Elektrik-Instandsetzung Teil 3

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Nachdem nun endlich der richtige Spannungsregler den Weg von Köln zu meiner alten Vespa PX gefunden hatte, konnte ich mich zu feierabendlicher Stunde unter Nutzung der letzten Sonnenstrahlen an den letzten Schritt der Elektrik-Instandsetzung machen.

Schritt 1 stellte dabei der Austausch der Zündgrundplatte dar. Das ist beim ersten Mal nicht so einfach, weil man reichlich Werkzeug dazu braucht und sehr genau arbeiten muss, damit nicht großer Schaden am Motor entsteht. Nach der Demontage der Lüfterradabdeckung und weiterer Teile kam ich dann an den Punkt der Reparatur, wo der Frosch die Locken hat. Es galt den Polradhalter sicher zu verschrauben, damit sich das Polrad beim Demontieren nicht wegdrehen kann. Das war zum Glück nicht weiter schwer.

Aber das korrekte Eindrehen des Polradabziehers war dann bei dem Reinigungszustand meines PX-Motors schon eine echte Herausforderung, die fast schief gegangen wäre. Aber irgendwie bekam ich es hin, das Polrad ohne völlige Zerstörung des Innengewindes abzuziehen.

Ab hier dachte ich, den kritischen Punkt hinter mir gelassen zu haben. Dieser Gedanke hielt aber nur bis zum Versuch die zweite der drei Befestigungsschrauben der Zündgrundplatte zu lösen. Der Kreuzschlitz im Schraubenkopf war völlig überdreht. Schei**! Also wieder den Dremel raufgeholt und festgestellt, dass ich mit dem Dremel nicht so richtig senkrecht an den Schraubenkopf komme. Auch die Demontage des Kickstarters verschaffte mir nicht den optimalen Platz.

Ich schliff einen neuen Längsschlitz in den Schraubenkopf, versorgte die Schraubung an sich mit reichlich Kriechöl und betete beim Versuch der Schraubenentfernung, dass mir der nun reichlich dünn gewordene Schraubenkopf nicht abbricht. Aber das Glück ist mit den Tüchtigen und so bekam ich die Schraube dann doch noch gelöst und entfernt.

Als ich die alte Zündgrundplatte dann endlich in der Hand hielt, war mir auch klar, warum an dem Roller rein elektrisch nicht mehr so viel wie gewünscht funktionierte. Mein Gott, sämtliche Kabel und Spulendrähte waren völlig Rott! Aber egal, sollte ja eh ausgetauscht werden...

Der Einbau der neuen Zündspule verlief dann auch dank neuer Schrauben völlig problemlos. Die Kabel ließen sich aufgrund der maßgenauen Länge im Kabelkasten wunderbar verbinden. Perrfekt.

Dann tauschte ich noch schnell den Spannungsregler, das Lenkerkopfkabel und einige Glühbirnen im Lenkerkopf aus und wagte den finalen Schritt: Erfolgskontrolle. Ich befüllte den Tank wieder, drehte die Benzinzufuhr auf, drehte den Schlüssel und versuchte per Kickstarter den Motor zu starten. Beim ersten Kick nichts. Beim zweiten Kick nichts... Schei**! Ich holte Starterspray und sprühte davon etwas in den Luftfilter. Kickversuch und bääm! Der Motor lief. Schon mal gut. Zündung funktioniert also. Aber würden auch die anderen elektrischen Probleme gelöst sein?

Als erstes erblickte ich die Lichtkontrolllampe, die nun wieder leuchtete. Yeah! Das bedeutet, dass auch der neu verbaute H4-Scheinwerfer funktionieren sollte. Aber würde er auch wirklich viel Licht liefern? Ein Blick von Vorne und ja, man ist das hell! Noch schnell die Blinker und das Bremslicht geprüft und was soll ich sagen, auch die funktionierten einwandfrei. Und wer hat's repariert?

Ich und nicht irgendwelche Schrauberlingen irgendeine Hinterhofklitsche. Was für ein geiles Gefühl. Das erste Mal, dass ich eine größere Herausforderung an meiner 35 Jahre alten PX selber angenommen und mit Bravur absolviert habe. Jetzt kann es also zum TÜV gehen. Bleibt mir nur zu hoffen, dass sich die Jungs von der Rennleitung in ihren schicken blauen Uniformen nicht ausgerechnet auf dem Weg zum TÜV für meine rote Rakete interessieren. Mehr dazu dann sicher wieder hier.