Agile at Night 2018

Freitag, 30. November 2018
Serie Meetups und Konferenzen S2 • E5
Google Maps Wiesbaden
post_0701_agile_at_night_2018_1 Paul beim Eröffnen der Agile@Night 2018.

Lesedauer: 4 Minuten

Nach einer fast normalen Anreise nach Wiesbaden und einigen Hallos mit alten Bekannten begann um 16:45 mit etwas Verspätung die Agile@Night 2018 in den Räumlichkeiten von //SEIBERT/MEDIA, wie immer souverän von Paul Herwarth von Bittenfeld moderiert.

Da der erste Timeslot für meinen Geschmack nicht so gut besetzt war, zog ich es vor, mit der guten alten Unternehmensführung von Torsten Groß zu starten. Das war eine sehr weise Entscheidung, wie sich direkt zu Beginn herausstellte, denn der gute Torsten, eigentlich Krank, hatte sich extra für seinen Rundgang zur Arbeit geschleppt und seine Stimme hielt unsere einstündige Führung gerade noch so durch.

Torsten ist bekannt dafür, wirklich jede Frage zu beantworten. So stand auch sein Brutto-Gehalt schon mal in einer großen deutschen Zeitung... Und so nahm ich bei diesem Rundgang auch direkt wieder etwas mit, über das man zur Lösung eines Problems bei uns in der Firma wirklich mal nachdenken könnte. Ich sage nur Galaktischer Flugplan. Dabei handelt es sich um einen durch eine Software erstellten Flugplan, der Neulinge im Unternehmen //SEIBERT/MEDIA in alle Bereich des Unternehmens führt, um so über das Kennenlernen einzelner Personen aus den jeweiligen Bereichen bereits in den ersten paar Wochen ein wertvolles Netzwerk aufbauen zu können.

Im Anschluss ging ich in einen Sketchnotes-Talk der R+V und das sogar mit aktivem Training. Allerdings auf absolutem Anfängerniveau. Mit anderen Worten für mich eher wertlos. Aber ich erfuhr so im Anschluss das Schlagwort Graphic Recording, das quasi meinen erhofften Inhalt abdeckt und mir so zukünftig ermöglicht, mich im Rahmen unserer Slack Days in dem Bereich weiterzubilden.

Im dritten Slot ging ich in den Talk Fail Better: Hands-on-Fehlerkultur. Inhaltlich ziemlich konfus, bezog sich die Speakerin immer wieder auf Cockpitcrews, das aber leider ohne auch nur den geringsten Schimmer von den Zusammenhängen zu haben. Als ich mich dann als ehemaliger Pilot outete, brach ihr Kartenhaus merklich zusammen. Sie wurde noch zerfahrener und mied Luftfahrtzusammenhänge.

post_0701_agile_at_night_2018_2 Ein kleiner Ausschnitt der American Sportsbar Yours in Wiesbaden.
Nichts desto trotz konnte ich dank eines anderen sehr erfahrenen Zuhörers etwas mitnehmen. So spricht alle Welt immer von Fehlerkultur und das in einer Kultur, in der das Begehen von Fehlern spätestens in der Schule durch schlechte Noten bestraft wird. Wie will man mit so einem Wort, mit negativen Erfahrungen vorbelegte Menschen bzgl. des frühen Begehens von Fehlern in der Agilität positiv impfen? Der Zuhörer sprach dies am Ende sehr offensiv an und deutete an, dass er dies in seinem Unternehmen gerade in Irrtumkultur umbenannt hat. Ein sehr passendes und weit aus weniger negativ vorbelastetes Wort!

Der letzte Talk des Abends war für mich dann gleichzeitig der beste Talk der gesamten Agile@Night 2018. Jacob Chromy von qu„ntchen+gl“ck stellte dabei das New Work Quartett vor. Dabei handelt es sich um ein Spielkartenset von 32 Karten aus den acht Kategorien. Bei den jeweiligen Spielkarten handelt es sich um agile Methoden oder Werkzeuge, um mit dem eigenen Arbeitsplatz, der Abteilung oder sogar dem ganzen Unternehmen im New Work-Zeitalter ankommen zu können. Wie immer ist das natürlich aufgrund hoher Cargo Cult-Gefahr nur als Vorschlag anzusehen und bzgl. der Umsetzbarkeit im eigenen Unternehmen kritisch zu prüfen. Aber als Anregung einfach genial!

post_0701_agile_at_night_2018_3 Meine paar Nachos für nen Appel und nen Ei...
Den letzten Punkt auf der Agenda der Agile@Night 2018, einen Kneipenrundgang, ließen mein Arbeitskollege und ich dann zu Gunsten einer privaten Veranstaltung links liegen. Wir trafen einen alten Freund meines Kollegen und gingen mit ihm in die American Sportsbar Yours. Dort ließ ich mir beim Fußball-Gucken und netten Gesprächen ein paar Nachos schmecken.

Die Sportsbar war echt cool. Da hingen jede Menge Bilder und signierte Trikots von NFL-Spielern und das fein säuberlich nach Teams geordnet. Die Ecke der New England Patriots suchte ich aber vergebens, genauso wie die der Seattle Seahawks, die in Deutschland angeblich eine riesige Fanbase haben sollen. Nun ja, anscheinend nicht in Wiesbaden...

Ein Highlight spielte sich dann noch am Nachbartisch ab. Ich wurde auf das Gespräch mit der Kellnerin aufmerksam, die irgendeinen Plastikbeutel in der Hand zu halten schien und damit herumexperimentierte. Ich hörte dann Satzteile wie Da kann man irgendwo Wasser reinfüllen oder Ersatzweise kann man das Ding auch aufblasen. Dabei wurde die Kellnerin ordentlich angebaggert und spielte den Ball völlig ungeniert wieder zurück. Ich fragte dann einen der vier am Nachbartisch, was das denn sei und er antwortete nur Ne Reisemuschi. What?! Das Gespräch ging witzig weiter aber man einigte sich darauf, so eine Reisemuschi dann beim nächsten Mal zusammen mit der Kellnerin auszuprobieren. Oh man!

So endete der erste Abend mit der Agile@Night 2018 und einem witzigen Sportsbarbesuch, ließ dabei aber noch alle Kräfte für den Konferenztag der Tools4AgileTeams am nächsten Tag. Auch der wird sicherlich sehr interessant. Davon dann aber morgen mehr. Und wer sich jetzt noch fragt, warum die Anreise nach Wiesbaden fast normal war, der schaut am besten Übermorgen noch mal rein...


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Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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