Die 5 Ebenen eines Problems

Donnerstag, 31. Oktober 2024
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Quelle: sebastiaan stam auf Unsplash

Lesedauer: 4 Minuten

Du kennst das vielleicht auch. Es besteht ein Problem und ruckzuck wird eine Lösung gesucht. Das passiert aber, ohne dass das ursprüngliche Problem wirklich tiefgreifend geprüft und verstanden wurde.

Ich spreche in solchen Momenten immer davon, dass man ein Symptom gefunden und behandelt hat. Nicht gefunden wurde aber die eigentliche Krankheit. Und Monate später poppt das Problem spätestens wieder auf...

Ich verbildliche das dann immer wie folgt. Wenn man Kopfschmerzen hat, kann man Kopfschmerztabletten einnehmen und die Kopfschmerzen, das anscheinende Problem, gehen meistens weg. Nach Monaten der Einnahme von Kopfschmerztabletten bekommt man dann aber einen Zufallsbefund Hirntumor. Durch diesen Zufallsbefund kommt dann die eigentliche Krankheit zum Vorschein.

Damit du Probleme zukünftig ernst nimmst und dem eigentlichen Problem auf den Grund kommst, möchte ich dir in diesem Beitrag die 5 Ebenen eines Problems vorstellen. Zusätzlich biete ich dir zwei unterstützende Methoden an, mit denen du ein Problem tiefgründig beleuchten kannst. So kommst du sicher zu einer besseren Problemlösung.


Die Methode der 5 Ebenen eines Problems stammt nicht eindeutig von einer einzigen Person oder Quelle. Sie ist ein Ansatz, der oft in verschiedenen Coaching-, Beratungs- und Problemlösungsansätzen verwendet wird, um komplexe Probleme zu analysieren und zu strukturieren.

Verschiedene Schulen der systemischen Therapie und Organisationsentwicklung haben ähnliche Modelle entwickelt, um tieferliegende Ursachen für Probleme zu identifizieren.

Einflussreiche Denker, die möglicherweise mit ihren Theorien die Entwicklung solcher mehrstufigen Ansätze inspiriert haben, sind unter anderem Peter Senge, Chris Argyris und Edgar Schein.

Tipp
Wodurch wurden die einflussreichen Denker bekannt?

  • Peter Senge:
    Systemtheorie und das systemische Denken in der Organisationsentwicklung (Die 5. Disziplin)

  • Chris Argyris:
    Konzept des doppelten Lernens

  • Edgar Schein:
    Organisationskultur und deren Auswirkungen auf Verhalten und Problemlösung

Solche Ansätze finden sich in vielen systemischen und ganzheitlichen Methoden der Problemanalyse wieder und bieten einen strukturierten Ansatz, um komplexe Herausforderungen in verschiedene Ebenen zu zerlegen und somit besser zu verstehen und zu lösen.

Jede Ebene repräsentiert einen tieferen Aspekt des Problems. Doch was sind die 5 Ebenen eines Problems nun?


1. Symptome

Dies ist die oberflächliche und damit ersichtliche Ebene eines Problems. Symptome sind die sichtbaren oder spürbaren Auswirkungen eines Problems, das sich bereits manifestiert hat.

Sie sind leider meistens das, worauf Menschen zuerst reagieren, ohne die tieferen Ursachen eines Problems verstanden oder gar berücksichtigt zu haben.

Beispiele sind sinkende Verkaufszahlen oder gestresste Mitarbeiter.


2. Ursachen

Auf dieser Ebene identifiziert man die zugrunde liegenden Gründe, warum die Symptome auftreten. Man schaut hier also erstmals auf das nicht Offensichtliche.

Ursachen sind oft systemischer Natur und können auf ineffiziente Prozesse, fehlende Ressourcen oder falsche Strategien zurückgeführt werden.

Um das obige Bild fortzusetzen, wären veraltete Technologien oder schlechte Teamkommunikation Beispiele, die die Symptome verursachten.


3. Muster

Muster sind wiederkehrende Verhaltensweisen oder Trends, die darauf hinweisen, dass die Ursachen des Problems über einen längeren Zeitraum bestehen.

Diese Ebene hilft zu erkennen, wie tief verwurzelt das Problem ist.

Beispiele im obigen Bild wären jährlich wiederkehrende Verkaufsrückgänge in bestimmten Monaten.


4. Strukturen

Strukturelle Probleme sind tief in den Systemen, Regeln oder der Organisation verankert.

Diese Ebene betrifft die systemischen Barrieren oder Einschränkungen, die zur Aufrechterhaltung der Muster führen.

Beispiele im obigen Bilden wären eine starre Hierarchie oder bürokratische Prozesse, die Innovation und Anpassung verhindern.


5. Denkmuster und Überzeugungen

Dies ist die tiefste Ebene des Problems und umfasst die mentalen Modelle, Überzeugungen und Werte, die das Verhalten und die Entscheidungen von Menschen und Organisationen leiten.

Oft sind es diese Denkmuster, die verhindern, dass tiefere Veränderungen stattfinden.

Beispiel im obigen Bild wäre die Überzeugung, dass Risiko immer schlecht ist und somit Innovation behindert werden.


Fazit

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Um ein Problem wirklich zu lösen, reicht es absolut nicht, nur die Symptome zu behandeln. Man muss die Ursachen und Strukturen erkennen und die dahinter liegenden Denkmuster und Überzeugungen verändern, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Das fällt aber schwer, weil die entscheidenden Ebenen eben nicht offensichtlich und sichtbar sind (siehe Eisbergmodell).

Um nun zu verhindern, dass bei Problemen immer nur an den Symptomen herumgedoktert wird, kann man einerseits natürlich strukturiert die 5 Ebenen abarbeiten und wenn sich dann ein Gesamtbild ergeben hat, die Lösungsfindung beginnen.

Was grundsätzlich hier auch als unterstützende Methode genutzt werden kann, ist die sogenannte 5-W-Methode oder 5-Why-Methode. Bei dieser wird nach der Beschreibung des Problems wiederholt die Frage nach dem Warum gestellt.

Dies geschieht, bis man glaubt, dem eigentlichen Grund des Problems auf den Grund gekommen zu sein. Es ist also nach dem 5ten warum nicht zwangsläufig das eigentliche Problem identifiziert.


Hast du Erfahrung mit der Nutzung der 5 Ebenen eines Problems oder der 5-W-Methode? Dann würde ich mich über eine Nachricht von dir freuen.


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