Die Känguru-Verschwörung - Review und Kritik

Donnerstag, 15. September 2022
Serie Kino S4 • E2
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Lesedauer: 4 Minuten

Nach den Känguru-Chroniken von Marc-Uwe Kling aus dem März 2020 ist nun mit dem zweiten Film Die Känguru-Verschwörung die Fortsetzung in den deutschen Kinos angelaufen.

Nachdem das kommunistische Känguru im ersten Film in der Wohnung von Marc-Uwe Kling Zuflucht gefunden hatte, nimmt das Känguru jetzt im zweiten Teil weiteren tiefgreifenden Einfluss auf das Leben seines Herbergsvaters.

Aber was ist von dieser Fortsetzung nach dem von Corona unterbrochenen Erfolg von 2020 zu halten? Kann der zweite Teil daran anknüpfen oder diesen Erfolg sogar übertreffen? Ich habe den Film in der ersten Woche nach Kinostart gesehen und teile hier meine Meinung zur Känguru-Verschwörung.


Die grobe Storyline

Die ungewöhnliche Wohngemeinschaft lebt wie gewohnt so vor sich hin. Doch ein Problem wird immer offensichtlicher und das ist die Tatsache, dass das Känguru Marc-Uwes Privatsphäre einfach nicht akzeptieren will. Der hat nämlich ein Auge auf seine Nachbarin Maria geworfen. Aber wie soll er mit ihr anbandeln, wenn da ständig dieser Störfaktor im Raum ist, der ihn Maria gegenüber auch immer wieder in peinliche Situationen zwingt.

Zusätzlich gerät Marc-Uwe in seinen Bemühungen um Maria auch zeitlich immer stärker unter Druck, denn Joe, der von allen geliebte und hoch gepriesene Ex von Maria, wird bald aus dem Gefängnis entlassen.

Und dann ist da noch eine naiv abgeschlossene Wette, die zum Wohnungstausch von Marc-Uwe und Maria führen könnte. In der Wette geht es um Marias Mutter Lisbeth, die zur Klimakrisenleugnerin geworden ist, dem Verschwörungsguru Adam Krieger huldigt und mit ihrem YouTube-Channel Diesel Liesel eine riesige Gefolgschaft aufgebaut hat. Gelingt es Marc-Uwe, Lisbeth aus dieser Querdenker-Szene herauszuholen und wieder zu normalisieren, dann behält er seine Wohnung. Wenn nicht, erfolgt der Wohnungstausch.

Der Kampf um den Sinneswandel von Lisbeth und damit um ein Essen mit Maria in Paris beginnt.


Meine Filmkritik

In diesem zweiten Teil der Känguru-Trilogie führt nicht mehr Dany Levy Regie, sondern Marc-Uwe Kling selbst. Diese Regieführung durch einen unerfahrenen Regisseur ist für meinen Geschmack deutlich zu spüren, denn der Film baut meinem Empfinden nach keine funktionierende Storyline auf. Es wird ein Roadtrip initiiert, in dem die Hauptdarsteller von einer Situation in die nächste stolpern. Veränderungen bauen sich nicht auf, sondern kommen abrupt und so fühlte sich die Storyline für mich eher wie eine Verkettung von teils absurden Situationen an.

Dann bedient sich Marc-Uwe Kling in seiner Inszenierung der Storyline unterschiedlicher Formate. Es gibt neben dem klassischen Filmformat auch Sequenzen im Film im Film-Format, im Videospiel-Format und im Sitcom-Format. Generell liebe ich es, wenn Filme solche Formatwechsel bieten. Leider empfand ich die in diesem Film vorgenommenen Inszenierungen aber auch wieder einfach nicht gut gemacht und so irritierten mich diese Formatwechsel zum Teil sogar!

Aber es gibt auch einige wenige Ausnahmen, wie beispielsweise eine witzige Sequenz in einem Dunkelrestaurant, in der der Kinobesucher für mehrere Minuten auf eine schwarze Leinwand schaut. Günstiger kann man witziges Kino nicht produzieren!

In wenigen kurzen Sequenzen haben mich die Kulissen und Kostüme der Darsteller aber auch begeistert. Leider aber nur in sehr wenigen, kurzen Abschnitten.

Und dann ist da noch der in einer Komödie natürlich grundlegend wichtige Punkt des Humors. Dieser kommt meinem Empfinden nach in der Känguru-Verschwörung in einer sehr großen Range daher. Die Range reicht von gewohnt und von mir primär erwartet, intellektuell und spitz bis leider in der Masse auch extremst flach!


Fazit

Die Känguru-Verschwörung fängt meiner Wahrnehmung nach wirklich sehr witzig an. Dann lässt die Komödie aber auch schnell sehr stark nach, so dass ich ihn ab etwa der Hälfte schon fast als langweilig empfand. Ich habe ganz klar deutlich mehr spitzfindigen Intellekt und weniger Flachwitz erwartet. Zusätzlich geht dem Film im Verlauf deutlich die Luft aus und er kann diese auch leider bis zum Ende nicht wiederfinden.

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Ein cineastisches Meisterwerk habe ich hier von Anfang an nicht erwartet. Die schwache Storyline und dieses Springen von einer Situation zur nächsten haben mir aber den Kinospaß dann doch eher verdorben und so bleibt der zweite Film für mich auch merklich hinter dem ersten Film zurück.

Ich kann dir diesen Film für einen Kinobesuch eigentlich nicht empfehlen. Selbst der riesigen Fanbase von Marc-Uwe Kling würde ich empfehlen, bis zur Fernsehausstrahlung zu warten und so kann ich der Känguru-Verschwörung letztlich nur zwei von fünf möglichen Sternen geben und das auch eher wohlwollend.


Hast du die Känguru-Verschwörung auch gesehen? Wie ist deine Meinung zu diesem Film? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.


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