Barcamp 2024
Donnerstag, 11. Juli 2024
Privat S6 • E8
Würzburg
Lesedauer: 7 Minuten
Alle Jahre wieder veranstaltet mein Arbeitgeber ein unternehmensinternes Barcamp, das in Zeiten der Remote-Arbeit nicht nur dem Networking oder der Stärkung sozialer Bindungen dienen soll, sondern vor allem der allgemeinen Weiterbildung der Crewmitglieder und der Weiterentwicklung des Unternehmens.Anders als in vielen Jahren zuvor, ging es diesmal aber nicht all inclusive in irgendein schönes Tagungshotel, sondern wir trafen uns für drei Tage am Standort Würzburg.
Was ich in den drei Tagen erlebte, was ich zum Ziel beigetragen habe und was ich mitgenommen habe, das erfährst du in diesem Beitrag.
Die Anreise und ein ganz normaler Arbeitstag mit Erfolgserlebnis
Auch wenn das Barcamp erst am Mittwoch offiziell beginnen sollte, so reiste ich aufgrund von Kundenbedürfnissen bereits am Montagabend an und begab mich noch am gleichen Abend an die alte Mainbrücke, wo mich einer der beiden Geschäftsführer und ein Münchener Kollege bereits erwarteten.Es gab das eine oder andere Glas fränkischen Wein und vor allem Gespräche, die mich zwar nicht direkt betrafen, aber dennoch die Sichtweise auf Kollegen und deren Arbeitsweisen deutlich änderten und mich zukünftig sehr bedacht Gespräche führen lassen.
Nach einem erfolgreichen Produkt-Release für meinen aktuellen Kunden ging es am Dienstagabend nach Jahren mal wieder in das Habaneros, ein texikanisches Restaurant, in dem wir früher häufig mit dem Team essen waren. Auch dort gab es interessante Gespräche über Tomatenanbau und -konsum. Zum Glück aber keine Gespräche, die einen vergleichbaren Effekt auf mein unternehmensinternes Verhalten haben sollten, wie am Vortag.
Barcamp Tag 1
Am Mittwoch ging es dann mittags nach Ankunft aller Münchener Kollegen endlich los. Im Kickoff-Meeting wurden der Zeitplan und das Vorgehen dabei vorgestellt. Ein Tagesordnungspunkt am Ende dieses Kickoffs war das Einreichen der ersten Sessions für den ersten Barcamptag.Ich stellte mich also mit an und berichtete über meine erste Session, nämlich wie man Content bzw. Beiträge für Blogs oder LinkedIn durch Nutzung eines Prozesses und Timeboxing schneller und qualitativ hochwertiger produzieren kann. Da man ja auch immer schauen muss, wieviel Platz man für die Session braucht, fragte ich noch nach dem Teilnahmeinteresse in der Crew. Das war hoch und so platzierte ich meine Session in einem großen Raum im Tagesplan.
Im weiteren Verlauf der Tagesplanung setzte sich dann aber eine Session über den neuen Gehaltsworkflow im Unternehmen parallel zu meinem Timeslot. Entsprechend kam dann auch nur ein Crewmitglied zur Session selbst. Viele baten mich aber im Anschluss, die Session doch einfach am nächsten Tag nochmal am Ende des Workshoptages anzubieten.
Ich saß am ersten Barcamptag dann nur in einer Session zum Thema Tailwind CSS. Dabei handelt es sich um ein utility-first CSS-Framework, das Entwicklern vorgefertigte Klassen zur Verfügung stellt, um direkt im HTML-Layout Styles anzuwenden. Zu den Vorteilen zählen eine hohe Flexibilität und Effizienz beim Styling, eine geringere Notwendigkeit für benutzerdefinierte CSS-Regeln und eine vereinfachte Pflege und Erweiterung des Designs. So konnte ich immerhin etwas mitnehmen.
Außerdem setzte ich mich noch in eine sehr interessante Session zum Thema Suchterkennung und Maßnahmenoptionen, die von der Leiterin der Caritas Würzburg gehalten wurde. Das stellte sich als eine schöne Ergänzung zu meiner gerade erst abgeschlossenen Ausbildung zum Ersthelfer mentale Gesundheit heraus.
Abends gab es dann lecker Burger von einem Foodtruck, der auf dem Hof geparkt hatte. Ich gönnte mir einen Pulled Pork Burger und einen Cheeseburger. Dazu gab es ein leckeres, kaltes Zwickel. Genau das Richtige bei gut 25°C.
Barcamp Tag 2
Der zweite Barcamp-Tag war dann eigentlich geprägt von Workshops für die Unternehmensentwicklung. Teilnehmen konnte ich aufgrund von unerwartetem Kundenbedarf aber nur an einem Workshop am Vormittag, in dem wir herausarbeiten konnten, was ein Agilist aktuell alles mitbringen, wissen bzw. beherrschen muss, um Kundenbedürfnisse optimal bedienen zu können.Wir kategorisierten die Brainstorming-Artefakte und sollten am Ende auch noch durch Striche anzeigen, in welchen Bereichen wir bei uns selbst noch Lernpotential sehen. Eine der herausgearbeiteten Kategorien war wenig überraschend soziale Kompetenz, in die mein Artefakt psychologische Grundkenntnisse einsortiert worden war.
Erstaunlicher Weise hielten sich aber fast alle für gut ausgebildet in dieser Kategorie, was sich aber mit meinen Alltagserfahrungen mit den entsprechenden Personen überhaupt nicht deckte. Schon beim Strichemachen hörte ich wie ein(e) Teilnehmer(in) sagte: Na, wenn ich die nicht hab, dann kann ich ja einpacken, wa?!.
Also machte ich mich als Nachbrenner nochmal schön unbeliebt bei allen! Ich verwies auf meinen Zettel und fragte nach Kenntnis bzgl. einiger psychologischer Effekte und verwies auch auf den Bereich Biochemie, der aus meiner Sicht auch dort noch ergänzt werden müsste. Dazu fragte ich nach den vier wichtigsten Hormonen, deren Ausschüttung man ja durch Aktionen triggern könne. Schweigen.
Ich bat dann darum, dass jede(r) Teilnehmer(in) doch noch mal in sich gehen möge, ob in dem Bereich nicht doch noch Potential zu heben sei. Schweigen…
Am späten Nachmittag unternahm ich dann einen weiteren Versuch, meine Content-Session vom Vortag an die Crew zu bringen. Diesmal war diese wirklich gut besucht und es entstand durch Zwischenfragen früh eine von mir als sehr produktiv empfundene Interaktion zwischen dem Auditorium und mir.
Am Ende des Session-Tages gibt es dann immer noch ein Recap. Darin muss dann immer mindestens ein Sessionteilnehmer über den Inhalt und das Mitgenommene berichten. In meinem Fall tat das ein Entwickler, der sich überaus positiv über die Session äußerte und dabei nicht nur die offensichtlich erfolgte Vorarbeit sehr positiv bewertete, sondern auch das vermittelte Know How, die Art und Weise der Vermittlung und die Interaktion, die ich selbst bei kritisch oder ketzerischen Einbringung wohl sehr souverän wieder in produktive Bahnen gebracht hatte. Wow, das rührte mich…
Abends gab es dann Hot Dogs, die auf der Dachterrasse von zwei netten Münchner Kollegen gegrillt wurden. Leider nicht so ganz mein Geschmack, da die Würste doch extrem weit von meinem präferierten Pølser-Geschmack entfernt waren.
Aber es kam an dem Abend eine lustige Runde zusammen, in der ich einer Italienerin meine original italienischen Kochkünste verdeutlichen konnte und damit für ein wenig Staunen sorgte. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie kamen wir auf FKK im Fitness-Center und man mag es kaum glauben. Aber das gibt es wirklich!
Da kam dann eines zum anderen und wir waren extrem überrascht, was unsere Recherche bzgl. weiterer FKK-Sportarten ergab. Beim Ski-Fliegen waren wir dann aber erfolglos…
Barcamp Tag 3
Der dritte Tag begann nach dem gemeinsamen Frühstück mit dem Checkin für den Tag. Erneut stellte ich mich schnell in die Schlange und brachte meine Session Hochagile Umfelder - Militär und Luftfahrt ein. Auch hier im Vorweg das Interesse groß. Aber auch bei dieser Session bekam ich wieder fast schon unfaire Konkurrenz durch einen 2-Slot-Workshop zum Thema Führung im Unternehmen.So hielt ich meine Session vor zwei Kollegen und konnte diese wohl zumindest ein wenig begeistern. Und das, obwohl ich nach etwa Zweidrittel der Session abbrechen musste, weil mich Kollegen von meinem Projekt zum Refinement abholten…
Noch ein schnelles Mittagessen und dann ging es für mich auch schon wieder ab in den Zug, damit ich mit der Deutschen Bahn auch noch am gleichen Tag nach Hause komme.
Fazit
Unterm Strich ein sehr kurzweiliges Barcamp, bei dem ich leider nicht so Akzente setzen konnte, wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte. Trotzdem konnte ich einiges lernen und mitnehmen. Auch die Tatsache, nicht in einem Tagungshotel mit allen untergebracht gewesen zu sein, war für mich jetzt nicht nachteilig.Für das nächste Jahr würde ich mir in jedem Falle mehr Zeit für Sessions wünschen, um so am reichhaltigen Angebot besser partizipieren zu können.
Mein Dank und Lob geht in jedem Falle an die Organisatoren, die sich dieses Jahr eben auch noch höchstpersönlich um die Verpflegung der Crew kümmern mussten. Well done!!
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Über mich
Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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