Happy Birthday to me -2025

Freitag, 14. Februar 2025
Serie Privat S7 • E3
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Quelle: Lucas Law auf Unsplash

Lesedauer: 5 Minuten

Jetzt war es soweit: mein 50. Geburtstag.

Ein Moment, der mich innehalten ließ – nicht nur, um zu feiern, sondern auch, um über das Leben und im Speziellen mein Leben nachzudenken.

Ein halbes Jahrhundert. Das klingt zumindest für mich monumental. Aber ehrlich gesagt, fühlt es sich für mich auch enorm schwer und negativ an. 50 Jahre sind vergangen und mit Glück kommen noch 25 Jahre.

Zahlreiche Fragen kamen in mir auf. Wie viel Zeit ist wie im Fluge vergangen und was habe ich unterm Strich wirklich aus dieser Zeit gemacht? Eine Frage, die sich angeblich Todgeweihte häufig stellen und leider meist nicht sonderlich positiv beantworten können.


Die Spuren der Zeit

Es wäre so schön, wenn ich behaupten könnte, ich fühle mich fit wie mit 30, doch das wäre gelogen.

Mein Körper erinnert mich regelmäßig daran, dass die letzten Jahrzehnte mit ihren körperlichen und seelischen Strapazen nicht spurlos an ihm vorübergegangen sind. Mal zwickt es hier, mal schmerzt es dort, mal gehen Dinge auch überhaupt nicht mehr und häufig sind die Tage düster und negativ.

Und das, was früher selbstverständlich war – Energie, Beweglichkeit, Belastbarkeit – fühlt sich heute fast immer wie eine sehr zähe Verhandlung an.

Auch die Anforderungen des Alltags sind nicht geringer geworden. Beruflich bleibt der Druck, den ich mir vielleicht viel zu oft selber mache, hoch.

Privat gibt es mehr als genug Themen, die unnötig Zeit und Kraft fordern, mich nicht wirklich voran bringen, aber nicht einfach links liegen gelassen werden können.

Häufig frage ich mich in letzter Zeit, wie ich das alles in den nächsten Jahren überhaupt auch nur ansatzweise bewältigen soll...


Die Herausforderung, positiv zu bleiben

Angesichts all dessen ist mir klar, wie schwer es ist, den Blick auf das Positive zu lenken.

Dieses ich will das Leben genießen, das sich in Geburtstagskarten immer so einfach anhört, ist in meiner Realität aber oft ein frommer Wunsch.

Und doch merke ich, dass ich genau das tun muss, um den fünf Jahrzehnten vielleicht noch zwei oder vielleicht sogar drei Jahrzehnte folgen zu lassen. Was wäre denn die Alternative?

Vielleicht besteht die Kunst darin, das Leben in kleineren Portionen zu sehen. Nicht in Jahrzehnten, sondern in Tagen, Stunden, Momenten.

Vielleicht ist das Glück nicht die große, schillernde Vision, sondern ein kurzer Augenblick, in dem der Schmerz nachlässt oder das Lächeln eines geliebten Menschen alles andere übertönt. Eben das Jetzt und Hier.


Ein Drittel bleibt und ich möchte versuchen, es zu nutzen

Wenn ich ehrlich bin, fühlt sich der Gedanke, dass vielleicht nur noch ein Drittel meines Lebens vor mir liegt, wie ein unerreichbarer Traum und damit wie eine kaum leistbare Herausforderung an.

Die ersten beiden Drittel waren eine Achterbahnfahrt mit anfangs sehr vielen, teils nicht für möglich gehaltenen Erfolgen, zum Ende hin vielen Verlusten und Niederlagen, sowie generell unerwarteten Wendungen, die ich früher für mich kategorisch ausgeschlossen hätte.

Ich möchte versuchen, dieses letzte Drittel nicht nur als Abwärtsspirale zu sehen. Es gibt Dinge, die ich noch erleben, lernen und gestalten möchte, selbst wenn die Umstände nicht perfekt sind.

Zitat
Age is an issue of mind over matter. If you don't mind, it doesn't matter.

— Mark Twain

Vielleicht wird das nächste Kapitel weniger von Geschwindigkeit geprägt sein, dafür aber von Tiefe?


Ein realistischer Blick nach vorne

Was nehme ich mir also vor und das ganz ohne große Versprechen, sondern als eine Art inneres Ziel?

Den Druck reduzieren

Ich kann nicht alles schaffen und das ist auch in Ordnung so. Es ist Zeit, noch öfter Nein zu sagen und für mich und meine Bedürfnisse einzustehen – beruflich wie privat.

Auf mich achten

Auch wenn mein Körper oft protestiert oder seinen Dienst in Gänze versagt, will ich versuchen, ihn besser zu hören und ihm zu geben, was er braucht. Sei es mehr Ruhe, Bewegung oder einfach ein bisschen Nachsicht.

Momente der Freude suchen

Es müssen keine großen Reisen oder spektakulären Ereignisse sein. Ein gutes Gespräch, ein toller Film oder ein schöner Sonnenuntergang an einem ruhigen Ort könnten ja vielleicht auch reichen.

Vielleicht braucht es aber auch das eine oder andere Mikro-Abenteuer, das mein Körper noch zulässt...


Es ist, wie es ist aber noch zu früh zum Aufgeben

50 zu werden, bedeutet für mich nicht nur, zurückzublicken, sondern mich auch mit dem Hier und Jetzt auseinanderzusetzen.

Ja, mein Leben war nicht immer leicht und es wird vermutlich auch in der mir noch verbleibenden Zeit nicht einfacher. Damit bin ich aber auch nicht alleine, da es vielen Menschen so geht.

Aber vielleicht liegt die wahre Stärke darin, genau die Schwierigkeiten und die Unvollkommenheiten anzunehmen und dann trotzdem nach Möglichkeiten zu suchen, das Leben lebenswert zu gestalten.

Also habe ich an meinem Geburtstag vor allem auf eine anfangs tolle, erfolg- und abenteuerreiche Vergangenheit angestoßen. Ich habe das aber auch mit der Hoffnung verbunden, dass in diesem meinem letzten Drittel noch viele, kleine und große Wunder auf mich warten.
Kommentar der Redaktion:

Mein Dank geht an dieser Stelle an all die lieben Menschen raus, die sich anlässlich meines Geburtstags Zeit genommen haben, um mir auf eine persönliche Art und Weise zu meinem Geburtstag zu gratulieren!


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