Tetris

Donnerstag, 24. August 2023
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Lesedauer: 5 Minuten

Mangels Alternativen hab ich mich mal wieder auf die Couch begeben. Das weiterhin bescheidene und feuchte Wetter machte Outdoor-Aktivitäten irgendwie unattraktiv für mich. Also ließ ich Apple TV mit seinen Empfehlungen mal wieder meinen Abend gestalten.

Diesmal wurde mir der Film Tetris aus dem März diesen Jahres vorgeschlagen, der auf wahren Begebenheiten beruht und natürlich mit dem Spieleklassiker Tetris zu tun hat.

Worum es in dem Film grob geht, was die Sowjetunion damit zu tun hat und ob sich ein Abend auf der Couch dafür aus meiner Sicht lohnt, das erfährst du in diesem Beitrag.


Tetris, ein fast zwei Stunden langer Film aus dem Genre Biografie / Drama wurde unter der Regie von Jon S. Baird umgesetzt und beleuchtet die fesselnde Geschichte der internationalen Vermarktung des Computerspiels Tetris, das während des kalten Krieges in der Sowjetunion entwickelt wurde.

Für jüngere Leser vielleicht unbekannt, fordert das Spiel die Spieler heraus, geometrische Formen geschickt in geschlossene Reihen zu platzieren. Das klassische Puzzlespiel, das 1984 von dem russischen Entwickler Alexei Paschitnow entwickelt wurde, verfolgt das Ziel, verschiedene Formen von Blöcken, auch Tetrominos genannt, so zu drehen und zu platzieren, dass sie eine durchgehende horizontale Linie auf dem Bildschirm bilden.

Sobald eine solche Linie gebildet wird, verschwindet sie und der Spieler erhält Punkte. Das Spiel endet, wenn die Blöcke bis zum oberen Rand des Bildschirms gestapelt sind und kein Platz mehr zum Platzieren vorhanden ist.

Die Tetrominos bestehen aus vier quadratischen Blöcken, die in unterschiedlichen Kombinationen und Formen auftreten.

Tipp
Tetrominos
  • gerade Linien
  • L-Formen
  • T-Formen
  • S-Formen
  • Z-Formen
  • Quadrate

Die Blöcke fallen kontinuierlich von oben auf den Bildschirm herab, und der Spieler kann sie seitlich verschieben, drehen und in die gewünschte Position fallen lassen. Schnelligkeit, Geschicklichkeit und vor allem räumliches Denken sind entscheidend, um die Blöcke optimal zu platzieren und so viele Linien wie möglich zu bilden, um Punkte zu sammeln.

Tetris ist bekannt für seine einfache, aber süchtig machende Spielmechanik und hat im Laufe der Jahre zahlreiche Variationen, Anpassungen und Neuinterpretationen auf verschiedenen Plattformen erlebt. Das Spiel hat Generationen von Spielern fasziniert und ist zu einem ikonischen Teil der Videospielgeschichte geworden.

Aber worum geht es in dem gleichnamigen Film?


Die Storyline

Im Jahr 1988 begibt sich der in New York aufgewachsene Niederländer Henk Rogers, der nun in Japan lebt, auf eine Messe in Las Vegas, um sein Spiel Go zu verkaufen. Trotz seiner Bemühungen bleibt der Erfolg aus, da die Spielautomaten, die Reichtum versprechen, die Stadt dominieren.

Neugierig erkundet Henk die Konkurrenz und entdeckt dabei ein fesselndes Puzzlespiel. Tetris. In diesem Spiel müssen bunte Blöcke gedreht und gestapelt werden, ein einfaches Konzept, das Henk sofort anspricht. Doch die Rechte für Tetris liegen beim britischen Videospiel-Publisher Mirrorsoft, nicht jedoch in Japan, wo Henk Rogers mit seiner Familie lebt und sein eigenes Unternehmen Bullet Proof Software betreibt.

Um Tetris nach Japan zu bringen, erwirbt Henk die Computer- und Arcade-Rechte für sein Land. Allerdings beabsichtigt er, auch die Rechte für andere Märkte zu erwerben, was jedoch aufgrund zahlungskräftiger Konkurrenten schwierig ist.

Im Gegensatz zu anderen Geschäftsleuten interessiert sich Henk jedoch für den eigentlichen Schöpfer des Spiels, Alexei Paschitnow. Er setzt sich dafür ein, dass Alexei Anerkennung und Tantiemen erhält, und versucht, eine Freundschaft mit ihm aufzubauen. Dazu reist er in die Sowjetunion, wo er in ein System gerät, das seinen westlichen Idealen nicht entspricht.

In der UdSSR findet Henk sich in einer Umgebung wieder, in der Geldgier noch ausgeprägter ist als im Westen. Besonders auffällig ist Nikolai Belikow, der Leiter des Moskauer Computer- und Wissenschaftszentrums, sowie der korrupte KGB-Offizier Valentin Trifonow, der versucht, sich finanziell abzusichern, bevor das sowjetische Regime zusammenbricht.

Trotz dieser Widrigkeiten und kulturellen Unterschiede setzt Henk Rogers seine Bemühungen fort, Tetris in Japan und darüber hinaus zu etablieren, während er gleichzeitig eine Verbindung zu Alexei Paschitnow aufbaut.

Damit nimmt eine durchgehend spannende und teilweise auch überraschend Storyline ihren Lauf. Aber lohnt sich ein Couchabend für diesen Film?


Fazit

Jon S. Baird und der Drehbuchautor Noah Pink stellen in ihrer Erzählung im Film den Realsozialismus und den Kapitalismus gegenüber. Dabei thematisieren sie auch den persönlichen Einsatz eines Mannes, der sich gegen die Gier der Unternehmen zur Wehr setzt.

Der Film bietet eine Fülle von Charakteren, die ausreichend Stoff für eine gesamte Fernsehserie bieten könnten und Noah Pink hat sich stark bemüht, sie alle in die Handlung einzubinden.

Obwohl Tetris durch humorvolle Elemente nicht als reiner Thriller während des kalten Krieges funktioniert, findet der Film sein Herz in der Beziehung zwischen Henk Rogers und Alexei Paschitnow.

Zusätzlich besticht der Film durch eine düstere visuelle Ästhetik, bedrohliche Filmmusik und dynamische Kameraeinstellungen. Diese düstere Atmosphäre wird aber immer wieder durch witzige 16-Bit-Animationssequenzen aufgeheitert. Dabei werden die Figuren als Spieler dargestellt und die Kapitel der Storyline wie Spiele-Levels präsentiert.

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Taron Egerton, der Hank Rogers verkörpert, gelingt mit seiner tollen schauspielerischen Leistung absolut glaubwürdig Integrität und Ehrlichkeit zu verkörpern.

Unterm Strich ein spannender, abwechslungsreicher Film, der aus meiner Sicht absolut sehenswert und damit für einen Couchabend bei miesem Wetter absolut geeignet ist.


Hast du Tetris schon gesehen? Was ist deine Meinung zu diesem Film? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.


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