Der Groupthink-Effekt

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Groupthink-Effekt. Wieder so ein neu-deutscher Begriff und doch bin ich mir ziemlich sicher, dass du diesen Effekt gerade im Berufsleben auch schon mal erlebt hast und vielleicht sogar seine negativen Auswirkungen ausgleichen durftest.

Ich habe das in der Vergangenheit immer als Cliquenbildung bezeichnet und bei einem Arbeitgeber im Mittel- und Topmanagement ganz massiv erlebt.

Trotz mehrfachen Hinweisen auf die Gefahr des von mir beobachteten Verhaltens, hielt man daran fest und nahm mich nicht nur vermehrt als Störer statt als Unterstützer wahr, nein, man schloß mich aus.

Was der Groupthink-Effekt ist, welche Merkmale er hat und was man gegen diesen tun kann? Das erfährst du in diesem Beitrag.


Grouptink, auch als Groupthinking oder im Deutschen als Gruppendenken bezeichnet, ist ein Begriff aus der Sozialpsychologie. Er beschreibt ein Phänomen, bei dem eine Gruppe von Menschen in ihrem Denken und Entscheidungsprozessen dazu neigt, Konsens und Einheitlichkeit zu suchen, anstatt kritische Analyse und kreatives Denken zu fördern.

Dies kann dazu führen, dass Gruppenentscheidungen weniger rational, innovativ und objektiv sind, da Mitglieder der Gruppe möglicherweise ihre eigenen Zweifel und abweichenden Meinungen unterdrücken, um Harmonie und Übereinstimmung innerhalb der Gruppe zu wahren.

Gruppendenken hat grundsätzlich drei Hauptmerkmale.

1. Konformitätsdruck
   Gruppenmitglieder fühlen sich unter Druck gesetzt, ihre Meinungen und Bedenken in Einklang mit der Mehrheit der Gruppe zu bringen, um soziale Harmonie zu bewahren.
   
   
2. Reduzierte individuelle Kritikfähigkeit
   Kritische und abweichende Meinungen werden nicht ausreichend gehört oder gewichtet, was zu einem Mangel an sorgfältiger Prüfung von Alternativen führt.
   
   
3. Überbewertung der Gruppenkohäsion
   Die Gruppenzusammengehörigkeit und das Streben nach Einigkeit werden oft höher bewertet als objektive, evidenzbasierte Entscheidungsfindung.

Gruppendenken kann in verschiedenen Kontexten auftreten, einschließlich politischer Entscheidungsprozesse, Unternehmensentscheidungen, Gruppendynamiken in Teams und sozialen Bewegungen. Es kann dazu führen, dass Gruppen schlechte oder unüberlegte Entscheidungen treffen, da kritische Informationen oder alternative Ansichten übersehen werden.


Insofern ist es wichtig, Gruppendenken zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um eine bessere Qualität von Gruppenentscheidungen zu gewährleisten. Dies kann erreicht werden durch:

• die Förderung von unabhängigem Denken
• die Etablierung einer offenen Kommunikation
• die Berücksichtigung von Vielfalt in Gruppenmitgliedschaft

Eine aus meiner Erfahrung heraus extrem effektive Methode ist dabei die Philosophie des 10. Mannes.


Hast du die fatalen Folgen von Gruppendenken ebenfalls erfahren? Was habt ihr dagegen unternommen und was hat letztlich für eine Verbesserung gesorgt? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.