Champions League in Hamburg

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Champions League in Hamburg klingt ungefähr so unwahrscheinlich, wie Schneefall auf den Bahamas und doch gab es das mal. Letztmalig im Jahr 2006 war es der HSV um Rafael van der Vaart, der in einer Gruppe mit Arsenal FC, CSKA Moskau und dem FC Porto leider vergeblich um den Einzug ins Achtelfinale kämpfte.

Und genau so lange ist es her, dass ich das letzte Mal im Volksparkstadion Stadion war. Genau genommen am 01.11.2006 zum Spiel gegen den FC Porto. Das ist mehr als 17 Jahre her…

Leider musste es erst zu einem völkerrechtswidrigen Überfall der Ukraine kommen, damit in Hamburg mal wieder europäischer Fußball zu sehen ist. Denn mit Shakhtar Donezk spielt der amtierende ukrainische Meister seine Heimspiele der aktuellen Champions League Vorrunde im Hamburger Volksparkstadion.

Vor einigen Wochen sprach mich ein ehemaliger Arbeitskollege an, ob ich Lust auf Champions League Gucken hätte. Er hätte noch eine Karte für das Spiel von Shakhtar Donezk gegen Royal Antwerpen, den amtierenden belgischen Meister. Bei dem aufgerufenen Preis sagte ich zu und so machte ich mich vorletzte Woche am Dienstagabend mit extrem warmen Klamotten nach mehr als 17 Jahren mal wieder auf den Weg ins Volksparkstadion.

Weil wir uns früh auf den Weg gemacht hatten, war die Anreise inkl. Shuttle-Bus extrem unaufgeregt und die Wurststände bei unserer Ankunft noch ungenutzt. Auf unseren Plätzen angekommen, machte ich ein Foto und schickte es meinem älteren Neffen mit den Wort Besuch in deinem Wohnzimmer. Er ist nämlich ganz großer HSV-Fan und vollem Herzen bei jedem Heimspiel und vielen Auswärtsspielen dabei.

Und dann die Überraschung Hey ich bin auch da. Unglaublich aber wahr. Wir hatten uns seit Weihnachten 2022 nicht mehr gesehen und jetzt treffen wir uns zufällig im Volksparkstadion…

Die Geschichte des Spiels ist dann schnell erzählt. Shakhtar Donezk traf unter den lauten Fangesängen der Antwerpener in der 12. Spielminute nach einem Freistoß per Kopf zum 1:0. Danach kontrollierten sie das Spiel und hatten sogar noch zwei Lattentreffer. Neben dem Tor und den zwei Lattentreffern waren die größten Ereignisse einerseits das Gerangel zwischen einigen Spielern der beiden Teams nach dem Abpfiff. So gab es noch eine gelbe und eine gelb-rote Karte. Andererseits hatten wir vier Hamburger Jungs hinter uns sitzen, die in meinen Augen alle Klischees des intellektuell minderbemittelten HSV-Fans erfüllten und uns fast über den gesamten Spielverlauf mit Sprüchen köstlich unterhielten.

Für mich nach so langer Abstinenz mal wieder ein tolles Erlebnis und vielleicht geht es dann ja auch noch zu dem einen oder anderen kommenden Champions League- oder Europa League-Spiel von Shakhtar Donezk? We'll see!

Mein Dank geht in jedem Fall raus an meinen ehemaligen Arbeitskollegen für das organisieren der Karten und an meinen Neffen dafür, dass er sich aufgrund meiner körperlichen Beeinträchtigung im Stadion auf den Weg zu mir gemacht hatte.