Bullet Train - 8 Gründe zum Gucken
Donnerstag, 29. September 2022
Kino S4 • E3
Hamburg
Lesedauer: 10 Minuten
Anfang August ist der neue Film von Regisseur David Leitch in den deutschen Kinos angelaufen. Bullet Train, der auf dem Roman Maria Beetle von Kōtarō Isaka basiert, kommt als eine von Anime beeinflusste Actionkomödie daher und hat mit Brad Pitt wohl einen der besten amerikanischen Schauspieler in der Hauptrolle.Ich hatte nun unbewusst das Glück, den Film Bullet Train, produziert von Antoine Fuqua, am Kinofestwochenende für nur 5 € im Filmpalast in Lüneburg sehen zu können. Während der Film mit seinen 126 Minuten in den USA zum Kassenschlager wurde, war der Erfolg in Deutschland bisher eher verhalten. Ob das gerechtfertigt ist oder ob es ausreichend gute Gründe für eine Empfehlung gibt, das kannst du in diesem Post erfahren.
- Die grobe Handlung von Bullet Train
- Das Bühnenbild in Bullet Train
- Die Filmmusik in Bullet Train
- Der Cast von Bullet Train
- Das Storytelling in Bullet Train
- Die Action in Bullet Train
- Die Situationskomik in Bullet Train
- Die Überraschungen in Bullet Train
- Die Weisheiten in Bullet Train
- Mein Fazit zu Bullet Train
1. Die grobe Handlung von Bullet Train
Ein Auftragskiller mit dem Codenamen Ladybug glaubt eine Pechsträhne zu haben. Immer wieder kommen in seinen Einsätzen unbeteiligte ums Leben und deshalb hat er sich psychologische Unterstützung geholt. Als er sich wieder für arbeitsfähig hält, springt er kurzfristig für einen anderen Auftragskiller bei einem Job ein, der in Tokio beginnt und ihn in einen dieser Hochgeschwindigkeitszüge namens Shinkansen nach Kyoto führt.In dem Zug soll er einen speziellen Koffer an sich nehmen, stellt aber schon nach kurzer Fahrzeit fest, dass er nicht der einzige Auftragskiller im Zug ist, der diesen Koffer als Ziel hat. Es beginnt eine turbulente, skurrile Zugfahrt, die es so im Kino garantiert noch nie zu sehen gegeben hat!
2. Das Bühnenbild in Bullet Train
Schon in den ersten Minuten wird man als Zuschauer förmlich vom Bühnenbild überwältigt. Aufgrund des Spielorts in Japan und der von Anime beeinflussten Inszenierung ist alles extrem bunt und schon fast kitschig dargestellt.Klischeesicher werden alle Protagonisten mit ihrer unterschiedlichen, kulturellen Herkunft in ihrem äußeren Erscheinungsbild inszeniert.
Der Film spielt hauptsächlich in einem aus 16 Wagen bestehenden Hochgeschwindigkeitszug, der aber für die Dreharbeiten während der Corona-Zeit nicht zur Verfügung stand. Man baute somit vier Wagons aufwendig und etwas überdimensioniert nach und dekorierte diese immer wieder um, um so Wagen der ersten und zweiten Klasse, Ruhezonenwagen, Familienwagen, Bar- oder Speisewagen sowie Triebwagen darzustellen. Etwas, das ich als absolut gelungen ansehe.
Aber auch die außerhalb des Hochgeschwindigkeitszuges spielenden Szenen sind vom Erscheinungsbild her unheimlich detailgetreu und aufwendig aufgestellt. Ein wahrer Genuss!
3. Die Filmmusik in Bullet Train
Für die Filmmusik wird am prominentesten ein Musikklassiker der Bee Gees immer wieder aufgegriffen. Aber auch traditionelle japanische und mexikanische Musik wird im gesamten Film immer wieder stilsicher eingesetzt und verleiht dem Film so eine tolle musikalische Untermalung.4. Der Cast von Bullet Train
Der Cast ist in seiner Gesamtheit extrem gut ausgesucht! Ladybug, der philosophische Killer auf dem Zen-Trip mit psychotherapeutischer Unterstützung wird von Brad Pitt mit einem ihm natürlich gegebenen Swag gespielt. Überraschend zumindest für mich, dass auch die meisten Stunts im Film von ihm selbst gemacht wurden.Tangerine, der nachdenkliche, überlegte Killer und Bruder von Lemon wird von Aaron Taylor-Johnson gespielt. Mit seinem maskulinen Auftreten bildet er, neben der Hautfarbe, einen schönen Kontrast zu seinem Bruder Lemon.
Lemon, der kindlich auftretende Auftragskiller im Duo mit Tangerine wird von Brian Tyree Henry gespielt. Er geht mit einer auf Thomas der Lokomotive basierenden Weltanschauung durchs Leben und beweist auf dieser Basis eigentlich eine unglaubliche Menschenkenntnis, die aber von seinem Bruder (zunächst) nicht anerkannt wird. Er erinnerte mich rein optisch immer wieder irgendwie an Shaquille O'Neal.
Prince, das junge, unschuldige und doch durchtriebene und hinterlistige Mädchen im Zug wird von Joey King gespielt. Sie ist unglaublich wandlungsfähig und falls du dich über den Namen wunderst, ja im Roman ist Prince eigentlich ein Junge.
The Wolf, ein aus der mexikanischen Kartellwelt stammender und auf einem Rachefeldzug befindlicher Killer wird von Bad Bunny gespielt. Sein ganzer Auftritt ist extrem klischeehaft und überspitzt und überzeugt vor allem aufgrund des Bühnenbildes und seinem Outfit.
Den tollen Cast ergänzen Zazie Beetz als Hornet, Michael Shannon als Der weiße Tod, Andrew Koji als Der Vater und der ebenfalls bekannt Hiroyuki Sanada als Der Älteste.
5. Das Storytelling in Bullet Train
Bullet Train baut die Storyline von Anfang an recht unaufdringlich und doch unterhaltsam auf. Auffällig, dass immer wieder der eine oder andere Protagonisten in speziellen, nicht zur eigentlichen Storyline passenden Sequenzen kurz vorgestellt werden, damit man die Figur selbst und die Verknüpfungen der einzelnen Figuren besser versteht.Dieses Arbeiten mit speziellen Erklärungs- oder Einführungssequenzen geht sogar soweit, dass Gegenstände einzeln erklärt werden. Im Moment selbst stellte ich mir dann schon hieer und da mal die Frage, warum man sich diese Zeit im Film jetzt nimmt.
Aber, alle Personen oder Gegenstände werden im Verlauf der Storyline noch wichtig und genutzt. Und auch wenn diese Sequenzen die eigentliche Storyline immer wieder unterbrechen, so sind sie doch auch immer wieder witzig und sorgen bei späteren, überraschenden Wendungen für Achso-Momente.
6. Die Action in Bullet Train
Bullet Train beinhaltet grandiose Actionsequenzen im und um den Hochgeschwindigkeitszug herum. Die Actionsequenzen sind meistens kurzweilig und werden immer wieder auf gekonnt, witzige Art und Weise kurz pausiert, um dann in gleicher Intensität fortzufahren.Erstaunlich, dass der Film mit so wenig Gebrauch von Schusswaffen auskommt. Es werden immer wieder Gegenstände des täglichen Lebens, die auch im Zug vorkommen, für die Auseinandersetzungen genutzt.
Und wenn die Story schon in Japan spielt, dann dürfen epische Samurai-Schwert-Kämpfe natürlich auch nicht fehlen.
7. Die Situationskomik in Bullet Train
Bullet Train schafft es aus meiner Sicht unheimlich gut, Actionsequenzen mit einer tollen Situationskomik und schönen erzählerischen Passagen zu verbinden. Im Gegensatz zu so manch einer Komödie, basiert der lustige Teil des Films auch überhaupt nicht auf Flachwitzen oder dummer Komik.Vielmehr brilliert Bullet Train durch eine, auf die Situationen maßgeschneiderte Komik, die hier und da auch mal ein wenig Hirnleistung braucht.
Und auch klar, dass solch eine, skurril inszenierte Actionkomödie sich teilweise überspitzter und damit schon eher schockiert-komischer Darstellungen bedient. Abeer auch das ist ein wesentlicher und guter Bestandteil des Films.
8. Die Überraschungen in Bullet Train
Einen gewissen Anteil an der Storyline haben in Bullet Train auch immer wieder überraschende Momente, die hier und da vielleicht auch zunächst als sehr an den Haaren herbeigezogen empfunden werden, letztlich aber auch wieder in die Storyline passen. Diese Überraschungen sind meist mit einer gewissen Situationskomik einhergehend.Es gibt aber auch drei Gastauftritte sehr prominenter Schauspieler, die ebenfalls für gewisse Überraschungen sorgen und so der Storyline auch immer mal wieder eine Wendung in einen bis dahin nicht vermuteten Bereich geben. Das macht die Storyline eigentlich erst am Ende stimmig.
9. Die Weisheiten in Bullet Train
Absolut zum Unterhaltungswert von Bullet Train tragen auch die von Ladybug immer wieder eingebrachten Zitate seines Therapeuten bei.So kann man den Film beispielsweise mit der philosophischen Weisheit verlassen, dass wenn man Frieden in die Welt trägt, man auch Frieden zurückbekommt.
Besonders gut empfand ich auch die Weisheit Wenn man mit dem Finger auf eine andere Person zeigt, zeigen immer noch vier Finger auf einen selbst! Ladybug stellt dann schnell fest, dass es nur drei Finger sind. Das ändert aber an der Aussage nichts.
Und auch die letztlich aus der japanischen Kultur stammende Bedeutung des Ladybugs (Marienkäfers) als Glücksbringer gibt dem Film einen tieferen Sinn.
10. Mein Fazit zu Bullet Train
Mein Fazit zu Bullet Train ist einfach. Der Filom ist absolut einen Besuch wert und bekommt so von mir fünf von fünf Sternen.Bullet Train ist einfach verdammt gut gemacht! Die Farbkompositionen der Bühnenbilder, in Kombination mit der Filmmusik und das spitzenmäßig auf die Charaktere abgepasst Erscheinungsbild der Protagonisten sorgen an sich schon für Freude bei mir.
Dadurch und durch die Machart des Films mit seiner teils skurrilen, überspitzen Darstellung fühlte ich mich immer wieder sehr stark an Filme von Quentin Tarantino erinnert. Ich habe zwischenzeitlich sogar gedacht, dass man Filmsets und auch Filmsequenzen beispielsweise aus Kill Bill genutzt oder zumindest als wertvolle Inspiration benutzt hat.
Nicht unter den Tisch fallen sollte beim Fazit auch die unglaublich gute Gesamtleistung des Ensembles! Der Hauptdarsteller Brad Pitt hat vergleichsweise wenige Spielzeit in dieser ganz besonderen Actionkomödie, die es den anderen Darstellern erlaubt, ihre Protagonisten voll und in Perfektion auszuspielen. Eine Chance, die jeder andere Darsteller gut genutzt hat.
Wenn ich bei dem Film ein Haar in der Suppe finden müsste, dann wäre das lediglich das aus meiner Sicht etwas in die Länge gezogen Finale aufeinandertreffen der Protagonisten. Ja, das Ende hätte gerne ein paar Minuten kürzer sein können. Es schadete aber auch nicht!
Unterm Strich halte ich Bullet Train für eine mega unterhaltsame Actionkomödie, die einfach vom Anfang bis zum Ende Spaß macht und die ich dir als Kinobesucher nur wärmstens ans Herz legen kann.
Hast du Bullet Train auch schon gesehen?
Dann würde ich mich wie immer über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.Ähnliche Beiträge
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Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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