Alles außer gewöhnlich
Donnerstag, 28. November 2024
Kino S6 • E2
Escheburg
Lesedauer: 4 Minuten
Neulich bin ich dank des On-Train-Entertainments der Deutschen Bahn mal wieder durch Zufall über einen Film gestolpert und konnte angesichts der Regisseure einfach nicht widerstehen, ihn mir an einem dieser dunklen, verregneten Herbstabende anzuschauen.Da der Film aus dem Jahr 2019 war, war dieser auch schon etwas älter und dazu auch noch ein französischer Film. Diese können meiner Erfahrung nach wegen der schnellen Sprache entweder richtig gut oder einfach nur schlecht sein.
In diesem Beitrag möchte ich dir den französischen Film Alles außer gewöhnlich vorstellen und meine Meinung dazu teilen.
Alles außer gewöhnlich ist ein französischer Film von den Regisseuren Olivier Nakache und Éric Toledano, die bereits mit Werken wie Ziemlich beste Freunde berühmt wurden.
Auch mit diesem Film beweisen sie ihr Gespür für besondere Geschichten und emotionale Tiefe und widmen sich einem herausfordernden Thema: der Arbeit mit autistischen Jugendlichen.
Der Film feierte große Erfolge in Frankreich und wurde auch international für seine Feinfühligkeit und Authentizität gelobt.
Die Handlung
Im Zentrum der Handlung stehen zwei ungleiche Freunde, Bruno und Malik, die sich in Paris mit ihrer ganzen Kraft dafür einsetzen, autistische Jugendlichen zu unterstützen, die aufgrund ihrer besonderen Bedürfnisse in anderen Betreuungseinrichtungen nicht mehr aufgenommen werden.Bruno - gespielt von Vincent Cassel - leitet eine private Organisation, die Jugendliche mit schwerem Autismus betreut und ihnen Halt im Alltag gibt.
Malik - gespielt von Reda Kateb - betreut Jugendliche aus schwierigen Verhältnissen und bildet sie zu Betreuern aus.
Gemeinsam kämpfen die beiden gegen das starre System, das oft wenig Platz für Menschen mit besonderen Bedürfnissen bietet.
Der Film begleitet den Zuschauer durch die Höhen und Tiefen dieser Arbeit. Bruno und Malik stehen vor zahlreichen Herausforderungen: gesetzliche Hürden, persönliche Krisen und immer wieder der Mangel an Mitteln und Verständnis.
Doch sie lassen sich nicht unterkriegen und schaffen es, auch unter extremen Bedingungen eine Atmosphäre der Menschlichkeit und Herzenswärme zu bewahren. Diese Hingabe und Empathie ziehen sich durch die gesamte Geschichte und machen den Film zu einem tief berührenden Erlebnis.
Die Hauptdarsteller
Vincent Cassel und Reda Kateb liefern herausragende schauspielerische Leistungen ab. Cassel, bekannt für seine intensive Darstellung emotional vielschichtiger Charaktere, spielt Bruno mit beeindruckender Zärtlichkeit und Entschlossenheit.Er gibt dem Charakter eine tiefe Verletzlichkeit und Stärke zugleich, die perfekt das Engagement und die Herausforderungen widerspiegeln, denen sich Betreuer in dieser Arbeit oft gegenübersehen.
Reda Kateb als Malik bringt eine erfrischende Ruhe und Herzlichkeit in den Film. Seine Rolle zeigt, wie wichtig es ist, Vorurteile gegenüber Menschen mit besonderen Bedürfnissen abzubauen und sie in die Gesellschaft zu integrieren.
Kateb schafft es, die Komplexität dieser Beziehungen authentisch und voller Wärme darzustellen, ohne jemals ins Kitschige abzurutschen.
Kritik
Alles außer gewöhnlich ist nicht nur ein Film, sondern ein Aufruf zu mehr Menschlichkeit und Mitgefühl in unserer Gesellschaft. Die Regisseure Olivier Nakache und Éric Toledano beweisen mit diesem Film erneut ihr Fingerspitzengefühl für bewegende Geschichten und gesellschaftliche Themen.Sie beleuchten ein wichtiges Thema, das oft übersehen wird, und schaffen es, die Lebensrealität von Betreuern und den betreuten Jugendlichen realistisch und gleichzeitig berührend darzustellen.
Mit viel Humor und Feingefühl zeigt der Film, dass Menschen mit Behinderungen in unserer Gesellschaft oft als anders oder problematisch abgestempelt werden – obwohl sie im Kern genauso Liebe, Unterstützung und einen Platz in der Gesellschaft verdienen.
Das Werk regt dazu an, über die eigenen Vorurteile nachzudenken und die Welt durch die Augen anderer zu betrachten.
Fazit
Er ist bewegend, humorvoll und bietet eine ungeschönte, aber hoffnungsvolle Perspektive auf die Herausforderungen der Inklusion in unserer Gesellschaft.
Olivier Nakache und Éric Toledano haben ein Werk geschaffen, das zum Nachdenken anregt und gleichzeitig tief berührt. Ein Film, der Mut macht, sich für andere einzusetzen und den Zuschauer mit einem Gefühl von Menschlichkeit zurücklässt – absolut sehenswert!
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Über mich
Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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