Elektrik-Instandsetzung Teil 1

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Vor Kurzem hatte ich ja über meine Herausforderungen bzgl. meiner alten Vespa geschrieben. Erst die Schraube in meinem Hinterreifen, die ein Liegenbleiben und einen frühzeitigen Reifenwechsel nach sich zog und dann der Riss des Kupplungszuges bei der Probefahrt nach dem Reifenwechsel.

Beim Einziehen des neuen Bowdenzuges musste ich den Lenkerkopfdeckel abnehmen, um besser an die zurückgerutschte Bowdenzughülle zu kommen. Das Unheil nahm seinen Lauf, Kabel lösten sich und ein Herstellen der vollen elektrischen Funktionalität meiner Vespa PX200 war mir aufgrund der vielen Flickerei der Kabel und der damit verbundenen fehlenden Farbtreue der Kabel nicht mehr möglich.

Ich beschloss meiner 35 Jahre alten Vespa PX200 in Eigenarbeit einen neuen Kabelbaum zu spendieren. Schließlich war die Elektrik der einzige Bereich, der bei der Restaurierung im Jahre 2003 nicht angegangen worden war. Bei dem Alter war es dann einfach auch mal Zeit für einen neuen Kabelbaum! Ich informierte mich im Internet in diversen Foren und bei YouTube, was sich bzgl. der eigentlichen Umsetzung als echte Goldgrube erweisen sollte.

Gestern machte ich mich nun an den Austausch. Im ersten Schritt musste dazu extrem viel vom Chassis abgebaut werden. Ich begann mit dem Lenkerkopf und stieß schon beim zweiten Schritt, der Kaskade an eine unerwartete Herausforderung. Sie ließ sich nicht abmontieren, weil die obere Schraube am Piaggio-Schild durchdrehte. Hmmm! Schnell ins Internet und siehe da, man muss das Piaggio-Schild, das wahrscheinlich verklebt ist, vorsichtig von der Kaskade lösen, um zwei weitere Schrauben erreichbar zu machen. Ok, Herausforderung gemeistert.

Weiter ging es dann mit dem Fußbremsen-Hebel, der Batterie samt Halterung und dem Rücklicht. Alles einfach und ohne irgendwelche Herausforderungen. Interessant wurde es dann beim Ausbauen des Tanks. Alle fünf Schrauben und die Sitzbank entfernt. Sichergestellt, dass der Tankhebel auf geschlossen steht, Tank raus gehoben, den Benzinschlauch abgezogen und dann lief des deutlich besser, als ich es eigentlich erwartetet hatte. Schnell den Benzinschlauch wieder drauf, Tank abstellen und prüfen, ob der Tankhebel auch wirklich auf geschlossen steht? Ja, das tat er. Fu**! Ich holte einen Kanister aus dem Keller, zog wieder den Benzinschlauch ab und ließ den Tankinhalt in den Kanister laufen.

Nach dem kompletten Ablassen des Sprits fiel mir dann bei genauerer Betrachtung auf, dass da irgendwas kaputt oder krumm ist. Mir war auf jeden Fall schlagartig klar, wieso mir im Winterlager der komplette Tank über den Vergaser ausgelaufen war! Was das genaue Problem ist, weiß ich noch nicht, schaue ich mir am Wochenende an. Näheres dazu dann sicherlich hier...

Nachdem der Tank dann endlich raus war, ging es mit der CDI und dem hinteren Kabelkästchen weiter. Dabei fiel mir an der CDI zunächst auf, dass das eingegossene gelbe Kabel an der CDI gebrochen war. Aha, jetzt ist auch klar, warum der Motor nicht mehr mit dem Zündschloss zu stoppen war! Beim weiteren Investigieren am Kabelkästchen taten sich für mich weitere Abgründe elektrischer Art auf. Abgesehen von einem einzigen Gefrickel bei den entsprechenden Kabeln in der Box fiel mir auf, dass die Kabel von der Zündgrundplatte alle samt verrottet und brüchig sind. Mir schwante nichts Gutes!

Beim Zurückziehen der einzelnen Kabel zum Hauptstrang zog ich gleich noch das eine oder andere Hilfsband mit durch, um diese dann für das Einziehen der neuen Kabel nutzen zu können. Ein guter Teil der notwendigen Arbeit war somit bereits geschafft. Das eigentliche Entfernen des Kabelbaums war dann mit ein paar Mal hin und her ruckeln und kräftigem Ziehen getan. Tja, jetzt war der alte Kabelbaum raus und es gab kein Zurück mehr! Wie es dann weiterging, berichte ich im nächsten Post der Serie!