel Dänemarks. Seine etwa 60.000 Einwohner beschreiben ihre Insel als die sympathischste Sensationslosigkeit Dänemarks.

Die Insel lädt förmlich zum Radwandern ein. Auf den Nebenstraßen ist nicht viel los und es gibt entlang der Küste immer wieder sogenannte Shelter. Das sind kleine, zu einer Seite offene, flache Holzhütten, die gerade in Skandinavien weit verbreitet sind und zu einer trockenen Nacht ohne Zeltaufbau einladen. Aber, frühes Erscheinen sichert hier den Übernachtungsplatz in einem solchen Shelter.


Sehenswürdigkeiten im südwestlichen Lolland

Entlang des gesamten südwestlichen Teil Lollands finden sich immer wieder sehr schöne Strände, die an heißen Sommertagen durchaus für einen guten Strandtag taugen.

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Von Deutschland aus erreicht man Lolland aktuell am Besten mit der Fähre von Puttgarden auf Fehmarn nach Rødbyhavn. Die Preise beginnen dann bei 11,50 € für ein Fußgängerticket inklusive Fahrradzuschlag oder 47 € für eine einfache, fest gebuchte Fahrt mit einem Auto (im Frühbucher-Modus!).

Nur wenige Kilometer westlich von Rødbyhavn liegt dann mit dem Ferienpark Lalandia auch die erste Attraktion für Familien. Man kann dort komplette Urlaubspakete inklusive Unterbringung buchen oder aber einfach einzelne Attraktionen auch nur tageweise nutzen. Zur Hauptattraktion zählt sicherlich das tropische Badeland Aquadome™ mit seinen vielen, tollen Wasserrutschen, dem Wellenbecken, der Wavesurf-Anlage, den Whirlpools und weiteren Wellness-Einrichtungen. Es gibt mit dem Spielland Monky Tonky Land aber auch eine weitere tolle Attraktion gerade für Kinder, in der man locker einen ganzen Tag verbringen kann, ohne das es langweilig wird.

Noch ein paar Kilometer weiter westlich liegt in Kramnitse ein ganz besonderer Campingplatz, der auch ohne dort gleich Kampieren zu müssen durchaus zu einem schönen Nachmittag und Abend einlädt. Wenn, ja wenn man denn auf Western-Ambiente steht. Der Campingplatz ist nämlich einem Western Camp, wo ein Cowboyhut durchaus zur stilvollen Garderobe dazugehört.

Ein kurzer Abstecher weiter nach Norden lohnt sich für Blumenliebhaber in den Monaten Juni und Juli. Dann blühen im Lupinmark nämlich die Lupinen auf einem riesigen Feld und verströmen ihren ganz eigenen, süßlichen Duft.

Auf dem weiteren Weg nach Westen entlang der südlichen Ostseeküste Lollands ist dann das Vindeholme Slot durchaus einen Blick wert und kurz vor Naskov dann noch die Peter Hansens Have, eine Gartenanlage zum Spaziergehen und Staunen.

Als nächste Sehenswürdigkeit auf dieser Rundtour auf Lolland wäre dann die kleine Hafenstadt Nakskov mit seinem Rathaus, Wasserturm und weiteren beeindruckenden Häusern aus dem 16. Jahrhundert auf jeden Fall zu empfehlen! Die kleine Stadt hat eine der ältesten Einkaufsstraßen in ganz Dänemark und es gilt auch mal einen Blick in die zahlreichen Innenhöfe zu werfen! Und solltest du ein Eisliebhaber sein, dann lege ich dir einen kulinarischen Besuch der Lydolphs Isbar nah, die schon für das beste Eis Dänemarks ausgezeichnet wurde!

Sehenswürdigkeiten im nördlichen Lolland

Macht man sich nun von Naskov auf den Weg nach Kragenæs, so lohnt sich für Geschichtsinteressierte durchaus ein Besuch der Kong Svends Høj. Dabei handelt es sich um Dänemarks größtes, begehbares Hügel- bzw. Ganggrab. Dabei sollte man aber durchaus auf dreckig Kleidung eingestellt sein, denn begehbar bedeutet hier eher durchkriechbar. Empfehlen möchte ich dir hier auch eine Kopf- oder Taschenlampe, da du so sehr viel bessere Eindrücke im Grab gewinnen kannst.

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Mit diesen Eindrücken kannst du dann deine Rundtour auf Lolland mit einem Besuch im Dorf Kragenæs mit seinem kleinen, idyllischen Hafen fortsetzen. Der Hafen ist gerade im Sommer für viele Segelschiffe eine Anlaufstation. Vom Hafen aus fahren auch die Fähren zu den schnuckeligen Inseln Fejø und Femø.

Fejø erreicht man nach rund 18 Minuten Fahrzeit. Die Überfahrt für Fußgänger mit Fahrrad ist in der Zeit von Juli bis Dezember sogar kostenlos. Die kleine Insel wird auch als Dänemarks Obstinsel bezeichnet und bietet neben viel Ruhe so auch viele Apfelprodukte. Um diese lokalen Produkte zu kosten und ggf. zu erwerben, sei dir ein Besuch im Gartencafé Kernegaarden empfohlen. Aber auch ein Besuch der weißen Seefahrerkirche, des Mühlenvereins und der Bootsbauerei lohnt sich.

Die Insel Femø bietet eigentlich nur das Femø Jazz-Festival Ende Juli. Dann steht die Insel für eine Woche ob der vielen Besucher Kopf und bietet alles, was Jazzliebhaber sich wünschen. Die Überfahrt dauert etwa 55 Minuten und für Fußgänger mit Fahrrad ist sie von Juli bis Dezember ebenfalls kostenlos.

Etwas außerhalb von Kragenæs befindet sich die eigentliche Attraktion des Ortes und Lollands, die Dodekalitten. Dabei handelt es sich um ein Stonehenge-artiges Kunstprojekt, das seit 2010 auf einem Feld mit tollem Blick auf die Lindholm Dyb entsteht. Es besteht mittlerweile aus diversen, kreisrund aufgestellten, bis zu 9 Meter hohen Steinskulpturen des Bilderhauers Thomas Kadzola. Und aufgrund einer Musikunterlegung entsteht schon eine tolle, mystische Stimmung. Besonders schön ist es hier natürlich zu Sonnenauf- oder -untergang.

Einen kurzen Besuch ist auch das Dorf Bandholm wert. Es hat den größten Hafen Nordlollands, was dem Hafen aber auch die mögliche Schönheit nimmt. Aber, der Ort hat eine Jahrtausende alte Geschichte. So zum Beispiel ein schickes Hotel aus dem Jahre 1692, die Bandholm Kirke, von der aus man einen tollen Blick auf das Meer hat. Bandholm hat auch die älteste Badeanstalt Dänemarks. Sie wurde mit ihrer blauen Farbe bereits im Jahre 1866 errichtet. Im Ort befindet sich auch eine der beiden Stationen der kleinen Museumsbahn, die mit ihrer Dampflok und alten Waggons zwischen Bandholm und Maribo verkehrt.

Direkt neben der alten Badeanstalt in Bandholm fährt auch die kleine Fähre zu den Nachbarinselchen Askø und Lilleø ab. Für einen nachmittäglichen Fahrradausflug durchaus geeignet.

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Direkt an Bandholm grenzt der riesige Safaripark Knuthenborg. Dabei handelt es sich um einen rund um das alte Gutshaus entstandenen, etwa 2000ha großen Park, der mittlerweile etwa 1000 Tiere von 4 Kontinenten beherbergt. Besondere Attraktion ist aber der Dinosaurierwald und wer dort gerne übernachten möchte, kann dies in Safari-Zelten tun. Bestimmt ein besonderes Erlebnis! Und mit dem Limpopoland gibt es auch noch ein kostenloses Vergnügungsparadies mit Achterbahn, Wasserrutsche und und und. Der Eintritt fällt für Kinder von 3 -11 mit 15 – 22 €, sowie für alle älteren Besucher mit 24 – 33 € angesichts des Gebotenen noch moderat aus.

Nur wenige Kilometer südlich liegt die kleine, von vielen Seen umgebene Stadt Maribo. Besondere Sehenswürdigkeit stellen der alte Backsteindom mit seinem Klostergarten, sowie die ihn umgebenen schönen Gassen dar. Der Dom gilt als bedeutendes Beispiel für die Backsteingotik. In den schönen Gassen findet sich auch die Pabst Bakeri, die das bestes Roggen-Sauerteigbrot Dänemarks herstellen soll. Es gibt auch Sauerteig mit Cranberies. Mal was anderes! Am dritten Juliwochenende ist Maribo gut besucht, denn dann findet das jährliche Maribo Jazz Festival New-Orleans- und Bigbands statt. Und auch Naturliebhaber können hier aufgrund der umliegenden Seen etwas besonderes vor Augen bekommen, denn es gibt eine gute Seeadlerpopulation.

Ein wenig außerhalb Maribos befindet sich mit Engestofte Gods eine sehr sehenswerte Gutsanlage.

Einige Kilometer weiter nördlich finden Naturliebhaber dann die besten Locations auf Lolland. An der Tårs Vig befinden sich nämlich gleich zwei Wildreservate, das Kaløgrå Fugletårn und das Tårs Vig Vildtreservat. Beide eignen sich zur Vogelbeobachtung und zum Abschalten.

Auf dem Weg nach Sundby und damit in den Südosten Lollands kannst du der Majbølle Mølle einen kurzen aber interessanten Besuch abstatten. Eine Mühle, in der dir während der dänischen Sommer- und Herbstferien zwischen 11 und 15 Uhr kostenlos das Mühlenwesen näher gebracht wird.

Sehenswürdigkeiten im südöstlichen Lolland

Im südöstlichen Teil Lollands nördlich von Sundby empfehle ich dir einen Besuch des Middelaldercentret. Dort wird das Leben im 15. Jahrhundert von den Museumsmitarbeitern (Laiendarsteller) vorgeführt und das sogar inklusive Ritterspielen! Ein toller Besuch für die ganze Familie.

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Nur wenige Kilometer südlich von Sundby befindet sich das hochmoderne Kunstmuseum Fuglsang, das bei entsprechendem Grundinteresse an Kunst durchaus einen Besuch wert ist. Im Gegensatz zu diesem hochmodernen Bau kann man dann im gegenüberliegenden, altehrwürdigen Fuglsang Herregaard, einem alten Herrenhaus, noch ein hervorragendes Abendessen oder schlicht einen guten Kaffee genießen. Und wenn man dann eh schon mal vor Ort ist, kann man auch noch einen kurzen Spaziergang in das Naturschutzgebiet Skjeten machen und die hunderte Jahre alten Eichen bestaunen.

Einige Autominuten weiter südlich befindet sich im Frejlev Skov mit dem Sidenius Jættestue ein weiteres Hügel- bzw. Ganggrab. Auch hier hilft eine Kopf- oder Taschenlampe wieder, einen besseren Eindruck gewinnen zu können.

Wenige Kilometer westlich kann man dann der kleinen, schnuckeligen Stadt Nysted mit ihrem Seglerhafen einen Besuch abstatten. Etwas abgelegen vom Ort aber weithin sichtbar solltest du dich auf jeden Fall auch zur eigentlichen Sehenswürdigkeit von Nysted, dem im 14. Jahrhundert erbauten Aalholm Slot, begeben.

Nochmal einige Kilometer westlich kannst du dir im Høvænge Havn anschauen, wie die Fischerei früher noch in kleinem Rahmen betrieben wurde. Das winzige Hafenbecken, die kleinen roten Fischerhütten,... Instagram lässt grüßen.

Und bevor die Rundtour über Lolland wieder an seinem Ausgangspunkt Rødbyhavn ankommt, möchte ich dir auch noch einen Besuch des Lungholm Gods, eines schönen und gut erhaltenen Gutshauses empfehlen. Vielleicht als kleinen Abstecher auf dem Heimweg, wenn die Fähre dann doch erst in einer Stunde fährt.

Damit enden meine Tipps zu Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten im Zuge eines Besuches der dänischen Ostseeinsel Lolland. Ich hoffe, ich konnte dir die Insel ein wenig schmackhaft machen und vielleicht hast du jetzt ja auch Lust, dort mal einen Urlaub, ein Wochenende oder einen Tag zu verbringen?

Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.
Kommentar der Redaktion:

Mange tak til Jette, Nils og Lars for den store støtte med ægte, dansk insider viden. Vi ses!


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