Mein erstes Barcamp

Donnerstag, 20. Juli 2023
Serie Privat S5 • E10
Google Maps Bad Dürkheim
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Lesedauer: 4 Minuten

Am letzten Mittwoch ging es direkt morgens auf die Anreise zum Barcamp in Bad Dürkheim. Mit der Bahn ging es auf die insgesamt 7-stündige Reise in die Kurstadt und wie sollte es anders sein...

Natürlich sorgte die Deutsche Bahn mal wieder für unnötige Erlebnisse. Da startet ein ICE3 in Hamburg und schon vor Abfahrt funktionieren die ersten Türen nicht.

Damit aber noch nicht genug. Denn auch das WLAN in meinem Wagen war alles andere als brauchbar. Manuelle Anmeldung und keine 45 Sekunden war man wieder draußen. An Arbeiten war leider nicht zu denken...

Dann setzte sich auch noch so ein Kleber von der letzten Generation neben mich. Machte anscheinend Social Media für die. Ich musste das eine und andere Telefongespräch mithören und was soll ich sagen... Mir ging ständig das virtuelle Klappmesser in der Hosentasche auf!

Was war ich froh, dass die Bahn mich zumindest pünktlich an mein Ziel brachte und ich endlich unter normalen Menschen war!

Der Satz des Barcamps für mich war eindeutig Einfach mal machen. Ein Satz der mich bei meinem ersten Barcamp im idyllischen Bad Dürkheim in sehr vielen Situationen wie ein Mantra begleitete.


1. Einfach mal einen Vortrag halten, der polarisieren könnte!

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Ich hielt einen Vortrag zu Mantras und deren Nutzung durch das Militär in extremen Umfeldern. Ich konnte anhand vieler Beispiele aus Militär, Wirtschaft, Sport und Film und deren Spiegelung auf die Maslowsche Bedürfnispyramide verdeutlichen, was für ein einfaches, effizientes und gleichzeitig noch extrem effektives Mittel Mantras auch für Agilsten und eben gerade für das Leadership sein können, wenn, ja wenn man sie denn richtig einsetzt…

Obwohl Mel Gibson, Ted Lasso und ein Massenmörder eine gewisse Nebenrolle hatten, so blieb doch ein Mantra bei den meisten Kollegen ganz besonders hängen: You’re too old!

Der Vortrag hat jedenfalls gut funktioniert und wird dann wohl hoffentlich auch auf der Tools4AgileTeams 2023 angenommen und gehalten werden.


2. Einfach mal virtuell die Hose runter lassen!

Fuck up nights sind gerade für Führungskräfte ein extrem wirksames Mittel, um nahbarer auf die Mitarbeiter wirken zu können. Auch Führungskräfte machen Fehler und auch wenn diese schmerzen mögen, auf den Umgang mit diesen Fehlern kommt es an!

Warum das also im Sinne einer gesunden Fehlerkultur nicht vorleben? Und so habe ich auch ganz ohne offizielle Führungsverantwortung als Leadership Excellence Evangelist mein Pecha Kucha Flying an aircraft - From dream to reallity and back gehalten und den Teilnehmern nicht nur mal gezeigt, was eine richtige Niederlage im Leben ist, sondern vor allem, wie man aus diesem Tief wieder herauskommt!


3. Einfach mal etwas machen, von dem man gar nicht weiß, dass man es könnte!

Unverhofft kommt oft heißt es im Volksmund. In meinem Fall wohl eher Der Wurf ins Haifischbecken kommt schneller, als einem lieb sein könnte.

So wurde ich beim Mittagessen von einem Kollegen mit wenigen Worten gebeten, in seiner Session die Moderation zu übernehmen. Ja, so ein bisschen Lean Coffee, kein Problem. So meine Reaktion.

Erst unmittelbar vor der Session wurde mir klar, dass bei der Session mit einer extrem großen Teilnehmerzahl und einem sehr hohen, emotionalen Eskalationspotential zu rechnen war. FUCK!!!

Die Session verlief dann aber strukturiert und gesittet. Ich erntete viel positives Feedback. Um es mit Rudi Carrells Worten zu sagen. Man kann nur etwas aus dem Ärmel schütteln, wenn man vorher etwas rein gesteckt hat. Anscheinend hatte ich das wohl unbemerkt getan…


4. Andere dazu aufrufen, einfach mal zu machen!

Last but not least… Ich höre immer wieder gerade auch von Agilisten Dies oder das muss eine Führungskraft doch mal festlegen, damit ich weiß woran ich bin!

Aber wie ist das in einem psychologisch sicheren Umfeld, in dem die linke und rechte Leitplanke durch Führungskräfte mit den Worten Experimentiere, mach einfach mal und wenn es schiefgeht, dann lerne draus definiert sind?

Ich fühlte mich auf jeden Fall genötigt, da meiner Enttäuschung auf konstruktive Art und Weise Luft zu machen und dabei dazu aufzurufen, einfach mal zu machen!

Unterm Strich ein echt geiles Barcamp, dessen sozialer Aspekt alles übertraf, das viel zu schnell verging und nach Wiederholung schreit. Und weil es so gut war, gebührt dem B-Team auf jeden Fall ein ganz großes Dankeschön für die Organisation dieses gelungenen Events.

Und weil es in meiner beruflichen Vergangenheit so anders war, gebührt auch der Geschäftsführung mein Dank dafür, dass sie das Barcamp ermöglicht und an den Mehrwert geglaubt haben!!


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