Black Mamba out...

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Schock und tiefe Trauer sind wohl die passenden Begriffe für meinen aktuellen Gemütszustand!

Ich habe gerade meine Lütte zu Bett gebracht gehabt, mit der ich ein wunderbares, fröhliches und liebevolles verlängertes Wochenende verbringe, als ich die Live-Übertragung des Pro Balls in der NFL einschalte. Dort wird gerade die Nationalhymne gesungen und die Kampfjets donnern über das Stadion aber irgendwie ist die Stimmung komisch.

Es wird ins Studio zurück geblendet und auch die Kommentatoren machen einen bedrückten Eindruck. Als sie dann auch noch von den schrecklichen Geschehnissen sprechen, schalte ich ab und mache mich im Internet auf die Suche. Mir geht sofort so viel durch den Kopf. Was ist denn passiert? Terroranschlag? Krieg mit dem Iran? Flugzeug abgestürzt?

Mit Letzterem lag ich dann nicht so weit daneben. Bei der Online-Ausgabe einer der größten deutschen Tageszeitungen wurde ich dann viel zu schnell fündig. Basketball-Legende stirbt bei Hubschrauber­absturz. Als ich dann auch noch das Bild des Lakers-Spielers mit der Nummer 24 sah, konnte, nein wollte ich das einfach nicht glauben?! Das darf nicht wahr sein!!

Aber doch, es ist bittere Realität. Kobe Bryant, einer der besten Basketballspieler aller Zeiten ist zusammen mit sieben weiteren Gästen und dem Piloten bei einem Hubschrauber­absturz in der Nähe von Calabasas in Kalifornien ums Leben gekommen. Und als wenn das nicht für die Familie schon schlimm genug wäre, war auch seine 13-jährige Tochter, die seine Liebe für den Basketball teilte, unter den Opfern. Unglaublich!

Er war gerade mal 41 Jahre alt. Liebender Ehemann und Vater von vier Töchtern. Die Älteste, gerade vor einer Woche 17 geworden. Seine jüngste Tochter, die als einzige Tochter auch seinen Vornamen als weiteren Vornamen trägt, ist nicht mal ein Jahr alt!

Mich bedrückt das wirklich sehr! Die arme Frau, die gleich zwei Verluste verarbeiten, gleichzeitig vor den Kindern jetzt aber Stärke zeigen muss. Und wie es den Mädchen jetzt geht, daran möchte ich lieber gar nicht erst denken...

Kobe war einerseits ein ehrgeiziger, Wettkampf-orientierter und dabei auch mitunter rücksichtsloser Siegertyp. Andererseits war Kobe aber auch ein liebevoller Familienmensch und ein am Boden gebliebener Superstar und unterschied sich damit in allen Wesenszügen so stark von diesen ganzen aufgeblasenen möchte-gern-G.O.A.T.s, die aktuell so in der NBA mit viel Bling-Bling herumlaufen und sich für den Besten aller Zeiten halten...

Und genau der Mensch Kobe Bryant ist es, der mit seinem tragischen Tod nun so viele Menschen in Tränen und tiefer Bestürzung zurück lässt!

Mich hat Kobe Bryant nach Scottie Pippen und Michael Jordan am stärksten in meinem basketballerischen aber auch beruflichen Leben beg- / geleitet. Und das noch vor Dirk Nowitzki! Unvergessen, wie er schon als Highschool-Abgänger in seiner Rockie-Saison zum Star-Spieler seiner Los Angeles Lakers avancierte und sich dabei nicht mal vor einem direkten Duell mit His Airness Michael Jordan scheute, sondern dieses direkte Duell auch noch frech mit richtig gutem Trash-Talk anfeuerte.

Unvergessen auch seine Mamba Mentality. So war er jeden Morgen um 5:30 Uhr der erste im Lakers-Trainingszentrum, auch außerhalb der Saison. Er spielte fast eine ganze Saison mit einem gebrochenen Finger und selbst als er sich die Achillessehne riss, warf er noch seine Freiwürfe und wollte sogar weiterspielen...

Unvergessen auch seine fünf Meistertitel. Unvergessen seine zwei Olympiasiege. Unvergessen sein 81-Punkte-Spiel. Unvergessen sein letztes Spiel mit 60 Punkten nach 20 Jahren Lakers-Zugehörigkeit. Unvergessen sein Abschiedsbrief an den Basketball. Unvergessen sein Mitwirken am Oskar- und Emmy-prämierten Kurzfilm Dear Basketball. Unvergessen seine... Man könnte endlos weitermachen! Das entscheidende Wort dabei ist unvergessen! Und das wird bleiben...

Heute haben der Black Mamba auf fatale Art und Weise die Flügel das erste Mal überhaupt versagt und ich komme mit dem Ganzen irgendwie nicht so richtig klar!

Mir hält dieses Unglück wieder mal vor Augen, wie schnell alles vorbei sein kann. Wie wenig dabei dann Geld, Erfolg, Fitness, Zufriedenheit oder Glücklichsein im Positiven wie im Negativen eine Rolle spielen...

Ich werde meine Lütte morgen Früh beim Abschied besonders fest drücken, ihr ein paar sehr liebevolle Worte mit auf den Weg geben und ihr zuletzt einen besonders liebevollen Schmatzer auf die Wange drücken, denn wer weiß, ob es nicht der letzte Moment sein wird, den sie von ihrem Papa für immer im Kopf haben wird...

Kobe, danke für dein Vorbild, danke für deine Unterhaltung.

#RIPKobe

Mamba Mentality forever!