Der Mekong-Trip

Mittwoch, 19. Februar 2020
Serie Việt Nam S6 • E3
Google Maps Cái Bè
post_0879_mekong_dinner_1 Typisch Mekong - von Wasserpalmen gesäumte Flußläufe.

Lesedauer: 4 Minuten

Wie ich im letzten Post der Việt Nam-Serie ja bereits berichtete, bestand der erste Fahrabschnitt in Richtung Mekong-Delta beim Summit 2019 für mich aus einer super geilen Vespa-Tour, die aufgrund der extrem hohen Anzahl an teilnehmenden Vespas schon wie ein Scooter Run wirkte.

Nach einem echt interessanten letzten Stopp mit Besuch von Fleisch-, Fisch- und Seafood-Läden und einem eher durchschnittlich gut schmeckenden Mittagessen ging es dann noch drei Stunden lang mit Bussen weiter bis nach Cái Bè, einer kleinen Hafenstadt am Mekong.

Dort ging es dann auf diese typischen Mekong-Boote, die uns samt Gepäck mit unserer ersten Mekong-Bootstour zu einem der drei gebuchten Hotels brachten. Ich hatte mich im Vorwege für die mittlere Preis- und damit auch Luxus-Klasse entschieden und so landete ich auf einem Boot mit einem etwas längeren Fahrtweg.

Aber, die Fahrt auf dem Mekong war schon sehr geil und als dann auch noch unsere Mekong Lodge ins Blickfeld kam, hatten viele Gäste trotz der strapaziösen langen Busreise angesichts des tollen äußeren Erscheinungsbildes der Lodge ein freudiges Grinsen im Gesicht.

post_0879_mekong_dinner_2 Meine kleine schöne Palmenwedel-gedeckte Hütte in der Mekong Lodge.
Ich checkte ein, erhielt meinen Schlüssel und konnte meine Freude beim Anblick des Freilichtbades mit einem alten Einbaum als Badewanne kaum verbergen. Boar wahr das geil. Jetzt war das wahrscheinlich wegen der Mücken nicht wirklich ein Freiluftbad aber es hatte ein Plexiglasdach und damit maximalen Lichteinfall. Das in Verbindung mit der gewählten Architektur und verwendeten Steinen ein echter Hingucker und schon mal ein echt schönes Erlebnis.

Eine richtig schöne kleine Hütte mit Air Condition, einem super bequemen Bett und das alles eingebettet in die üppige tropische Natur. Einfach toll.

Viele Gäste zog es dann direkt an den Pool, dessen Anlage wirklich auch sehr schön in die Natur eingebettet war. Und wo in den Tropen ein Pool ist, da ist natürlich auch eine Bar nicht weit und so verwunderte es mich angesichts der Gäste in meinem Hotel nicht, dass bei meiner Ankunft am Pool auch schon die ersten mit Bier oder Cocktails am Poolrand im Wasser den Nachmittag genossen.

Bei mir machten sich jedoch der Besuch des Lighthouse am Vorabend und die damit einhergehenden lediglich vier Stunden Schlaf der letzten Nacht deutlich bemerkbar und so zog ich meine klimatisierte Hütte mit bequemen Bett für einen kurzen Power-Nap dem kalten Bier im Pool und einer gepflegten beruflichen Konversation vor.

post_0879_mekong_dinner_3 Der bereits gut besuchte Poolbereich samt Poolbar in der Mekong Lodge.
Gut regeneriert und frisch geduscht ging es dann im neuen passenden Hawaii-Outfit zum Bootsanleger der Mekong Lodge, von wo aus uns wiederum typische Mekong-Boote zum abendlichen Veranstaltungsort des Dinner@Mekong im Mekong Riverside Boutique Resort & Spa brachten.

Und diese Fahrt hätte nicht besser getimed sein können. Die Sonne ging unter und der färbte dabei den Himmel in den atemberaubendsten Farben. Da blieb im Verlauf des Untergangs kein Farbwunsch über! Von Orange über feurig rot bis hin zu grün und leuchtendem lila. Wunderschön und irgendwie sehr romantisch...

Im Mekong Riverside Boutique Resort & Spa angekommen war zumindest mir klar, dass ich mit meiner Unterkunft zumindest für meinen Geschmack eindeutig die richtige Wahl getroffen hatte. Jetzt bitte nicht falsch verstehen! Das Resort war sehr luxuriös und die Stelzenbungalows erinnerten schwer an die Malediven. Aber die Mekong Lodge war so schön in die Natur integriert und im Resort war kaum Natur vorhanden...

Es war eine riesige Tafel eingedeckt, die verdeutlichte, dass fast alle Summit-Gäste dem Aufruf mit an den Mekong zu kommen gefolgt waren.

post_0879_mekong_dinner_4 Die unglaublich schöne und friedliche Abendstimmung am Mekong.
Die Hotelküche hatte sich auch mächtig ins Zeug gelegt und super leckere Gerichte gekocht und ansprechend auf einem ebenfalls sehr langen Buffet angerichtet. Da blieb zumindest für mich kein Wunsch über. Stir fried rice, Phở, Sommerrollen, Veteranenrollen, verschiedene Fleisch- und Fischgerichte. Einfach geil. Aber auch für den veganen Gast war einiges geboten. Hut ab für diese Buffetauswahl!

Nach dem Essen hielt Lars dann seine Begrüßungsansprache und wies dabei auch darauf hin, dass es neben bildhübschen traditionellen Musikerinnen auch noch einen weiteren ganz besonderen Gast gäbe, den man extra aus Hồ-Chí-Minh-City mit eingeflogen hatte.

Dabei handelte es sich um einen Veteranen des Vietnamkrieges, der auf Seiten der Armee der Republik Vietnam (ARVN), also Südvietnams zusammen mit den amerikanischen GIs gegen den Việt-Kong und die Việt-Minh, also die vietnamesische Volksarmee, gekämpft hatte.

Ich hätte ihm gern tausende Fragen gestellt. Beispielsweise wie er die Tet-Offensive erlebt hatte? Ober er den unerbittlichen Dschungelkampf miterlebt hatte und wie er diesen im Detail erlebt hat? Wie sein Leben nach der Niederlage und der Wiedervereinigung verlief? Aber aus lauter Respekt vor diesem bestimmt 70-jährigen Mann und der Angst dumme bzw. unerwünschte Fragen zu stellen, traute ich mich nicht. Definitiv eine vergebene Chance!

post_0879_mekong_dinner_5 Bootsfahrt auf dem Mekong kurz nach Sonnenuntergang.
Die Party nahm dann ihren Lauf und ich lernte unter anderem mit Philipp und George zwei Typen kennen, die das Partyleben der nächsten noch verbleibenden Tage doch deutlich und außerordentlich positiv mitgestalten sollten.

Gegen 23:55 Uhr wurde ich dann von Sebastian darauf hingewiesen, dass das letzte Boot zu unserem Hotel fünf Minuten früher, also jetzt fahren würde. Ich solle mir noch so viele kalte Bier schnappen, wie ich tragen könne. Im Hotel ginge die Party noch weiter. Er meinte auch, wie schade es wäre, dass da noch so viel Whisky rumstehen würde und wir drüben keinen hätten.

Spontan schnappt ich mir also eine Flasche Whisky, klemmte sie mir in meine Hose, griff mir noch sechs Dosen eiskaltes Bier und schwupps saß ich auch schon in diesem legendären letzten Boot in Richtung Mekong Lodge. Und ich saß dort mit einer Gruppe von Leuten, die allesamt dem Hotelpool noch einen unerlaubten nächtlichen Besuch abstatten wollten...

Das klingt jetzt so, als hätte ich das nicht gewollt. Nun, ich hatte keine Badehose dabei. Aber hey, unter Männern tut es dann gerade auch im Dunkeln mal die Unterhose. Nur leider kam ich aufgrund eines Gesprächs mit Thomas und Kai irgendwie nicht dazu...

post_0879_mekong_dinner_6 Die sehr stimmungsvoll gedeckte Tafel für das Dinner@Mekong.
Naja, als das Schwätzchen durch war, waren zum Glück der Whisky und das Bier alle und so blieb ich von weiterem unnötigen Alkoholkonsum befreit.

Am nächsten Morgen ging es dann gegen 9:00 Uhr wieder auf Tour zurück nach Hồ-Chí-Minh-City. Vier extrem anstrengende Stunden mit unglaublichem Verkehr... Aber gerade noch so erträglich, dass es nach einer Dusche in meinem Apartment wieder ins Büro zu meinen Jungs ging.

Einen faden Beigeschmack hatte ein Ereignis dieser Mekong-Reise allerdings. Als ich abends mit dem Boot auf dem Weg zum Dinner@Mekong war, fiel mir auf, dass ich das Summit-Armband nicht um hatte. Das hatte ich in meinem Rucksack in ein spezielles mit einem Reizverschluss gesichertes Fach gesteckt.

Als ich nachts dann so gegen 2:00 Uhr morgens in meine Hütte kam, war überraschend das Gestell für den Mückenschutz und das Netz aufgebaut. Ich freute mich, wenngleich ich während meines Aufenthalts in der Mekong Lodge keine einzige Mücke gesehen hatte. Ich wollte noch schnell das Armband umlegen, bevor ich das wieder vergesse.

post_0879_mekong_dinner_7 Zwei vietnamesische Schönheiten, die uns auch mit moderner Musik gespielt auf traditionellen vietnamesischen Instrumenten unterhielten.
Als ich dann meinen Rucksack ergriff, war der bereits angesprochene Reizverschluss offen und das Armband weg. Ich hatte zwar Kreditkarte und das Bargeld in meiner Hosentasche mit mir mitgeführt, das Portemonnaie hatte ich aber ansonsten im Rucksack gelassen.

Natürlich prüfte ich direkt, ob das noch da ist. War es zum Glück. Aber warum steckte meine Vietnam Airlines Lotusmiles-Karte im Scheinfach? Nun, die Karte sieht einer Kreditkarte unglaublich ähnlich. Es fehlen nur der Magnetstreifen und der Chip. Das scheint die durchsuchende Person dann auch festgestellt zu haben...

Es bleibt festzuhalten, dass außer dem Armband nichts wertvolles weggekommen ist und das Event Dinner@Mekong somit insgesamt und gerade der Abend extrem spaßig waren. Der Abend legte eine zwischenmenschliche Basis, die sich sowohl für die Rock-Nacht als auch für die Full Moon Party noch bewähren sollte. Dazu aber in weiteren, noch folgenden Posts mehr...


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