3 things to do in Hà Nội
Donnerstag, 14. November 2019
Việt Nam S5 • E3
Hà Nội
Der Den Ngoc Son Tempel im Hoàn Kiếm See bei Beleuchtung.
Lesedauer: 7 Minuten
Von meiner Bucket List für Hà Nội hatte ich ja in meinem letzten Post 8 things to see in Hà Nội berichtet.Ich hatte aber nicht nur eine Bucket List für Dinge, die ich sehen wollte. Eine viel tiefere Erfahrung macht man ja, wenn man tolle Dinge erlebt. Somit hatte ich vor allem auch eine Bucket List für Dinge vorbereitet, die ich erleben wollte.
Auch das bedurfte natürlich einiger Vorbereitung und guter Recherche, um nicht unnötig Zeit in Hà Nội zu verschwenden. Auch in diesem Fall befragte ich wieder Hà Nội Erfahrene und einige vietnamesische Bekannte und bekam gute Tipps.
Hier also meine Empfehlungen für Unternehmungen in Hà Nội.
1. Schlemmen:
Natürlich ist auch in Hà Nội das Essen einfach nur unglaublich gut! Insofern sollte man sich auch nicht scheuen, wann immer etwas gut aussieht oder riecht einfach zuzulangen. Ich habe während meines Aufenthalts so einiges an vietnamesischer Kulinarik genossen.
Bún chả, lecker, günstig und dabei auch noch gesund.
Da wäre zu aller erst natürlich Bún chả zu nennen. Bún chả ist eine Nudelsuppe mit ordentlicher Fleischeinlage, die gerade in Hà Nội besonders gut sein soll. Klingt jetzt erst mal nicht soo toll. Im Prinzip ist das aber auch keine Nudelsuppe. Man bekommt Nudeln, viel Fleisch, zum Teil gegrillt, zum Teil als Bulette, Gemüse, frische Kräuter, natürlich eine kräftige Suppe und eine Würzgemisch aus Fischsauce, Knoblauch, Chilli und Limettensaft. Davon tut man sich nun so viel, wie einem beliebt, in eine extra Schale und genießt mit seinen Stäbchen das von Aromen nur so sprühende Gericht.Ebenfalls genossen habe ich Bánh mì, das vietnamesische Baguette, das mir zu jeder Tageszeit in seinen unterschiedlichen Ausführungen einfach nur super schmeckt.
Echt lecker war auch Bún Miến Ngan, eine Nudelsuppe mit einer speziell zum Verzehr gezüchteten Entenart (Mullard), die nicht in der Lage ist, sich selbst zu reproduzieren...
Ich hatte auch mehr als ein Mal Xôi xéo, eine Form des Sticky Rice, die mit verschiedenen Gemüsen, Fleisch und / oder Meeresfrüchten angeboten wird und mit etwas Soja-Chilli-Sauce einfach unglaublich gut schmeckt.
Leider hatten zwei weitere Restaurants unerwartet geschlossen, als ich dort mit reichlich Appetit vor der Tür stand. Ansonsten wäre die Liste meiner kulinarischen Empfehlungen sicherlich noch länger und hätte auch Bánh cuốn, eine Art von gedämpften Reisrollen und Bún riêu, eine Reisnudelsuppe mit Krabbenkuchen beinhaltet.
2. Cà phê trứng:
Was bei einem Besuch in Hà Nội auf keinen Fall fehlen darf, ist der Genuss eines Cà phê trứng bzw. Egg Coffees. Ja, ein Eierkaffee! Dieser wurde 1946 durch Herrn Nguyen Giang aus der Not heraus erfunden. Es gab zu der Zeit einen Milchnotstand in Việt Nam. Da die Franzosen in seinem Café namens Giang aber ihren Milchkaffee genießen wollten, gaukelte er ihnen den Milchschaum vor, in dem er Eigelb mit viel Zucker aufschlug und als Topping auf dem normalen mit Kondensmilch versetzen Kaffee servierte.
Der unglaublich leckere Cà phê trứng bzw. Egg Coffee.
Ich begab mich nun an diesen Originalort, das Café Giang. Er ist nicht so leicht zu finden und wenn man den Eingang erst einmal gefunden hat, muss man auch noch 20 Meter durch einen mannsbreiten Flur laufen, bis man im Café angekommen ist. Dafür ist man dort aber auch so gut wie nur von Einheimischen umgeben.Entsprechend wurde ich auch erstaunt angeschaut, saß dann aber auch recht schnell an einem Tisch einer vietnamesischen Männerrunde. Sie waren begeistert davon, dass ich die Geschichte kannte und deshalb extra in dieses Café gekommen war. Nach gut 30 Minuten gemeinsamen Plausch auf Englisch verließen die Männer den Tisch und sagten nur Your egg coffee is on us. Ich fragte noch, was sie denn bezahlt hätten. 25.000 Đồng war die Antwort und damit erstaunlicher Weise 5.000 Đồng weniger, als mir der Kellner vor meiner Bestellung gesagt hatte!
3. Nachtleben:
Der letzte Tipp ist, sich körperlich bei einem Wochenende in Hà Nội wirklich alles abzuverlangen und auch die Nächte zum Tag zu machen. Dazu gibt es in der vietnamesischen Hauptstadt wirklich viele Möglichkeiten.
Bia hơi, stilecht im Plastikbecher auf kleinen Plastikhockern serviert.
Ich hatte das Glück, auf meinem Tagesausflug zum UNESCO-Weltkulturerbe Hạ Long Bucht u.a. Heyoak, eine Südkoreanerin kennenzulernen. Die fragte mich auf dem Weg zurück nach Hà Nội, was ich denn abends noch so vor hätte. Ich erzählte ihr von meinen Vorhaben und sie fragte, ob sie mitkommen dürfe. Ich so Klar, warum nicht...So ging es nach einer erfrischenden Dusche und einem leckeren Abendessen zunächst zum ersten Punkt meines geplanten Abendprogramms. Das war der Binh Minh Jazz Club. Eine zumindest für mich in einer vietnamesischen Stadt unerwartete und um so coolere Location!
Man kann hier in aller Ruhe sein Bier, Longdrinks oder Cocktails genießen und dabei einer Jazz-Band entspannt zuhören. In meinem Fall war die Band recht klassisch und weniger experimentell unterwegs, was mir und dem Geschmack meiner südkoreanischen Begleitung gut zu pass kam. Etwas strange waren allerdings die vereinzelt recht alten vietnamesischen Gäste. Waren die zugedröhnt??
Dann ist da noch eine kleine Hinterlassenschaft tschechischer Arbeiter, das sogenannte Bia hơi und damit der zweite Punkt meines geplanten Abendprogramms. Dabei handelt es sich um von dem Ausschenker am Vortag gebrautes frisches Bier.
Die Schenken sind leicht an den Metallbierfässern zu erkennen. Mit meiner südkoreanische Begleitung machte ich mich also auf den Weg zur sogenannten Bia hơi Junction (Kreuzung Ta Hien und Luong Ngoc Quyen).
Die Bia Hơi Junction in Hà Nội.
Dort angekommen tobte so was von der Bär! Unglaublich, tausende vorwiegend vietnamesische Gäste saßen laut Một – Hai – Ba – dzô rufend, trinkend und quatschend auf diesen vielleicht 30 Zentimeter hohen Hockern überall auf den beiden Straßen.Wir setzten uns dazu und das Mitrufen dieses Trinkspruches sorgte recht schnell dafür, dass wir Anschluss hatten. Das Bia hơi an sich, das so zwischen 8.000 und 10.000 Đồng pro Becher kostet, schmeckte beim ersten Schluck einfach nur widerlich, säuerlich. Wie normales Bier, in das man ein bisschen schlechte Milch gekippt hat. Beim zweiten Schluck war es schon weniger widerlich und beim dritten Schluck war alles bestens.
Leider schmeckte das Bier meiner südkoreanische Begleitung überhaupt nicht und so ging es nach drei schnellen Bechern für insgesamt etwas mehr als einen Euro weiter in das Nachtleben der Stadt. By the way, ich hatte am nächsten Tag keinerlei Magen- oder anderweitige Verdauungsprobleme. Kann also nicht wirklich schlecht gewesen sein!
Und last but absolutely not least sind da natürlich auch Clubs bzw. Diskotheken, die man gut besuchen und dort zu anständig gemixter EDM abhotten kann. Zu nennen wären da der Infinity Club oder der Klassiker The Bank Hanoi. Mich und meine südkoreanische Begleitung zog es aber in den Joker, wo wir bis 4 Uhr morgens unseren Spaß auf der (kleinen) Tanzfläche hatten.
Damit war die Nacht natürlich kurz. Aber die Erlebnisse und gemachten Erfahrungen mit den Vietnamesen und Heyoak waren die Sache absolut wert.
Außenfassade des Joker Clubs.
Eine Tipp muss ich euch auf jeden Fall noch mit auf den Weg geben und das ist ein absolutes Don't! Lasst die Finger von den überall vorhandenen und auch gern angebotenen Bambus-Pfeifen! Ich war vorgewarnt und habe daher die Finger davon gelassen.Ich habe aber auch amerikanische Touristen gesehen, die einen tiefen Zug aus einer solchen Pfeife nahmen und danach ganz unterschiedliche aber in jedem Fall negative körperliche Reaktionen zeigten. Zwei mussten sich nach kurzer Zeit hinsetzen, weil ihr Kreislauf anscheinend schwach machte. Ein Weiterer übergab sich nur wenige Sekunden nach der Inhalation. Lasst da die Finger von. Meinen Recherchen nach, rauchen die Vietnamesen da ziemlich starken Tabak, den wir in seiner Intensität schlicht nicht gewohnt sind.
Ich hoffe euch damit nach dem Post über die interessantesten Sightseeing Punkte in Hà Nội und diesem Post über absolute Pflichterlebnisse in Hà Nội einiges an Informationen vermittelt zu haben. In einem meiner nächsten Posts werde ich euch dann noch drei echt gute generelle Tipps für eure vermeintliche Hà Nội Reise vorstellen. Also schaut mal wieder rein...
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Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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